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Der Neumarkt bekommt ein Frieseneck

Eine Immobiliengesellschaft aus Frankfurt will im Frühjahr mit dem Bau von Wohnungen und Läden beginnen.

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Von Bettina Klemm

Direkt neben dem British Hotel an der Landhausstraße wird bald weitergebaut. „Wir haben Ende November den Bauantrag eingereicht“, sagt Claus Marzluf. Der Architekt und Geschäftsführer der MMZ Real Estate aus Frankfurt am Main rechnet damit, im kommenden Frühjahr auf der 810 Quadratmeter großen Fläche beginnen zu können. Die archäologischen Grabungen dort sind abgeschlossen. Geht alles nach Plan, könnten im Spätsommer 2015 die ersten Bewohner einziehen.

Der markante Eckbau gegenüber vom Stadtmuseum erhält eine zeitgemäße Architektur, aber mit Putzfassade und geneigten Mansarddächern. „Die Fassaden des Gebäudes Landhausstraße 8 werden wir nach historischem Vorbild errichten“, kündigt Marzluf an. 1780 wurde das ursprüngliche Haus gebaut. Wie fast alles am Neumarkt wurde es bei den Bombenangriffen 1945 zerstört.

Die MMZ rechnet mit rund zwölf Millionen Euro Kosten für den Komplex. Insgesamt entstehen an der Ecke Landhausstraße/Friesengasse fünf Häuser. In ihnen sind 18 Eigentumswohnungen vorgesehen. Die meisten davon haben eine familienfreundliche Größe. Das Interesse an den Wohnungen sei groß. Im Vergleich zu zahlreichen Großstädten im Westen mit überzogenen Immobilienpreisen stimme in Dresden das Preis-Leistungsverhältnis noch. Claus Marzluf geht davon aus, dass sich der Neumarkt immer stärker zu einem Wohnquartier entwickeln wird. So sind auch an der Rückseite des Gebäudes großzügige Fenster und Terrassen vorgesehen. Zum Bauvorhaben gehört eine Tiefgarage mit 22 Plätzen. Im Erdgeschoss können Läden entstehen, gern würde Marzluf dort handwerkliche Arbeiten anbieten. Aber er schließt auch Gastronomie nicht aus.

Um die Gestaltung am Neumarkt gibt es immer wieder Streit. Diesmal nicht. Neumarkt-Vereinschef Torsten Kulke lobt das Projekt: Es sei sehr erfreulich, dass Bauherren und Planer auf Anhieb sämtliche Anforderungen des Neumarktkonzeptes aufgegriffen haben. Die Zusammenarbeit mit den Stadtplanern, der Gestaltungskommission und der Gesellschaft historischer Neumarkt sei immer konstruktiv gewesen, schätzt Sven Heyden ein, ebenfalls Geschäftsführer. „Wir haben gut zugehört und die meisten Anregungen auch umgesetzt“, sagt er.