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Der Mann für alle Fälle

James Fröhlich ist Technischer Leiter beim 1. TC Waldheim. Aber auch sportlich ist er erfolgreich.

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© André Braun

Von Frank Korn

Waldheim/Döbeln. Es ist ein kalter, aber sonniger Vormittag. Die Tennisanlage des 1. TC Waldheim ist schon „winterfest“ gemacht worden. Dennoch ist James Fröhlich unterwegs und streut Tausalz. Damit soll verhindert werden, dass sich Moos auf den Tennisplätzen bildet. „Es gibt immer etwas zu tun“, sagt James Fröhlich. Er ist eines von neun Vorstandsmitgliedern des 1. Tennis Clubs Waldheim und kümmert sich als Technischer Leiter darum, dass auf der Anlage alles in Ordnung ist. Deshalb ist James Fröhlich bei der 19. Sportlerwahl des Döbelner Anzeigers in der Kategorie „Ehrenamt – ohne die es nicht geht“ nominiert.

Seinem Namen macht Fröhlich alle Ehre. Schlechte Laune scheint er nicht zu kennen. „Ich bin ein positiv denkender Mensch“, sagt der 68-Jährige von sich selbst. Dieser Optimismus kam ihm auch 2002 zugute. Das August-Hochwasser hatte die Anlage des Vereins am Rauschenthaler Weg direkt an der Zschopau völlig zerstört. Der Verein nahm das Angebot der Stadt an und zog auf den Pfaffenberg. Beim Bau der neuen Anlage engagierte sich James Fröhlich ungemein. Er bekam damals als Erster den „Sportoscar für ehrenamtliche Tätigkeit“, eine vom Landratsamt Döbeln und dem Döbelner Anzeiger initiierte Auszeichnung für engagierte Leute in den Sportvereinen. Auch vom Verein ist er für sein unermüdliches Engagement geehrt worden und vom Sächsischen Tennis-Verband gab es die Ehrennadel in Bronze. Und eine ganz besondere Anerkennung ist für jeden auf der Anlage sichtbar. Über einem der Wege, die um die Plätze herum führen, prangt ein Schild mit der Aufschrift „James-Fröhlich-Weg“. „Eine nette Geste meiner Vereinskameraden, aber gestorben bin ich noch nicht“, schmunzelt der rüstige Senior.

James Fröhlich freut sich, wenn seine Arbeit anerkannt wird, sieht sich aber gleichzeitig als Teil des gesamten Vereins. „Wir sind im Vorstand neun Mitglieder. Jeder leistet seinen Anteil, damit der Laden läuft. Ich bin eben zusammen mit Reiner Berkoben für die Anlage zuständig“, sagt Fröhlich. Dabei freut er sich, dass die Vereinsmitglieder bei den Arbeitseinsätzen im Frühjahr und Herbst stets tatkräftig anpacken. „Am 31. Oktober waren etwa 30 Freiwillige zur Winterfestmachung da. Bei anderen Vereinen lassen sich bei solchen Anlässen nur wenige Leute sehen“, so Fröhlich.

Immer unterwegs

TCW-Vereinschef Ernst Schneider ist froh, dass er so einen Mann wir James Fröhlich im Verein hat. „James hat sich schon immer engagiert und kann aufgrund seines handwerklichen Geschicks viele Arbeiten selbst erledigen“, sagt Schneider.

James Fröhlich ist gelernter Elektriker und hat 23 Jahre im Betonwerk Geringswalde gearbeitet. „Kurz vor der Wende 1989/1990 haben meine Frau und ich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Wir haben auch heute noch zwei Textilgeschäfte in Geringswalde und Geithain“, so Fröhlich. Er brauche immer etwas zu tun, sagt der 68-Jährige. „Es geht immer hin und her. Entweder bin ich im Geschäft, auf dem Tennisplatz oder helfe Freunden.“ So ganz nebenbei ist auch das eigene Grundstück in Ordnung zu halten. Wenn dann mal etwas Zeit bleibt, dann kocht James Fröhlich gern.

Nicht nur als Mann, der die Anlage in Schuss hält, sondern auch als Spieler bei den Herren 60 ist James Fröhlich gefragt. Das Jahr 2016 war für ihn sehr erfolgreich. „Ich habe mich von Leistungsklasse 13 auf Leistungsklasse 10 verbessert“, berichtet er nicht ohne Stolz. Hinter Vereinschef Ernst Schneider war er der zweiterfolgreichste Akteur. Und mit 52 gewerteten Partien bei Punktspielen und Turnieren war Fröhlich mit Abstand der fleißigste Spieler des 1. TC Waldheim. Insgesamt hat er 25 Siege und damit 1135 Punkte eingefahren. „Ich wollte mich in diesem Jahr unbedingt verbessern und habe deshalb viel Zeit in den Sport investiert“, so Fröhlich, der außerdem Bezirksmeister der Herren 60 geworden ist.

Doch Tennis allein reicht ihm nicht zum Fithalten. Um für die Tennisspiele auch konditionell gewappnet zu sein, fährt James Fröhlich viel Rad. Dabei unternimmt er mit Freunden schon mal Touren wie von München an den Gardasee oder von zu Hause aus nach Frankfurt am Main. „Ich hole viele Punkte aufgrund meiner Fitness“, sagt Fröhlich. Und fügt noch eine „Tennisweisheit“ an: „Der letzte Punkt ist der entscheidende.“