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Der Elbepark wird bis 2010 erweitert

Die Stadt hat gestern die Baugenehmigung erteilt. Eigentümer Kurt Krieger will nun 80 Millionen Euro investieren. Streit gibt es um einen weiteren Ausbau.

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Von Bettina Klemm

Im Einkaufszentrum Elbepark in Dresden-Kaditz sind die ersten Reihen des Parkplatzes aufgerissen. Hier werden schon Leitungen verlegt. Der Baumarkt Toom hat die Preise gesenkt: Alles muss raus.

Am 20. Juni wurde der Bauantrag eingereicht, gestern hat die Stadtverwaltung die Baugenehmigung erteilt. „Wir erweitern den Elbepark um 8500 Quadratmeter Verkaufsfläche“, erläutert Andreas Uhlig. Er ist Geschäftsführer der Verwaltungsgesellschaft, die für alle Liegenschaften von Elbepark-Eigentümer Kurt Krieger in Deutschland und Osteuropa zuständig ist.

Die neue Einkaufspassage

Die bisherige Einkaufsstraße wird in Richtung Parkplatz vergrößert. Dazu entstehen auf den ersten vier Parkplatzreihen zwei weitere Geschäftshäuser, ähnlich wie die Backsteinbauten an der bisherigen Mall. Die Gebäudekomplexe werden anschließend mit einem Dach verbunden. Der Baumarkt Toom wird aus statischen Gründen abgerissen. An diese Stelle soll später der Spielzeuganbieter Toys’R’us in einem Neubau seinen Platz finden. Zu künftigen Mietern wollte sich Andreas Uhlig noch nicht äußeren.

500 zusätzliche Parkplätze

Der Elbepark verfügt über 4500 Parkplätze. Die reichen oft nicht aus. Aber anders als ursprünglich geplant, entsteht unter dem jetzigen Parkplatz keine Tiefgarage. Stattdessen kann künftig auf dem Dach der Einkaufspassage geparkt werden. „Wir schaffen so 500 zusätzliche Parkplätze“, sagt Uhlig. Der bisherige Kreisverkehr, der oft für Stau sorgt, wird wegfallen. Über zwei Spindeln an der Peschelstraße gelangen die Besucher auf das Parkdach. An die Peschelstraße kommt eine zusätzliche Ampel.

Bauende Ostern 2010

Elbepark-Eigentümer Kurt Krieger will etwa 80 Millionen Euro in den Ausbau des 1995 eingeweihten Einkaufszentrums investieren. Ab Januar soll der Ausbau beginnen und vor dem Osterfest 2010 beendet sein. Für den Bau werden zwei Riesenkräne aufgestellt. Durchschnittlich besuchen etwa 35000 Kunden täglich die 65 Geschäfte des Einkaufszentrums, an den Wochenenden sind es bis zu 50000. 70 Prozent kommen von außerhalb, durch die A17 zunehmend auch aus Tschechien. Der Elbepark hat am Ende 102000 Quadratmeter Verkaufsfläche.

Möbelhaus bereits erneuert

Vor fast einem Jahr hatte das Möbelhaus Höffner eine Frischekur erfahren. Ein 70 Meter langer Anbau wurde errichtet. Das ermöglicht eine bessere Präsentation der Waren, und zugleich konnte das Lager erweitert werden. Damit können die Kunden einen Teil der Möbel gleich mitnehmen oder geliefert bekommen. Rund 20 Millionen Euro habe dieser Umbau gekostet.

Center auf der Gegenseite

Auf dem Grundstück auf der gegenüberliegenden Seite der Lommatzscher Straße kann, so sieht es ein 1994 beschlossener Bebauungsplan vor, ein weiteres 8000 Quadratmeter großes Einkaufszentrum mit 50 bis 60 Mieter – besonders Modeanbieter – entstehen. Krieger hat das 10000 Quadratmeter große Grundstück erworben und im Juni einen Bauantrag für ein Fashion-und Design-Center eingereicht. Nun hat er jedoch beantragt, das Möbelhaus Sconto auf der anderen Straßenseite neu zu bauen und das Modezentrum in die neue Mall zu integrieren. Für den Möbelhaus-Neubau soll es einen Architektenwettbewerb geben, damit nicht wie derzeit ein „gelber Klotz“ errichtet wird. Ein Tausch wäre für das Möbelhaus günstiger und würde auch dem Verkehrsproblem an der Lommatzscher Straße besser gerecht, argumentiert Uhlig. Er rechnet mit rund 3000 Besuchern täglich im Mode-Einkaufszentrum, aber nur 300 im Möbelhaus.

Ausschuss stimmt zu

Die Krieger-Pläne stoßen besonders bei Innenstadthändlern auf großen Widerstand, weil damit der Elbepark nochmals mit innenstadtrelevantem Sortiment vergrößert wird. Schon vor der jetzt genehmigten Erweiterung hat es Proteste vom City Management gegeben. Das Thema beschäftigte in dieser Woche auch die Mitglieder vom Stadtentwicklungsausschuss des Stadtrates. Dresdens neuer Baubürgermeister Jörn Marx (CDU) sah in dem Tausch kein großes Problem. Am Ende beschlossen die Räte mit sieben Ja-, zwei Neinstimmen und zwei Enthaltungen, dass ein entsprechender Bebauungsplan aufgestellt werden soll und Gutachter die Auswirkungen überprüfen müssen.