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Der neue Autobahn-Anschluss

Der Verkehr durch die Stadt soll weniger werden. Dafür muss der nötige Umbau der S 177 und der A 13-Anschlussstelle erfolgen.

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© André Wirsig

Von Uta Büttner

Radeburg. Ein weiterer Schritt für die Verlegung der Staatsstraße S 177 östlich von Radeburg, einschließlich des Umbaus der Anschlussstelle Radeburg an die Autobahn A 13, ist getan. Gleichzeitig wird damit der vorhandene Geh- und Radweg verlegt.

© SZ-Grafik

Bis zum 3. Mai lag der Feststellungsentwurf des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) auch im Bauamt der Stadt aus. Die Stadt selbst hat bis zum 15. Mai ihre Stellungnahme zum Entwurf in der Landesdirektion Sachsen einzureichen.

Der Stadtrat hat vorige Woche den kleinen Veränderungen im Feststellungsentwurf zugestimmt. Unter anderem soll der geplante Wirtschaftsweg auf der ehemaligen S 177-Trasse östlich von Radeburg entfallen. Damit kann auch eine Verschlankung des Anbindeknotens S 177/Radeberger Straße erfolgen. Und der geplante Gehwegneubau im Gewerbegebiet Süd wird entfallen. Dieser werde laut Lasuv als nicht notwendig erachtet, da in diesem Bereich sichere Gehwegnetze vorhanden seien.

Wenn es nun keine anderweitigen Einwände gegen den Feststellungsentwurf gibt, können nach dem nötigen Grunderwerb und den Vergaben die Bauarbeiten beginnen.

Ziel der Verlegung der S 177 und der Anbindung der Autobahnanschlussstelle an die Staatsstraße ist die Minimierung des Verkehrs durch die Innenstadt. In der Ortsdurchfahrt wird sich laut der vom Lasuv beauftragten Untersuchungen der Verkehr von derzeit etwa 7 700 Kraftfahrzeugen in 24 Stunden auf 6 100 verringern. Das sind rund 20 Prozent weniger. Die Radeberger Straße stelle weiterhin eine wichtige Hauptverkehrsstraße im regionalen und kommunalen Straßennetz dar. Gleichzeitig führe die Verlegung der S 177 zu einer Erhöhung des Verkehrsaufkommens auf der Ortsumfahrung von derzeit 2 900 Fahrzeugen in 24 Stunden auf 4 000. Die Grundlage für diese Prognose bildet die Landesverkehrsprognose Sachsen 2025.

Wenn der Bau beginnt, müssen sich Autofahrer rund drei Jahre auf Einschränkungen, teilweise Vollsperrungen einstellen. In der ersten neunmonatigen Phase jedoch vorerst nicht. Denn zunächst muss die Baufreiheit geschaffen werden, die unter anderem mit archäologischen Untersuchungen und etwaigen Kampfmittelbeseitigungen verbunden ist. Zudem muss in der Vegetationsperiode vor Baubeginn das Gebiet auf Vorkommen geschützter Reptilien wie der Zauneidechse und der Schlingnatter untersucht werden. Werden Tiere gefunden, so müssen sie eingefangen und in ein Ersatzhabitat umgesiedelt werden. Laut dem Artenschutzfachbeitrag im Feststellungsentwurf biete sich dazu der Rückbaubereich der alten S 177 an.

Im zweiten Schritt wird die Dieselstraße zurück- und eine neue Brücke im Gewerbegebiet gebaut. Anschließend erfolgt zunächst der Neubau der westlichen Rampe und deren Anschluss an die Autobahn. Die folgende Verlegung der S 177 ist zunächst kaum mit Einschränkungen verbunden. Bei der Anbindung und der damit verbundenen einmonatigen Vollsperrung werden die Fahrzeuge über die Radeberger, Moritzburger und Dresdner Straße umgeleitet. Danach geht es mit dem Bau der östlichen Rampe weiter.

Die Gesamtkosten der Baumaßnahme belaufen sich laut Berechnungen im Vorentwurf auf etwa 4,4 Millionen Euro. Darin enthalten sind 0,3 Millionen für den nötigen Grunderwerb. Wenn alles nach Plan erfolgt, könnte der Bau 2019 starten.