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Der härteste Treppen-Marathon der Welt

Der Schweizer Sepp Schreiber stellt beim Spitzhaustreppen-Marathon in Radebeul einen neuen Rekord auf.

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Von Nicole Czerwinka

Sabine Remberger-Jordan sieht erstaunlich frisch aus, als sie am Sonntag kurz vor 15 Uhr ins Ziel des 8. Sächsischen Mount Everest Treppen-Marathons einläuft. „Ich fühle mich total gut“, sagt die 45-Jährige aus Frankfurt am Main. Als Zuschauer am Streckenrand kann man vor dieser Frau – wie auch vor den anderen 57 Teilnehmern des Treppenlaufs – nur den Hut ziehen.

Immerhin ist Sabine Remberger-Jordan gerade 100 Mal die Spitzhaustreppe auf- und abgelaufen. Wer die Stufen in Radebeul einmal selbst erklomm, der mag ahnen, was das bedeutet. Insgesamt 22 Stunden und sieben Minuten war die Frankfurterin auf der Treppe unterwegs. Die Nacht ist sie durchgelaufen, habe sich nur am frühen Morgen mal eine halbe Stunde aufs Ohr gelegt, „weil die Augen so sehr brannten“. Da lagen die meisten Zuschauer noch in den Federn.

Sogar die Nacht durchwandert

Doch Sabine Remberger-Jordan ist Sportlerin durch und durch. Mehrfach habe sie im Vorfeld schon an Marathonläufen und Bergmarathonläufen teilgenommen. Zur Vorbereitung für den Spitzhaustreppenlauf, bei dem die Frankfurterin zum ersten Mal mitmachte, habe sie zudem „probeweise“ eine Nacht durchwalkt und durchwandert. „Das ging ganz gut, man bleibt durch die Bewegung fit und wach“, sagt sie. Auch die Spitzhaustreppe habe sie im Vorfeld vier bis fünfmal getestet. „Ich bin beruflich viel in Leipzig, da habe ich immer mal einen Abstecher nach Radebeul gemacht“, sagt Sabine Remberger-Jordan. Ein Vorteil, den ihre Mitstreiter aus den USA, Großbritannien, Polen, Österreich und der Schweiz nicht für sich verbuchen konnten.

Für einen der ersten drei Plätze unter den weiblichen Alleingängern reichte es dann aber doch nicht. Katrin Krieger aus Hamburg war nach 18 Stunden und 31 Minuten die erste Frau im Ziel.

Neuer Rekord für die Männer

Für die Männer stellte der Schweizer Sepp Schreiber gar einen neuen Rekord auf. Ihm musste die Startnummer 13 wohl Glück gebracht haben, denn Schreiber gelangte nach sportlichen 13 Stunden und 47 Minuten gegen sechs Uhr am Morgen im Ziel an. Dicht gefolgt von Andreas Allwang aus München, der das Ziel nach 13 Stunden und 55 Minuten erreichte und den bisherigen Rekordhalter aus dem Jahr 2007 damit ebenfalls überholte. Kurt Hess aus der Schweiz war mit 14 Stunden und 48 Minuten bis dato der schnellste Läufer des Radebeuler Marathons gewesen.

Einen Rekord ganz eigener Art stellten zudem die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Radebeul-Kötzschenbroda auf. Zusammen mit zwei Vertretern der THW-Ortsgruppe Radebeul liefen sie die Stufen in der Disziplin „Elf Freunde“ mit ihren Atemschutzgeräten auf und ab. Das reichte zwar nur für den letzten Platz, sorgte aber trotzdem für Jubel bei den Zuschauern.