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Der Keinohrhase von Milstrich

Laune der Natur: Eines der vier Kaninchen in Manfred Hetmanks Stall kam ohne Ohren auf die Welt. Der Züchter ist verblüfft.

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Von Manuela Reuß

Süß sind sie alle vier. Die kleinen, 15 Wochen alten, grau-weiß gescheckten Baby-Kaninschen, die sich bei Manfred Hetmank im Stall tummeln. Doch eins ist besonders drollig. Der Hase, dem die Löffel fehlen. So etwas hat der Milstricher Hobby-Züchter in den gut 30 Jahren, die er nun schon Kaninchen hält, noch nicht erlebt.

Warum der Kleine keine Löffel hat, kann Manfred Hetmank nicht genau sagen. Bei Keinohrhasen streiten sich die Gelehrten oft, ob das Fehlen der Lauscher eine Laune der Natur ist oder die Hasenmutter im Übereifer dem Neugeborenen beim Säubern die winzigen Öhrchen abgebissen hat. Doch eine Bekannte, die dieser Tage bei Hetmanks vorbeischaute und zufällig Tierärztin ist, stellte fest, dass die Anomalie angeboren sein muss. Denn der Milstricher Keinohrhase besitze keine Gehörgänge. Für diese Annahme spricht auch die Tatsache, dass die Hasen-Mama – eine gekreuzte Riesenschecke – inzwischen einen zweiten fast gleichen Wurf  zur Welt brachte. Vier Häschen, eines davon ohrlos. Allerdings nicht in Milstrich, sondern in Cunnersdorf. Denn Manfred Hetmank gab das Muttertier weg. Ob das löffellose Kaninchen in der Pfanne endet – dafür hält der Milstricher die Tiere ja – steht aber noch nicht fest.