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Der neue Finanzchef

Auf Udo Krauße aus Höckendorf wartet in Dippoldiswalde harte Arbeit. Er hat nicht nur als Banker Erfahrungen.

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© Foto: privat

Von Regine Schlesinger

Dippoldiswalde. Die Stadt hat einen neuen Finanzchef, zumindest erst einmal auf dem Papier. Am Donnerstag wurde der Arbeitsvertrag zwischen Udo Krauße und der Stadtverwaltung unterschrieben, teilt Oberbürgermeister Jens Peter (Freie Wähler) mit. Am 1. Januar wird Krauße sein Amt mit dem langen Namen Fachbereichsleiter Finanzverwaltung in Dippoldiswalde antreten.

Der Diplomverwaltungswirt ist zwar gebürtiger Dresdner, zog aber seiner Frau zuliebe schon vor rund zehn Jahren nach Höckendorf. Die Querelen um die Dippser Finanzen sind dem 44-Jährigen daher nicht unbekannt – also die fehlenden Jahresabschlüsse, das laufende Sparprogramm und die Tatsache, dass sich innerhalb relativ kurzer Zeit drei Finanzchefs auf dem Posten abwechselten.

„Wunder kann ich auch keine versprechen“, sagt Udo Krauße. Er sei darauf eingestellt, dass ihn seine neue Aufgabe sehr fordern wird. Sie reize ihn aber trotzdem, versichert er. Für ihn steht an vorderster Stelle, dass er sich, sobald er sein neues Amt übernimmt, so schnell wie möglich einen Überblick darüber verschaffen muss, wie es tatsächlich um die finanzielle Lage der Stadt bestellt ist.

Als Kämmerer einer Kommune hat Udo Krauße bisher zwar noch nicht gearbeitet, aber schon einige berufliche Erfahrungen sammeln können, die ihm in seiner neuen Tätigkeit zugute kommen. So war er nach seinem Studium in Meißen einige Zeit lang im Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit und im Rechnungsprüfungshof in Leipzig tätig.

Kennt beide Seiten der Medaille

Derzeit ist er noch bei einer Bank angestellt, für die er im Firmenkundengeschäft unterwegs ist. „Ich kenne also beide Seiten, die öffentliche Verwaltung und auch die Belange aus dem banktechnischen Bereich“, sagt er. Was für einen Stadtkämmerer, der viel mit Banken verhandeln muss, ganz sicher schon mal eine gute Basis ist. Erfreulicher Nebeneffekt des neuen Jobs ist für den Familienvater der kurze Arbeitsweg. „Meine Tochter geht in Dipps aufs Gymnasium. Die wird jetzt sicher hin und wieder mal mit mir mitfahren können“, sagt der Höckendorfer.

Nachdem die Stadt das Arbeitsverhältnis mit Kraußes Vorgänger, Heinz Dieter Guderian, im Juli – und damit noch während der Probezeit – aufgekündigt hatte, setzte der OB kommissarisch Andrea Zschornack als Leiterin der Finanzverwaltung ein. Ihr zur Seite stehen noch drei Kollegen, die derzeit zusammen das Finanzteam bilden.

Vor Guderian hatte sich Heike Herzig aus Leipzig der Dippser Finanzen angenommen, sich allerdings aus persönlichen Gründen schon nach einem knappen Jahr wieder aus Dippoldiswalde verabschiedet.