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Der neue Straßburger Platz

Das Areal wird zwar nicht stimmiger, aber belebter. Jetzt ist das nächste Großprojekt fertig, zwei stehen noch aus.

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© Sven Ellger

Von Sophie Arlet

Stübelplatz – Fucík-Platz – Straßburger Platz: Der Verkehrsknotenpunkt am Rand des Großen Gartens hatte schon viele Namen und genauso viele Gesichter. Gerade ist er wieder im Wandel. An drei Seiten wird gebaut, nach dem Einkaufszentrum steht mit dem neuen Campus das zweite Großprojekt kurz vor dem Abschluss. Schon jetzt ist klar, dass das neue Gesicht des Platzes kein einheitliches sein wird. Stattdessen hat jedes Gebäude seine eigenen Besonderheiten. Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) hatte im März im SZ-Interview eingeräumt, dass es am Straßburger Platz stilistisch „ziemlich durcheinander“ gehe. Denn gemeinsam sind den Neubauten lediglich das Flachdach und der rechteckige Umriss.

Gegenüber entsteht derzeit ein Wohngebäude an der Lennéstraße.
Gegenüber entsteht derzeit ein Wohngebäude an der Lennéstraße. © Visualisierung: werkplan
Auch hinter dem neuen Einkaufszentrum wird gebaut. Dort soll bald ein 36 Meter hohes Wohnhaus stehen
Auch hinter dem neuen Einkaufszentrum wird gebaut. Dort soll bald ein 36 Meter hohes Wohnhaus stehen © Visualisierung: Pohl Project

Für Azubis und Studenten: Im September eröffnet der neue Campus

Von den 1 500 Azubis und Studenten, die bald in den Neubau an der Güntzstraße ziehen, weiß wahrscheinlich kaum einer von den Querelen, die den Baustart immer wieder verzögert hatten. Die Akademie für berufliche Bildung musste drei Jahre auf die Baugenehmigung warten. Denn auf dem Grundstück befinden sich drei Eiben. Weil sie unter Naturschutz stehen und nicht gefällt werden dürfen, musste komplett umgeplant werden. 2016 konnten die Bauarbeiter dann loslegen. 20 Millionen Euro hat der schlichte Sechsgeschosser gekostet. Auffällig sind lediglich die großen Fenster und die goldenen Fassadenelemente. Andere Verzierungen gibt es nicht. In dem Haus lernen künftig Schüler der Akademie für Wirtschaft und Verwaltung, der Akademie für Berufliche Bildung sowie der Fachhochschule Dresden. Für sie sind 80 Unterrichts- und Seminarräume, zehn Computer-Kabinette, acht Fachkabinette, ein Fitness-Studio und eine Mensa entstanden.

Ackis Nachbarn: Neben der Sportsbar entsteht ein luxuriöser Wohnkomplex

Die ersten Umrisse des Wohngebäudes an der Cockerwiese sind schon zu erahnen. Momentan sind die Bauarbeiter mit dem Erdgeschoss beschäftigt. Bis 2019 entstehen direkt an der Lenné-Straße 40 Wohnungen. Sie sind auf ungewöhnliche Weise angeordnet. Denn die oberen Geschosse befinden sich in drei einzelnen Türmen, nur die ersten zwei Etagen bilden einen durchgehenden Riegel. So entstehen für die Bewohner des zweiten Stockwerks zusätzliche Rasenflächen in luftiger Höhe.

Die Wohnungen werden bereits zum Kauf angeboten. 173 Quadratmeter kosten beispielsweise knapp 530 000 Euro, ein Penthouse mit Dachterrasse und gut 240 Quadratmetern wechselt für 885 000 Euro den Besitzer. Die kleinste Wohnung hat zwei Zimmer und ist 56 Quadratmeter groß. Die Visualisierung zeigt, dass sich das moderne Gebäude deutlich von den dahinter stehenden Wohnblöcken abheben wird. Die neuen Wohnungen haben große Fensterfronten und zum Teil umlaufende Balkone. Die Fassade ist hell, an einigen Stellen gibt es Holzelemente. Entworfen und gebaut wird das neue Haus von der Dresdner Firma Pohl Projects. Die neuen Bewohner blicken je nach Wohnungsausrichtung auf die Gläserne Manufaktur, den Großen Garten oder die Hochhäuser an der Blüherstraße.

Hoch hinaus: Hinterm SP1 ist ein 14-Geschosser geplant

Dass man auch von einer Hochhauswohnung aus im Grünen leben kann, will die Radebeuler Firma Immobilienwert Sachsen zeigen. Sie plant an der Marschnerstraße neben dem Einkaufszentrum einen 36 Meter hohen Wohnblock mit 14 Geschossen. Die Besonderheit sind zwei Anbauten, die aber nur bis zur Hälfte des Hauptgebäudes reichen. So entsteht eine Dachterrasse mit einem Garten für alle Bewohner. Ob sich die Pläne so umsetzen lassen, muss sich erst noch zeigen. Derzeit wird bei der Stadt die Genehmigung geprüft. „Es liegt ein Bauantrag zur Errichtung eines Wohngebäudes mit 66 Wohneinheiten und einer Tiefgarage mit 59 Stellplätzen vor. Der Antrag wird noch bearbeitet“, teilt Stadtsprecher Karl Schuricht mit. Die Gestaltungskommission hat den Entwurf aber bereits bestätigt.