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Der König bleibt im Gefängnis

Der selbst ernannte „König von Deutschland“ Peter Fitzek wurde am Mittwoch zu einer langen Untreue-Haftstrafe verurteilt. Fans hat er auch in Kamenz.

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© dpa

Kamenz / Halle. Der monatelange Untreueprozess gegen den Wittenberger Peter Fitzek, der als selbst ernannter „König von Deutschland“ auch in Kamenz Fans hat, ist am Mittwoch am Landgericht in Halle/Saale zu Ende gegangen. Der 51-Jährige, der seit Sommer in Untersuchungshaft saß, wurde zur einer Haftstrafe von drei Jahren und acht Monaten ohne Bewährung verurteilt. Ihm wurden unerlaubte Bankgeschäfte nachgewiesen. Diese habe Fitzek in den Jahren zwischen 2009 und 2013 in Wittenberg betrieben. Fast 600 Menschen sollen demnach insgesamt rund 1,7 Millionen Euro auf Sparbücher eingezahlt haben. Von diesen soll der gelernte Koch nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft 1,3 Millionen für eigene Zwecke verwendet haben.

Fitzek hatte 2012 ein eigenes Königreich ausgerufen und sich sogar krönen lassen. Er stand bereits mehrfach vor Gericht und wurde unter anderem wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis verurteilt. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert. Fitzek habe nur dem Gemeinwohl gedient, hieß es. Der Verfassungsschutz rechnet den Angeklagten den sogenannten Reichsbürgern zu. Fitzek stritt auch vor Gericht ab, dieser Bewegung anzugehören. Im Prozess war dem Wittenberger von einem Rechtspsychiater zwar eine narzisstische Persönlichkeitsstörung, gleichwohl aber volle Schuldfähigkeit attestiert worden. (SZ)