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„Der günstige Preis steht an erster Stelle“

Die Volks- und Raiffeisenbank Meißen hat für ihren Brief- und Paketservice einen neuen Partner gefunden: PostModern.

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© Claudia Hübschmann

Ins sächsische Postgeschäft kommt Bewegung. Die Firma Postmodern – eine Tochter der DDV-Mediengruppe, in der auch die SZ erscheint – übernimmt das Postgeschäft der Meißner Volksbank. Der Vorstand der Volksbank und Raiffeisen Meißen Großenhain, Claus-Michael Zwiebel, und der Geschäftsführer von Postmodern, Michael Ulbrich, erklären im SZ-Gespräch, was die Kunden davon haben.

Herr Zwiebel, Sie haben Ihren Post- und Paketversand zum 31. Januar 2016 eingestellt. Was ist der Grund?

Der Ausgangspunkt für diesen Schritt war die Fusion der beiden zentralen IT-Dienstleister für die Volksbanken und Raiffeisenbanken. In 2016 müssen wir eine neue IT-Infrastruktur einführen. In der Folge können wir bankfremde Software nicht mehr nutzen, die wir bislang verwendet haben, um die Produkte und Dienstleistungen der Paketeria-Post zu verkaufen. Ein weiterer Grund ist die kräftige Preiserhöhung unseres Dienstleisters, unter anderem der Deutschen Post.Das Porto für den Standardbrief ist zum Jahreswechsel von 62 Cent auf 70 Cent gestiegen. Das sind rund 13 Prozent. Dies hat uns dazu gebracht, unser Engagement auf diesem Feld grundsätzlich neu zu überdenken. Auch unsere Kunden haben wir in diesen Prozess einbezogen, um für sie eine passende Alternative zu finden.

Wie beurteilen Sie rückblickend Ihren Ausflug in das Postgeschäft?

Die Volksbank und Raiffeisenbank Meißen Großenhain hat mit der Paketeria-Post ein Zeichen gesetzt für den ländlichen Raum. Wir haben den Kunden gezeigt, dass wir sie nicht allein lassen, auch wenn der Laden im Dorf zugemacht hat und der Bus nur noch früh und nachmittags hält. Das Angebot, in unseren Filialen Briefe und Pakete zu versenden, wurde sehr gut angenommen.

Sie haben nach einer Alternative für Ihre Kunden gesucht und mit Postmodern einen neuen Partner gefunden. Was genau bedeutet diese Kooperation?

Unsere Kunden haben uns signalisiert, dass es für sie ganz wichtig ist, weiter in der Nähe Postdienstleistungen im vollen Umfang wie bisher in Anspruch nehmen zu können. Das Netz von Zweigstellen ist für die Nutzer jetzt sogar noch dichter geworden. Gleichzeitig bleibt bei PostModern mit dem Standardbrief für 60 Cent der Preisvorteil erhalten. Unser neuer Partner garantiert zudem eine sehr hohe Qualität in der Zustellung.

Herr Ulbrich, was können Sie den vor allem gewerblichen, aber auch privaten Kunden der Paketeria-Post anbieten?

Das Netz zum Briefmarkenkauf und Paketversand ist mit unseren 850 Servicepunkten für die Kunden jetzt sehr viel engmaschiger. Diese versenden ihre Post mit uns in jedem Fall weiterhin preiswerter als mit der Deutschen Post. So kostet ein Standardbrief bei PostModern in der deutschlandweiten Zustellung 60 Cent und ist damit zehn Cent günstiger. Gewerbliche Kunden haben außerdem den Vorteil, dass unsere ja schon günstigen Preise zudem 19 Prozent Mehrwertsteuer enthalten, die sie steuerlich geltend machen können. Gegenüber unserem größten Wettbewerber ist das ein sehr deutlicher Preisvorteil. Kunden der Deutschen Post haben diese steuerliche Möglichkeit nicht. Gleichzeitig bieten wir einen Infopost-Tarif mit vielen Preisvorteilen bereits ab 200 Sendungen an. Das sind Mengen, die auch ein Handwerker erreichen kann. Ein weiterer Service ist die Abholung der Post durch unsere Mitarbeiter direkt vor Ort beim Kunden. Ab 20 Sendungen pro Einliefertag ist dieser Service sogar kostenfrei.

Herr Zwiebel, was ist mit den Briefmarken, die die Kunden noch haben. Dürfen sie weiter verwendet werden?

Die Kunden können die Marken im ersten Quartal 2016 weiter auf ihre Briefe kleben und diese in die noch stehenden Briefkästen der Paketeria-Post und alle Briefkästen von Postmodern einwerfen oder sie in den Filialen der Volksbank und Raiffeisenbank Meißen Großenhain umtauschen. Diese Möglichkeit wird auch über die ersten drei Monate dieses Jahres hinaus bestehen bleiben.

Wie verfahren Sie mit den Briefkästen der Paketeria-Post?

Wenn diese Briefkästen mit PostModern-Briefkästen zusammen an einer Stelle stehen, werden sie schrittweise abmontiert. An Punkten, wo Postmodern bisher noch nicht mit einem eigenen Kasten vertreten ist, werden die früheren Paketeria-Post-Briefkästen durch Briefkästen im Postmodern-Design ersetzt.

Herr Ulbrich, welche Pläne hat Postmodern als einzig verbliebener Wettbewerber der Deutschen Post in der Region?

Wir werden kräftig investieren, um den Service und die Qualität weiter zu verbessern. 8,5 Millionen Euro fließen in ein neues Sortierzentrum. Die Laufzeit der Sendungen wird damit nochmals sinken.

Haben Sie ein Erfolgsgeheimnis?

Ich denke, dass ist die Konzentration auf den Kunden und seine Wünsche. Der günstige Preis steht dabei an erster Stelle. Dazu kommen viele weitere Punkte: Bei uns gibt es noch direkte Ansprechpartner, die Fragen beantworten und bei Problemen schnell und unkompliziert helfen. So erhalten gewerbliche Kunden bei uns nicht lauter einzelne Rechnungen, sondern eine zusammengefasste Abrechnung am Ende des Monats. Auch für den privaten Endverbraucher sind wir mit unseren Servicepunkten und unseren Angeboten dann halt doch näher als man denkt.

Das Gespräch führten Ulf Mallek und Peter Anderson.