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Der große Makronen-Test

Altenberg kürt den Plätzchenkönig. Eine Jury kostet sich durch die Backwerke und ist überrascht.

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© Frank Baldauf

Von Mandy Schaks

Altenberg. Der Blick auf die weihnachtlich gedeckte Tafel im Altenberger Tourist-Info-Büro verrät sofort: Die Hausbäcker im Osterzgebirge standen diesmal vor einer besonders anspruchsvollen Aufgabe. Nur sieben wagten sich heran, wie im Wettbewerb gefordert, eine Makrone zu backen und sie in aller Öffentlichkeit von einer eigens einberufenen Jury testen zu lassen. „Das ist schon hohe Backkunst“, sagt anerkennend Carolin Krupp vom Tourist-Info-Büro, das den Wettstreit um das beste Weihnachtsgebäck im Osterzgebirge nun schon seit zwölf Jahren veranstaltet.

Die Jury

Patrick Hammers Tipp: Makronen müssen mehr trocknen als backen.
Patrick Hammers Tipp: Makronen müssen mehr trocknen als backen.
Thea Franke vom Geisinger Prinzenpaar weiß, wie eine Makrone schmecken soll.
Thea Franke vom Geisinger Prinzenpaar weiß, wie eine Makrone schmecken soll.
Ex-Biathlet Eberhard Rösch behauptet von sich, ein Süßer zu sein – er nascht gern mal.
Ex-Biathlet Eberhard Rösch behauptet von sich, ein Süßer zu sein – er nascht gern mal.
Sängerin Madeleine Wolf aus Lauenstein nahm sich die Zeit zum Keks-Test.
Sängerin Madeleine Wolf aus Lauenstein nahm sich die Zeit zum Keks-Test.
Der Geisinger Faschingsprinz Jan Franke saß mit in der Jury.
Der Geisinger Faschingsprinz Jan Franke saß mit in der Jury.
Ronny Nestler freut sich über die Kreativität der Hausbäcker.
Ronny Nestler freut sich über die Kreativität der Hausbäcker.

Zehn Jahre lang ging es um den leckersten Christstollen. „Da hatten wir manchmal zehn bis zwanzig Stück zu beurteilen“, erinnert sich Patrick Hammer. „Danach waren wir satt“, fügt er hinzu und schmunzelt. Der Altenberger ist Geselle in der Bäckerei Degenkolbe in Schlottwitz und so etwas wie Jury-Urgestein. Um etwas neuen Schwung in den Wettbewerb zu bringen und die vielen Facetten erzgebirgischer Weihnachtstradition lebendig zu halten, strickte das Tourist-Info-Büro das Thema ein bisschen um. Nicht mehr der Stollenkönig wird gekürt, sondern der beste Plätzchen-Hobbybäcker. Damit das alles abwechslungsreich und in der Beurteilung trotzdem gerecht ist, wird jedes Jahr ein ganz bestimmter Weihnachtskeks gesucht. Im vergangenen Jahr war der traditionelle Butterkeks gefragt, diesmal geht es um die leckerste Makrone. Und was die Hausbäcker in ihrer heimischen Küche dabei geleistet haben, verdient allergrößten Respekt. Nicht eine Makrone, die der Jury vorgelegt wird, gleicht der anderen – weder optisch noch geschmacklich. Vor allem waren die Hausbäcker kreativ. Das findet sogar unter den Profis in der Jury – neben Patrick Hammer ist das Bäckermeister Ronny Nestler aus Geising – höchste Anerkennung. „Ich mag mutige Menschen“, sagt Ronny Nestler, während er versucht, den besonderen Geschmack einer Makrone auszumachen. Er kann es dann kaum glauben, dass Ingwer in dem Backwerk eine besondere Rolle spielt. Doch ein Blick in das mitgelieferte Rezept bestätigt: Das Gewürz, das gern in der asiatischen Küche Verwendung findet, übernimmt in dieser Makrone eine tragende Rolle.

Andere Hausbäcker wiederum versuchten, die Jury mit Zimt, Kokos, Marzipan, Haselnuss oder Schoko-Walnuss zu überzeugen. Die Juroren schmecken sich durch die verschiedenen Kostproben und verteilen nach Kriterien wie Aussehen, Geschmack und Konsistenz Punkte. Eberhard Rösch, Biathlon-Olympia-Silbermedaillengewinner von 1980, fällt es nicht leicht, sich zu entscheiden. Da geht Schießen schneller. „Ich schreibe als Bemerkung dahinter: Lecker!“, sagt er. Und verrät, dass auch Spitzensportler gern mal naschen. „Wir haben zu Wettkämpfen immer was mitgenommen, Feuerzangenbowle und Stollen nach Österreich geschafft. Das kannten die doch gar nicht.“ Nur eins bleibt noch geheim: wer der Makronen-König ist. Der Sieger wird an diesem Sonnabend, 16.30 Uhr, zum Altenberger Weihnachtsmarkt bekannt gegeben und geehrt.