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Der Dirtbike-Parcours braucht Hilfe

Mit der Strecke an der Pulsnitzer Freizeit-Oase gibt es Probleme. Mit Arbeitseinsätzen im August soll sich das ändern.

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© René Plaul

Pulsnitz. Vor einem Jahr sorgte eine Initiative um das Netzwerk für Kinder- und Jugendarbeit in Pulsnitz für Furore. Angeregt und begonnen durch Teilnehmer eines 14-tägigen internationalen Jugendcamps in der Stadt war an der Freizeitoase eine Dirt-Bike-Strecke entstanden. Das sorgte für Schlagzeilen, jetzt aber hängt der beliebte Parcours in der Luft. Das ist Anlass für die neue Bürgermeisterin Barbara Lüke, sich mit einer Bitte vor allem an die jungen Leute der Start zu wenden: „Die Freizeitoase braucht Eure Hilfe!“

Die Initiative für den Parcours war von den Jugendlichen selbst ausgegangen. Mit der Vollendung war die Stadt um eine Attraktion reicher geworden – zwischen Grüner Straße und Hempelstraße. „Möglich wurde dies nur durch die Arbeit des Internationalen Jugendgemeinschaftsdienstes, der das Workcamp organisierte. So weit, so erfolgreich“, so Barbara Lüke. Allerdings habe die Nutzung der folgenden Monate zwei Schwierigkeiten deutlich gemacht: Die Strecke ist einerseits sehr anspruchsvoll konzipiert. Nur sehr gute Dirt-Biker kommen mit ihr zurecht, leider aber gibt es von diesen noch zu wenig in Pulsnitz. „So gab es den ein oder anderen, der sein Glück versuchte, anschließend aber mehr oder weniger enttäuscht feststellte, dass noch viel Übung zur Bewältigung der Strecke erforderlich ist.“ Außerdem sei vielen Nutzern offenbar nicht klar geworden, dass die Planen, die die Rampen schützen sollten, nach Gebrauch wieder aufzuziehen waren. Da dies mehrfach nicht geschehen ist, nahmen die Hügel Schaden und wurden so noch schwieriger zu fahren. Die Natur tat durch üppiges Wachstum ihr übriges, und so ist aus der stolzen Anlage ein Sorgenfall geworden. Der Teufelskreis: „Keine Nutzer – noch mehr Gras – noch weniger Nutzer.“ Heute frage sich so mancher Pulsnitzer, was es mit den Unkrauthügeln (oder auch Hügeln mit Unkraut) eigentlich für eine Bewandtnis habe.

Ziel ist eine pflegeleichte Bahn

Für die Bürgermeisterin steht fest, dass der Unterhalt der Strecke durch die Nutzer sichergestellt werden muss. „Die Stadt beziehungsweise der Bauhof ist nicht in der Lage, eine solche Anlage gebrauchsfertig zu halten.“ Im Frühsommer hätten die städtischen Mitarbeiter nochmals kräftig angepackt, um der Anlage eine Chance zu geben. Da sie mangels Nutzung aber bald wieder zuwuchs, gab es kürzlich eine Lagebesprechung auf der Anlage. Mit Jirka Soucek gibt es einen sehr engagierten Ehrenamtlichen, der den Neuaufbau und die Herrichtung der Anlage koordinieren und unterstützen kann. Das Hauptaugenmerk wird auf der Neugestaltung der Hügel liegen, sodass sie für verschiedene Schwierigkeitsgrade und Kenntnisse der Nutzer attraktiv sind. Zudem soll die Bautechnik umgestellt werden, da sich die Konstruktion mit Planenschutz als nicht umsetzbar erwiesen hat. Die Hügel sollen künftig so gestaltet sein, dass sie dem Wetter trotzen. Insgesamt ist das Ziel eine pflegeleichte Bahn, die Treffpunkt für alle Interessierten Dirt-Biker ist und die laufend durch die Nutzer in Eigenregie gepflegt wird.

Mitmacher sind gefragt

Dieser Umbau, so die Bürgermeisterin, koste noch einmal viel Kraft. Daher sind gemeinsame Arbeitswochenenden nach den Ferien (12. bis 14., 19. bis 20. und 26. bis 28. August ) geplant, die Restarbeiten sollen in der ersten Herbstferienwoche erledigt werden mit anschließendem Fest und Wettkampf. „Der Umbau wird die Nagelprobe sein, ob es genug Interessierte und Engagierte in Pulsnitz gibt, die die Anlage mit ihrem Pflegebedarf dauerhaft nutzen und betreuen wollen und werden.“ Sollte man am Ende dieses Versuches der Erneuerung feststellen, dass der Bedarf nicht so groß wie ursprünglich angenommen ist, dann hättet dies die Schließung der Anlage zur Folge. „Das wäre äußerst schade, denn es steckt viel Kraft und Spaß in ihr.“

Also: Mitmacher sind gefragt! Zum gemeinsamen Arbeitseinsatz könne man sich bei Jirka Soucek unter [email protected], oder unter 015234085594 melden. Hier werden auch weitergehende Fragen beantwortet. Lüke: „Um es ehrlich zu sagen: Dies ist angesichts des Zustandes und der Nutzung der Anlage die letzte Chance, dieses Projekt am Leben zu erhalten.“ Also angepackt, liebe Hobby-Biker! (SZ)