Von Sophie Arlet

Ob Pimpinelle, Pilzkraut oder Strauchbasilikum – Veith Adam hat für jede Gelegenheit das passende Gewächs parat. In seiner Gärtnerei an der Elbhangstraße bietet er weit über 100 Küchen- und Heilkräuter an. Wenn das Wetter stabil bleibt, will er diese Woche mit dem Hofverkauf starten. Adam plant auch einen Schaugarten, er soll zum Tag der offenen Gärtnerei am 25. April fertig sein. „Dann können die Kunden gleich mal an den Kräutern riechen und kosten“, sagt der Gärtner.

Er hat den Familienbetrieb 1992 übernommen. „Damals hatten die Leute noch kein Bewusstsein für frische Kräuter, das kam erst mit den Kochshows“, erinnert sich der 51-Jährige. Dass er trotzdem an der Idee festgehalten hat, war aus der Not heraus geboren. Denn nach der Wende wollte niemand mehr Schnittblumen und Zierpflanzen kaufen, die gab es mittlerweile wesentlich billiger aus Holland.

Also hat sich Veith Adam in den Gärtnereien im Westen umgesehen und ist dort auf die Idee gekommen, sich auf Kräuter zu spezialisieren. Das hat sich bewährt, mittlerweile existiert der Betrieb seit 61 Jahren. 1954 hatte Veith Adams Vater angefangen, Erdbeeren zu kultivieren. Dort, wo früher das Feld war, stehen jetzt Gewächshäuser voller Kräutertöpfe.

Dort ziehen Veith Adam und seine Mitarbeiter die Pflanzen so weit groß, dass sie anschließend im Garten, im Blumentopf oder auf dem Balkon so lange wie möglich überleben und bestenfalls nach dem Winter wieder zum Leben erwachen.

In den vergangenen Jahren sind immer mehr Sorten dazugekommen. Mittlerweile hat Adam auch Heilkräuter aus Asien im Angebot. Eines trägt den verheißungsvollen Namen „Kraut der Unsterblichkeit“. „Es hilft, den Blutdruck zu regulieren und kann als Tee oder im Salat verarbeitet werden“, so Adam. Doch auch auf hierzulande bekanntere Kräuter schwört der Gärtner. „Bei Halsschmerzen hilft ein Salbeiblatt besser als eine Tablette.“

In Veith Adams Sortiment findet sich auch so manche Überraschung. Beispielsweise schmeckt Schokoladenminze tatsächlich, wie sie heißt. Und Ananas-Salbei hat zuckersüße rote Blüten. Diese und andere Spezialitäten können Kräuterliebhaber ab der kommenden Woche beim Hofverkauf am Dienstag und Donnerstag von 14 bis 17 Uhr sowie am Sonnabend von 9 bis 12 Uhr in Augenschein nehmen.