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Neustart in der Centrum-Galerie

Der Umbau der Dresdner Centrum-Galerie in der Prager Straße ist nahezu abgeschlossen. Die ersten neuen Geschäfte locker nun wieder mehr Besucher. Jetzt eröffneten der Konsum und eine spanische Modekette. Weitere Geschäfte sollen folgen.

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© Sven Ellger

Von Juliane Richter

Der 30 Millionen Euro teure Umbau der Centrum-Galerie ist so gut wie abgeschlossen. Das erste deutliche Signal für den Neustart hat gestern der Konsum mit seiner Eröffnung gegeben. Rund 1.300 Quadratmeter Verkaufsfläche nutzt der Lebensmittelhändler nun im Untergeschoss. Das entspricht in etwa der Größe des früheren Marktes, der bis 2011 im Center war. Über den heftigen Streit mit dem niederländischen Eigentümer der Galerie, der damals sogar zum Auszug geführt hatte, will Konsumchef Gunther Seifert nicht mehr sprechen. „Das ist längst erledigt. Wir würden heute nicht hier stehen, wenn wir uns nicht geeinigt hätten“, sagt er.

Christine Sicha wollte den neuen Konsum unbedingt am Eröffnungstag erleben. Dafür ist sie eigens aus Klotzsche in die Centrum-Galerie gefahren.
Christine Sicha wollte den neuen Konsum unbedingt am Eröffnungstag erleben. Dafür ist sie eigens aus Klotzsche in die Centrum-Galerie gefahren. © Sven Ellger
Früher ist Studentin Elwina Galiullina zum Einkaufen nach Berlin gefahren. Mit der Eröffnung von Bershka und Pull & Bear will sie mit ihren Freundinnen wieder mehr in Dresden shoppen.
Früher ist Studentin Elwina Galiullina zum Einkaufen nach Berlin gefahren. Mit der Eröffnung von Bershka und Pull & Bear will sie mit ihren Freundinnen wieder mehr in Dresden shoppen. © Sven Ellger

Auch die Kunden erinnern sich nur noch achselzuckend an die damaligen Probleme mit den Kühltheken, an denen das Wasser kondensierte. Christine Sicha interessiert sich mehr für die neue Filiale. Die 65-Jährige ist „schon ewig“ Genossenschaftsmitglied beim Konsum und gestern eigens von Klotzsche in die Centrum-Galerie gefahren. Ein paar Orangen, etwas Fisch und Joghurt landen schließlich in ihrem Einkaufskorb. „Der Laden ist wunderbar. So groß und dennoch übersichtlich“, sagt sie. Auch die 78-jährige Margit Liebschner ist ganz angetan. Sie wohnt gleich um die Ecke und freut sich vor allem, dass es nun – neben dem Karstadt – noch einen weiteren Lebensmittelanbieter in ihrer Nähe gibt.

Rund 1,6 Millionen Euro hat der Konsum laut Vorstandschef Seifert in den Laden investiert. Besonders stolz ist er auf die Saftbar samt Salattheke im Eingangsbereich. Damit und mit vorgeschnittenem Obst und kleinen Snacks will das Unternehmen vor allem die zu erwartenden, jungen Kunden des Centers bedienen. Am ersten Tag strömen jedoch vor allem Senioren herein, verkosten Saft an der einen und Käse an der anderen Ecke. Der 34-jährige Filialleiter Robert Hauptvogel schätzt morgens, dass er am Eröffnungstag etwa 12 000 Euro Umsatz machen wird.

Zu den Gratulanten gehört auch Tony de Graaf, Vorstandsmitglied des niederländischen Immobilienkonzerns Corio, dem die Centrum-Galerie gehört. Er ist nach Dresden gereist, um auch die große Wiedereröffnung des Centers am 13. November vorzubereiten. De Graaf ist stolz auf das Center, in dem durch den Umbau und den Einzug neuer Läden insgesamt 1 000 neue Arbeitsplätze entstehen sollen, wie er sagt. Der Manager glaubt an eine „sehr aufregende Zukunft“ des Centers. Dazu soll maßgeblich die irische Modekette Primark beitragen, die am 20. November im Center ihre erste Filiale in den neuen Bundesländern eröffnet. Schon jetzt sind hinter den herabgelassenen Rollläden glitzernde Säulen und schwarz-weiße Deko-Würfel zu erkennen. Centermanager Stefan Dorster rechnet damit, dass am Eröffnungstag mindestens 15 000 Menschen in den Laden strömen. Derzeit erarbeitet er mit Primark ein spezielles Sicherheitskonzept. Mit Tausenden Jugendlichen, die vor dem Center campieren, um die Ersten im Laden zu sein, rechnet er jedoch nicht. „Das ist ja nicht wie beim iPhone, das ganz schnell ausverkauft ist“, sagt Dorster.

Und doch zieht moderne Ware, die günstig ist. Das zeigt auch die gestrige Eröffnung von Bershka. Die spanische Kette spricht vor allem zwölf- bis 23-Jährige an. Auch Elwina Galiullina will direkt am ersten Tag hier shoppen. Auf dem Weg zur Uni hat die 20-jährige Jurastudentin gesehen, dass der Laden schon geöffnet ist. „Mit meinen sieben oder acht Unimädels treffe ich mich heute Nachmittag noch einmal hier. Der Laden ist echt toll – jetzt müssen wir zum Shoppen nicht mehr nach Berlin fahren.“ Das habe sie mit ihren Freundinnen sonst einmal im Monat gemacht, um eben Bershka und auch Pull & Bear aufzusuchen. Auch diese Kette eröffnet bald eine Filiale in der Centrum-Galerie. Ebenso wie Pepe-Jeans, bei denen die Lederjacken schon auf den Stangen hängen und Verkäufer dabei sind, die Jeans in die Regale zu räumen.