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„Der Makel ist wieder genommen“

Die rund 130 Mitarbeiter bei Kübler und Niethammer können aufatmen. Ab Mitte April ist die Insolvenz durchgestanden.

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© Dietmar Thomas

Von Andreas Neubrand

Kriebstein. Die Insolvenz des Papierherstellers Kübler und Niethammer ist beendet. Mitte April soll die Aufhebung offiziell durch ein Gericht erfolgen. „Damit ist der Makel wieder genommen“, erklärte der Bevollmächtigte des Insolvenzverwalters Werner Rüberg gegenüber dem DA. „Mit Zustimmung der Gläubiger zum Insolvenzplan sind damit alle offenen Forderungen geregelt.“ Im Falle Kübler und Niethammer bedeutet das, dass die Gläubiger auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten und den Rest der Papierhersteller bis 2021 zu zahlen hat. „Mit der Rechtskraft des Insolvenzplans ist das Insolvenzverfahren beendet“, sagt Rüberg. „Damit wurde die Sanierung erfolgreich durchgeführt.“

Eingestiegen seien die gleichen Gesellschafter wie schon bei Kabel Premium Pulp & Paper aus Hagen. „Sie sind sehr erfahren, was die Papierherstellung angeht“, so Rüberg. Über die Summe, die die neuen Investoren bezahlt haben, herrscht hingegen stillschweigen, da die neuen Gesellschafter die zukünftigen Geschäfte und Investitionen finanzieren werden. Ungefähr acht Millionen werden die neuen Gesellschafter in den nächsten drei Jahren in den Papierhersteller stecken müssen, schätzt der Rechtsanwalt. „Allein in den letzten fünf Jahren wurden 32 Millionen Euro bei Kübler und Niethammer investiert, um die Neuausrichtung zu Ende zu bringen“, so Rüberg.

Für die 130 Mitarbeiter hat die Überwindung der Insolvenz keine Auswirkungen, versichert er. „Es soll alles so weitergehen, wie bisher.“

Der Grund für die Insolvenz lässt sich auf die negative Marktentwicklung bei LWC-Papier für den Zeitschriftendruck zurückführen. „Sowohl der Preis, als auch die nachgefragten Mengen sind deutlich gesunken“, sagt Rüberg. Dem will Kübler und Niethammer zukünftig mit einer breiteren Produktpalette entgegenwirken. In Kriebstein werden nun auch Etiketten hergestellt und sogenanntes Gegenzugpapier, welches unter anderem in der Herstellung von Spanplatten Verwendung findet. Darüber hinaus soll das Werk eng mit der Firma in Hagen kooperieren, um Synergieeffekte zu nutzen. „Damit ist die Insolvenz erfolgreich durchgestanden“, so der Rechtsanwalt. Nur eines konnte der Insolvenzverwalter nicht beheben. „Die Infrastruktur in Kriebstein ist immer noch schlecht“, so Rüberg.