Merken

„Der Name Raupennest ist Programm“

Johannes Zwick, Aufsichtsratschef der Johannesbad-Gruppe, erwartet eine starke Zukunft für die Rehaklinik in Altenberg.

Teilen
Folgen
© Egbert Kamprath

Von Franz Herz

Altenberg. Am Freitag feierte das Gesundheitszentrum Raupennest in Altenberg das 20-jährige Bestehen des Neubaus. Zugleich wurde an diesem Tag ein Wechsel an der Spitze des Hauses vollzogen. Der bisherige Klinikleiter Hans-Jürgen Münch geht in den Ruhestand, ihm folgt Anke Gundel nach. Die Sächsische Zeitung sprach am Rande der Festveranstaltung mit Dr. Johannes Zwick, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Johannesbad-Gruppe, zu der das Raupennest seit 1991 gehört.

Herr Dr. Zwick, warum sollte ich im Raupennest in Altenberg einen Gesundheitsurlaub buchen?

Wir haben ein breites Angebot an Therapien, neben der westlichen Medizin auch komplementäre Formen. Das Raupennest ist hier in der schönen Natur auch ein Ort der Entschleunigung. Wir bieten auch immer wieder etwas Neues wie unsere neue Abteilung für Osteopathie.

Die Tradition des „Sanatorium Raupennest“ reicht bis 1951 zurück. Was ist davon noch zu spüren?

Als ich ihn das erste Mal hörte, dachte ich: Raupennest, das ist ja ein fürchterlicher Name. Aber dann habe ich gemerkt, was das für ein bekannter Begriff ist für die Rehabilitation nach Sport- und Unfallverletzungen. Darum haben wir ihn behalten als eingeführte Marke. Wir haben damals schon gespürt, mit welchem Herzblut, welcher Leidenschaft die Mitarbeiter dabei sind, und das ist heute noch zu merken im Haus. Sie haben sich auch mit dem Namen identifiziert. Der Name ist Programm. Unsere Klinik steht heute an einem Standort, wo man heutzutage gar nicht mehr bauen dürfte, wegen Landschafts- und Naturschutz, direkt an einem See, der Trinkwasser liefert. Das ging damals noch. Da haben wir eine wunderschöne Lage gefunden.

Was ist in ihrer Zeit an neuen Angeboten dazugekommen?

Als ich 1990 das erste Mal hier angekommen bin, standen da abgestorbene Bäume. Im alten Raupennest war der größte Anteil an Mitarbeitern mit Heizen beschäftigt. Heute sind die Therapeuten die größte Gruppe. Die Hardware hat sich enorm verändert, wir sind eine ganz moderne Klinik geworden. Aber auch im Softwarebereich hat sich viel getan. Die Qualifikation der Mitarbeiter ist konsequent erhöht worden. Wir haben es auch geschafft, ein hoch qualifiziertes Ärzteteam aufzubauen und zu halten. Vieles ist noch geplant und wird Schritt für Schritt dazukommen.

Was erwartet uns die nächsten Jahre?

Wir werden im Rehabereich dramatische Umbrüche erleben. Die digitalisierte Medizin wird kommen, bei der keine Daten mehr verloren gehen im Laufe der Behandlung. Reha vor Pflege ist ein Riesenthema in einer Gesellschaft, die immer älter wird.

Wie schätzen Sie als Klinikbetreiber den Standort hier ein?

Früher war er einmal abgelegen, aber mit der Autobahn ist das nicht mehr der Fall. Das autonome Auto wird kommen. Die Entfernungen spielen dann nicht mehr die Rolle. Da werden schöne Natur und die Umgebung wichtiger. Ich sehe den Standort stärker werden in der Zukunft.

Was wünschen Sie sich für das Gesundheitszentrum Raupennest in Zukunft?

Ein Bereich, der mir ganz wichtig ist, sind die Werte. Wir arbeiten mit Menschen. Da brauchen wir Werte, an die wir uns halten und orientieren müssen. Im Gesundheitsbereich haben wir einen hohen Werteanspruch. Dazu gehört auch Wertschätzung gegenüber Mitarbeitern und Patienten.