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Der Handel geht in die Offensive

Der September startet in Bautzen mit einem großen Straßenfest und längeren Öffnungszeiten. Sogar das Parken ist kein Problem.

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© Uwe Soeder

Von Madeleine Arndt

Bautzen. Wohl an die Zweitausend bunte Wimpel haben die Mitarbeiter des Kindermodegeschäfts Kap:un an lange Bänder genäht. Besonders fleißig war die Praktikantin Mara Klotzsche, die ein Teil des Werks nun stolz in ihren Händen hält. Die außergewöhnlichen Wimpelketten werden an diesem Sonnabend anlässlich des zweiten Straßenfestes im Karree über der Goschwitzstraße wehen. Von 14 bis 20 Uhr feiern am 3. September rund 40 Gewerbetreibende der Goschwitzstraße, Karl-Marx-Straße, Seminarstraße und am Postplatz eine große Party.

„Wir haben ganz viele Bands und ein traumhaftes Wetter bestellt“, sagt Heidemarie Kunze vom Bautzener Tabakladen. Es treten zum Beispiel 5anderfeier aus Bautzen, die Berliner Brass Band 4 Jackson, die Juniorband des Oberlichtenauer Spielmannszuges und die Dresdner Band Stilbruch auf. Dazu werden sorbische Sänger, lebendige Märchenfiguren und ein Puppenspieler durch die Menge wandeln. Heidemarie Kunze freut sich auf ein buntes Treiben. Beim Eisdealer an der Seminarstraße wird eine Slackline gespannt. Das Balancier-Seil ist vor allem für junge Leute ein Magnet. Doch nicht nur auf den Straßen, auch direkt vor und in den Geschäften erwarten die Besucher abwechslungsreichen Aktionen und Präsentationen. Alle am Fest teilnehmenden Geschäfte öffnen bis 20 Uhr. Sogar das versteckte Haarstudio City in der Kornmarkt-Passage beteiligt sich. „Wir machen ab 16 Uhr an der Goschwitzstraße stündlich Barbiervorführungen“, sagt die Inhaberin Peggy Nathe. Außerdem können sich Frau und Mann im Salon in der Passage mit einem kostenfreien Handpflegebad verwöhnen lassen.

Vorbereitung seit Februar

Das Straßenfest ist auch ein Signal an die Bürger. Selbst wenn die Ladenzeilen von Goschwitzstraße und Co. mit Fluktuation zu kämpfen haben, wolle man den Bautzenern zeigen, dass es hier weitergeht, heißt es von den Organisatoren. Seit Februar hat sich das Orga-Team regelmäßig zusammengesetzt und an der Planung des Events gefeilt. Die erste Veranstaltung dieser Art haben die Händler im Jahr 2013 auf die Beine gestellt. Mit Erfolg: „Wir hatten viele Gäste, mehr als erwartet“, erinnert sich Simone Gedan vom Schuhhaus Mutscher. Wegen des Festes werden Goschwitzstraße, Karl-Marx-Straße, Seminarstraße und Postplatz zwischen 13 und 21 Uhr voll gesperrt. Die Bushaltestelle Postplatz wird durch eine Haltestelle im vorderen Bereich der Schilleranlagen ersetzt.

Aufwind soll ab sofort der Handel in der Reichenstraße erhalten. Dort starten die lang und heftig diskutierten langen Sonnabende. „Unser Ziel ist, dass alle Geschäfte am Nachmittag bis 18 Uhr aufmachen“, sagt Citymanagerin Gunhild Mimuß und hofft, dass sich möglichst viele Händler an der Aktion beteiligen. Bisher bremst der Brauch, dass jeder Laden nach seiner Fasson die Öffnungszeiten wählt, die Kaufbereitschaft am Wochenende gehörig aus. Zur Unterstreichung, dass der Nachmittag in der City nicht schon 14 Uhr zu Ende ist, werden auf der Reichenstraße sonnabends zwischen 16 und 18 Uhr kleine Konzerte stattfinden, informiert die Citymanagerin.

Kostenfreies Parken auf dem Center-Deck

Mit den verlängerten Öffnungszeiten auf der Reichenstraße und dem Straßenfest beginnt auch eine zweimonatige Parkaktion des Kornmarkt-Centers. Sie ermöglicht ein kostenfreies Parken auf den Decks des Centers, die für etwa 330 Autos Platz bieten. Bedingung ist, dass man an den jeweiligen Sonnabenden in der Innenstadt im Wert von mindestens 50 Euro Waren gekauft oder in den umliegenden Gaststätten etwas verzehrt hat. Ist dies der Fall, kann man auf dem Rückweg sich im Centermanagement auf der Parkebene 1 sein Ticket ab 14 Uhr kostenlos freischalten lassen. „Um auf den 50-Euro-Betrag zu kommen, dürfen auch mehrere Quittungen vorgezeigt werden“, erklärt Centermanager Christian Polkow. Die Aktion, die an allen Sonnabenden im September und Oktober laufen wird, gelte nicht nur für Center-Kunden, sondern für alle Kunden der Innenstadt, betont er noch mal. So soll unter anderem die Initiative der längeren Ladenzeiten am Sonnabend in der Reichenstraße unterstützt werden. „Es ist super, dass das Thema jetzt angegangen wird“, findet Christian Polkow. Er glaubt nicht, dass sein Center durch früh schließende Läden in der Innenstadt profitiert. Vielmehr erhöhe sich im Gegenteil Bautzens Attraktivität für Kunden, wenn alle Geschäfte in der Stadt verlässliche Öffnungszeiten auch in den Nachmittagsstunden haben, so der Centermanager.