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Der Kamenzer Markt ist neu

Am Montag gab es die „Verkehrsfreigabe“. Sie ist wichtig für die Belebung – wie Bäume, Bänke und Bikeladestation.

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NEU!
© René Plaul

Von Frank Oehl

Kamenz. Nach sieben Monaten Bauzeit wurde am Montag der Marktplatz in Kamenz offiziell wieder für den Verkehr freigegeben. Noch waren nicht alle Bauzäune restlos verschwunden, weil das Wetter zuletzt etwas misslich gewesen war. Aber das soll nur noch eine Frage der Zeit sein, wie es heißt. OB Roland Dantz anlässlich des Bandanschnitts vorm Rathaus: „Wir geben jetzt offiziell den Verkehr wieder frei. Richtig feiern mit allen Kamenzerinnen und Kamenzern wollen wir den umgestalteten Markt erst zum Frühlingsfest Ende März.“

13 solche Bänke und fünf Einzelsitzer wurden und werden aufgestellt. Man beachte die vielfach gewünschte Lehne!
13 solche Bänke und fünf Einzelsitzer wurden und werden aufgestellt. Man beachte die vielfach gewünschte Lehne! © René Plaul
Diese zwei Absperrpoller an der rechten Seite des Rathauses können sogar elektrisch ein- und ausgefahren werden.
Diese zwei Absperrpoller an der rechten Seite des Rathauses können sogar elektrisch ein- und ausgefahren werden. © René Plaul
Das Pumpsystem am Andreasbrunnen ist neu, sogar mit drei Sprudeln in der Rinne.
Das Pumpsystem am Andreasbrunnen ist neu, sogar mit drei Sprudeln in der Rinne. © René Plaul

Immerhin sind nun etwa 430 000 Euro verbaut. Auch in die Neuverlegung eines Pflasters, das noch nicht mal 30 Jahre lag. Dantz erinnert in diesem Zusammenhang auch an die zweite Stadtgründung, die einige Hundert Jahre zurückliegt. Wenn auch noch keine 800, aber immerhin. Der geschichtsträchtige Steinplatz vor dem Rathaus erlebte im letzten halben Jahr die wohl weitgehendste Rekonstruktion seiner Geschichte. Sie soll nun besonders nachhaltig sein, was vor allem mit den modernen Anforderungen an Aufenthaltsqualität zusammenhängt. Jahrzehntelang war es nicht möglich gewesen, ernsthaft etwas Baumgrün auf den Markt zu bringen. Und auch jetzt noch soll es Stadträte geben, die sich kopfschüttelnd abwenden, wie man hört. Es gab und gibt aber auch einen wie Sandro Gebler, der neu ist im Entscheidungsgremium. Seine Firma ließ vor zwei Jahren eine Projektzeichnung mit Bäumen vom Markt anfertigen, die das Eis auch bei den Denkmalschützern brach. OB Dantz: „Mit diesem Entwurf ist es uns gemeinsam gelungen, die Behörde mitzunehmen.“

Am Projekt haben viele mitgewirkt, nicht nur Planer und Baufachleute (siehe nebenstehenden Kasten). Vor allem beteiligten sich die Kamenzerinnen und Kamenzer selbst – z.B. über Initiativgruppen wie die Stadtwerkstatt. Die Abstimmungen mit Anwohnern, mit den Gewerbetreibenden am Markt, der City-Initiative, dem städtischen City-Management, dem Forstfestkomitee und – wie gesagt – mit dem Landesamt für Denkmalpflege haben zu einem Ergebnis geführt, das sich sogar schon jetzt, in der tristen Jahreszeit, sehen lassen kann. Da darf man auf das Frühjahr ruhig gespannt sein, wenn die zunächst sieben Bäume auf der Hotel-Seite, drei am Andreasbrunnen und weitere drei gegenüber der Apotheke ihr Grün entfalten werden. Oder wenn die 13 Bänke (endlich mit Lehne) und fünf Einsitzer aufgestellt sind. Zum Beispiel unterhalb des Brunnens, der nun nicht mehr nur durch eine Zisterne, sondern sogar ein kleines Wassersprudel-Spiel ergänzt wird. Die Verkehrs- und Ruhebereiche wurden durch Steine optisch voneinander getrennt, die Gehwegeinfassungen abgesenkt und für sehbehinderte Menschen ein Leitsystem eingebaut.

Ganz neu ist nun der Verkehr geregelt. Endlich ist es möglich, von der Luxemburgstraße kommend am Winzerweck in eine Art Kreisverkehr auf den Markt einzubiegen. Das spart nicht nur Umwege über die Wallstraße, sondern erleichtert auch erheblich die Parkplatzsuche. „Wir bieten mindestens genau so viele Plätze wie zuvor an. Das war uns wichtig“, so der OB bei der Markteröffnung. Und neu und wichtig sind auch die neuen acht Ladestationen für E-Bikes sowie die beiden für Elektroautos ...