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Der nächste Brückenabriss ist spektakulär

Ein 400-Tonnen-Autodrehkran soll in der Nacht zum Sonnabend zwei Brückenteile anheben. Bis Montag früh fährt kein Zug durch die Stadt.

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© Archivfoto: Tino Petrick

Von Jörg Richter

Großenhain. Viele Großenhainer zeigen großes Interesse an der Bahnbaustelle durch ihre Stadt. Wenn irgendwo entlang der Bahnstrecke Dresden-Berlin etwas passiert, sind sie dabei. Oft werden dabei Erinnerungsfotos geschossen. Denn eines ist sicher: Solche Momentaufnahmen, die eines Tages historischen Wert haben werden, wird es in den nächsten Jahrzehnten so schnell nicht wieder geben.

An diesem Wochenende ist nun die Gelegenheit für richtig spektakuläre Fotos. Denn seit Freitagabend wird an der Eisenbahnbrücke, wo sich die Bahnstrecke Dresden-Berlin mit der Strecke Dresden-Cottbus kreuzt, gearbeitet. Ein Autodrehkran, der bis zu 400 Tonnen heben kann, soll die beiden Stahl-Brückenteile herunternehmen, bevor auch diese Brücke mit Abrissbaggern eingerissen wird.

Das alles geschieht in einem relativ kleinen Zeitfenster. Die mit dem Abriss betraute Firma Bickhardt Bau Thüringen GmbH hat bei der Deutschen Bahn AG eine Sperrpause angemeldet. Sie gilt von Freitagabend ab 22 Uhr bis Montagmorgen 4 Uhr. In dieser Zeit kann kein Zug diese Schnittstelle passieren. „Es gibt nur einen Versuch. Ansonsten sind die Planungen von einem halben Jahr umsonst“, sagt Bauleiter Michel Petersohn. Er bittet die Großenhainer um Verständnis, wenn das Hämmern der Abrissbagger am Wochenende für Belästigung sorgt.

In aller Frühe aufstehen

Petersohn erwartet wieder viele Zaungäste, wenn die nächste Brücke fällt. Allerdings nicht beim Einsatz des Autodrehkranes. Denn wer ihn fotografieren wollte, musste am Sonnabend ganz zeitig aufstehen. Voraussichtlich zwischen 2 und 4 Uhr sollte der Kran – so ist der Zeitplan – die beiden Brückenteile nacheinander anheben, um sie zur Seite zu hieven.

Egal ob in aller Frühe oder ganz entspannt am Tag, der Bauleiter empfiehlt Zuschauern, sich auf der Stadtparkseite am Eingang zur Jahnkampfbahn hinzustellen. „Die Zufahrt Parkstraße ist dafür eher ungünstig“, sagt der 34-Jährige. „Da müssen wir den Platz für unsere Baufahrzeuge freihalten.“ Gerade wegen des eng gestrickten Zeitplanes wäre es katastrophal, wenn parkende Autos die Einfahrt verstellen.

Vom Brückenabriss am Wochenende sind natürlich auch Zuggäste betroffen. Die Deutsche Bahn AG hat einen Schienenersatzverkehr für die Regionalbahn RB 31 und Regionalexpresse RE 15 und RE 18 eingerichtet.

Für die Regionalbahn RB 31 fallen bis Montag 2 Uhr alle Züge zwischen Priestewitz und Elsterwerda-Biehla aus. Stattdessen werden Schienenersatz-Busse eingesetzt. Aufgrund der längeren Fahrzeiten der Busse fahren diese bis zu 40 Minuten eher ab. Betroffen sind davon auch Leute, die sonst am Cottbuser Bahnhof in Großenhain oder an der Haltestelle Zabeltitz in den Zug ein- oder ausgestiegen wären.

Für die Regionalexpresse RE 15 und 18 fallen bis Montag 2 Uhr die Züge zwischen Priestewitz bis Ruhland aus. Auch hier werden Busse eingesetzt, wobei es Unterschiede bis zu zwölf Minuten zum regulären Zugfahrplan geben kann. Von dieser Regelung sind Bahngäste ab Priestewitz, Großenhain und Lampertswalde betroffen.