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Der Fliesenleger und „Ernas Plinsenbude“

Maik Rode will Eierkuchen nach Omas Rezept verkaufen, dafür übe er mit Zuckerwatte.

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Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Maik Rode aus Kleinraschütz hat sich im Internet eine pinke Zuckerwattemaschine gekauft. Damit war er – im pinkfarbenen T-Shirt – schon beim jüngsten Skassaer Ortsjubiläum dabei, beim Reiterfest in Stroga und beim Kinderfest im Kinderwelt e. V. am Schacht. Allerdings ist Maik Rode weder Gastronom noch Markthändler. Sondern Fliesenleger. Seit zehn Jahren arbeitet der 38-Jährige selbstständig. Aber das mit der Zuckerwatte, das brodelte schon lange in ihm.

Vor acht Jahren machte er bereits seinen Hygieneschein und träumte davon, „Ernas Plinsenbude“ aufzumachen. Erna Richter, muss man wissen, ist Maiks 93-jährige Oma. „Es vergeht kein Monat, in dem wir nicht zusammen Plinsen nach altem DDR-Rezept backen“, sagt der junge Mann. Es gab noch niemanden, dem sie nicht schmeckten, heißt es. Bisher fehlte es dem Fliesenleger aber an Zeit und Geld, seine Idee in die Tat umzusetzen. „Mit dem Zuckerwattestand fange ich an, „um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie das ist“, sagt der Großenhainer. Dabei ist er nicht auf das schnelle Geld aus. Er spendet seine Einnahmen für gute Zwecke. „Ich habe den Kindergarten, den Reiterhof und den Großenhainer Tierschutzverein unterstützt“, so Maik Rode. Die Ader dafür hat der junge Mann offensichtlich von seinem Großvater Gerhard Rode. Als Weihnachtsmann erfreute der die Großenhainer Kinder viele Jahre auf dem Markt. Für seinen Enkel ist der Süßwarenstand Ausgleich und Erfüllung. „In Skassa kam eine alte Oma zu mir und sagte: Mit der Zuckerwatte werde für sie noch einmal ein Kindheitstraum wahr“, freut sich der Großenhainer.

Dabei geht er die Sache professionell an. Ganz offiziell hat er jetzt ein Reisegewerbe beantragt. Einen Wohnwagen baut er derzeit zu einem Verkaufswagen um. In der Weihnachtszeit will Maik Rode so weit sein, mit „Ernas Plinsenbude“ in die Öffentlichkeit zu gehen.