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Der neue Bürgermeister übernimmt

Vor gut drei Jahren ging Markus Renner genau dort die Ehe ein, wo er jetzt in sein neues Amt berufen wurde. Dafür hat er jetzt ganz klare Vorstellungen.

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© Anne Hübschmann

Von Marcus Herrmann

Meißen. Geduld, Gelassenheit und im richtigen Moment auch das nötige Glück. Das wünschte der langjährige Erste Bürgermeister Hartmut Gruner am Mittwochmorgen seinem Nachfolger, dem Ex-Ordnungsamtsleiter Markus Renner. Zuvor hatte der 36-Jährige neue Stellvertreter des Oberbürgermeisters seinen Amtseid geleistet und die Ernennungsurkunde im Beisein von Stadtoberhaupt Olaf Raschke (parteilos), Mitgliedern der Verwaltung und dem Stadtrat unterschrieben.

Für ihn beginne nun eine spannende Zeit, die er mit viel Elan angehen wolle, so Renner. Dass sein zunächst auf sieben Jahre befristeter Übergang ins Beamtenverhältnis ausgerechnet im Trauzimmer des Rathauses stattgefunden hatte, war für Renner etwas Besonderes. Denn im gleichen Raum hatte er vor mehr als drei Jahren „Ja“ gesagt und das Bündnis fürs Leben geschlossen.

„Für mich schließt sich damit gewissermaßen ein Kreis“, sagte Renner. Nun, so OB Raschke scherzhaft, gehe er erneut eine Ehe ein – dieses Mal aber mit der Stadt Meißen. Für seine Tätigkeit wünschte er Renner angesichts „zusätzlicher Termine und öffentlicher Repräsentation“ viel Kraft und Erfolg. Dass der Übergang von einem Bürgermeister zu seinem vom Stadtrat mit großer Mehrheit gewählten Nachfolger so nahtlos erfolge, sei für Meißen ein Meilenstein, bemerkte Raschke.

Mindestens bis zum 5. Oktober 2023 wird Markus Renner nun für die Bereiche Ordnung, Familie, Finanzen und Stadtmarketing zuständig sein. Zunächst wird er außerdem kommissarisch Ordnungsamtschef bleiben. „Solange bis ein Nachfolger gefunden ist. Wir werden die Stelle jetzt ausschreiben“, erklärt Markus Banowski, Leiter des Personalamtes. Bis Ende des Jahres soll die Stelle neu besetzt sein. Die Mehrbelastung fürchtet Renner allerdings nicht.

„Das ist kein Problem. Ich bin ja ohnehin auch weiter für das Ordnungsamt zuständig, werde aber auch andere Aufgaben wahrnehmen“, sagte er. Wichtig sei ihm dabei ein vertrauensvolles Miteinander mit den Stadtratsfraktionen. Außerdem wolle er sich nicht hinter dem Schreibtisch seines Arbeitsplatzes am Marktplatz verstecken, sondern viel in der Stadt unterwegs sein, mit den Bürgern ins Gespräch kommen. Daneben will er schnellstmöglich den Kontakt zu den jeweiligen Amtsleitern innerhalb der Verwaltung sowie wichtigen Institutionen der Stadt suchen, um sich einen Überblick über sein zukünftiges Aufgabenspektrum zu verschaffen.

Viel Zeit wird ihm gar nicht bleiben: Denn für Renner geht es mit einem vollen Programm los: In Abwesenheit des Oberbürgermeisters wird er am Wochenende beim Elbtalweinlauf sowie dem Aktionstag der Tafel Meißen seine ersten öffentlichen Termine wahrnehmen. Wenig später – am 12. Oktober – geht es dann mit dem Sozial- und Kulturausschuss im Rathaus weiter, den Renner leiten wird. Dass von solchen Terminen nun deutlich mehr auf ihn zukommen, freut den neuen Bürgermeister.

„Ich habe jetzt mehr gestalterische Aufgaben als zuvor, muss weniger oft sagen was nicht geht, sondern was alles möglich ist.“ Und sollte es doch einmal zu viel werden, versuche er sich auf die Worte seines Vorgängers zu besinnen und Geduld sowie Gelassenheit an den Tag zu legen. Ob auch noch Glück dazu kommt, werden die nächsten Monate zeigen.