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Der Landkreis von seiner besten Seite

In vier Episoden soll ein neuer Imagefilm für den Kreis Bautzen werben. Gedreht wurde unter anderem beim Orgelbau Eule.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Bautzen. An einer Handkreissäge hat Pauline Bail noch nie gestanden. Und auch mit einer Bohrmaschine schloss sie letztmals während ihrer Grundschulzeit Bekanntschaft. Dennoch soll die angehende Schauspielstudentin möglichst glaubwürdig eine Mitarbeiterin bei der Firma Eule-Orgelbau verkörpern. In dem Traditionsunternehmen an der Wilthener Straße in Bautzen entsteht eine Sequenz des neuen Imagefilms, den der Landkreis Bautzen bei der Videoproduktion der DDV media in Auftrag gegeben hat.

In vier Episoden sollen verschiedene Facetten dargestellt werden, und zwar das Leben im Landkreis, die Wirtschaft, die Tradition und Kultur sowie Kulinarisches und Feste. Als Klammer, die zum Beispiel die Episode zum Thema Wirtschaft zusammenhält, dient die erfundene Story von drei Freunden, die sich zwecks eines Hobbyprojekts verabreden, natürlich über Smartphone. „Wir wollten mal etwas anderes machen“, begründet Produktionsleiter Christian Bachmann die Herangehensweise. Daraus ergibt sich auch, dass nicht mit „echten“ Mitarbeitern der vorgestellten Firmen gearbeitet wird, sondern mit Darstellern. Dies erfordere aber auch der Datenschutz. Christoph Kumpe, Werkstattleiter bei Eule-Orgelbau, gibt seinen Feierabend dran, um die Dreharbeiten zu beaufsichtigen und um die Darstellerin Pauline Bail in die Arbeitsabläufe einzuweisen. Die 20-Jährige aus Dresden hat sichtlich Spaß an der Arbeit und könnte sich den Orgelbau als Ausbildungsberuf für sich gut vorstellen. Wie Christoph Kumpe sagt, gibt es unter den vier angehenden Orgelbauern tatsächlich auch einen weiblichen Lehrling.

Alle Arbeitsgänge werden mehrmals ausgeführt

Bevor Kameramann Patrick Schwarz und Produktionsleiter Christian Bachmann mit den Aufnahmen zufrieden sind, muss Pauline Bail alle Arbeitsgänge mehrmals ausführen. Immer wieder schleppt sie beispielsweise eine hölzerne Orgelpfeife in die Werkstatthalle. Die Pfeifen stammen von einer der größten Orgeln Thüringens aus Bad Frankenhausen. Wie Christoph Kumpe sagt, ist diese Orgel seit 1886 nur einmal gereinigt worden. Im Herbst soll das Instrument wieder spielbereit sein. Das heißt, in drei Wochen müssen die Pfeifen gereinigt und repariert die Werkstatt wieder verlassen. Ein sportliches Ziel.

Doch auch die zeitlichen Vorgaben für den Imagefilm sind sportlich. „Wir haben nur zehn Drehtage zur Verfügung, an denen wir jeweils zwölf bis 15 Stunden arbeiten“, sagt Christian Bachmann. Schließlich entsteht das Bild des Landkreises an vielen verschiedenen Drehorten – auch im Kloster St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau sollen beispielsweise noch Aufnahmen entstehen. Am 15. August soll die Abnahme sein und am 1. September ist die Premiere im Rahmen des Festaktes im Theater zum zehnjährigen Bestehen des Großkreises Bautzen. Um die Episoden zu drehen, wurden insgesamt 20 Darsteller gewonnen, darunter Studenten, Schüler, Kinder und Rentner.

Komparsensuche mit toller Resonanz

Tobias Schilling, Fachreferent des Landrates Michael Harig, ist sehr froh, dass es so eine tolle Resonanz auf die Komparsensuche gab. „Unter Dutzenden Bewerbern haben wir eine gute Truppe zusammen bekommen, und das in relativ kurzer Zeit“, sagt er. Für ihn sei es spannend gewesen, der Film-Crew über die Schulter zu schauen. Bei seiner Stippvisite beim Orgelbau Eule wollte er sich informieren, wie es funktioniert und ob noch Fragen zu klären sind. Wie er sagt, ergeben die vier Episoden ein Ganzes, können aber auch einzeln ausgestrahlt werden. Man wird sie in den sozialen Medien anschauen können. Außerdem sollen die Filme unter anderem bei Terminen des Landrates oder seiner Beigeordneten vorgeführt werden.