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Der Demo-Montag in Dresden

Pegida hatte eine Versammlung nebst üblichem „Spaziergang“ angemeldet. Gepida setzte dem Anti-Asylprotest eine Kundgebung entgegen - mit politischer Unterstützung.

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© dpa

Wir beenden unsere Live-Berichterstattung und wünschen einen angenehmen Abend.

20.35 Uhr: Die Teilnehmer der Gepida-Demo, die noch bis zum Ende der Pegida-Kundgebung auf der Wilsdruffer Straße ausharrten, sind inzwischen wieder auf dem Weg zurück zum Theaterplatz.

20.30 Uhr: Laut Studentengruppe „Durchgezählt“ haben bei Pegida heute schätzungsweise zwischen 2 700 und 3 200 Menschen teilgenommen, heißt es auf Twitter.

Gepida auf dem Theaterplatz

Auch in dieser Woche stellt sich Gepida-Demonstration
Auch in dieser Woche stellt sich Gepida-Demonstration
Bei der Kundgebung auf dem Theaterplatz waren zahlreiche Teilnehmer der am Montag und Dienstag in Dresden stattfindenden Bundeskonferenz der Bundeskonferenz der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration anwesend.
Bei der Kundgebung auf dem Theaterplatz waren zahlreiche Teilnehmer der am Montag und Dienstag in Dresden stattfindenden Bundeskonferenz der Bundeskonferenz der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration anwesend.
So auch Petra Köpping (SPD, mit Mikrofon), Integrationsbeauftragte Sachsens.
So auch Petra Köpping (SPD, mit Mikrofon), Integrationsbeauftragte Sachsens.
Blick auf den Theaterplatz während der Kundgebung.
Blick auf den Theaterplatz während der Kundgebung.
"Banda Communale" spielen bei Gepida.
"Banda Communale" spielen bei Gepida.
Nach der Kundgebung am Theaterplatz zog die Demonstration am Altmarkt vorbei. Dort hielt sich zu dieser Zeit Pegida auf.
Nach der Kundgebung am Theaterplatz zog die Demonstration am Altmarkt vorbei. Dort hielt sich zu dieser Zeit Pegida auf.
Die Polzei trennte beide Lager.
Die Polzei trennte beide Lager.
Klares Statement eines Gepida-Teilnehmers.
Klares Statement eines Gepida-Teilnehmers.

Pegida auf dem Altmarkt

Pegida versammelte sich auf dem Altmarkt. Die Demonstration eröffnete Lutz Bachmann, der am Dienstag in Dresden vor Gericht steht und sich wegen mutmaßlicher Volksverhetzung verantworten muss.
Pegida versammelte sich auf dem Altmarkt. Die Demonstration eröffnete Lutz Bachmann, der am Dienstag in Dresden vor Gericht steht und sich wegen mutmaßlicher Volksverhetzung verantworten muss.
Bei Pegida schienen diesen Montag Karikaturen zu Merkel und Erdogan in Mode gewesen zu sein. Es wurden Plakate mit Abbildungen der beiden Staatschefs verteilt.
Bei Pegida schienen diesen Montag Karikaturen zu Merkel und Erdogan in Mode gewesen zu sein. Es wurden Plakate mit Abbildungen der beiden Staatschefs verteilt.
Diese Herren setzten sich für Werte und Kultur ein. Sie mussten eine weite Reise dafür antreten.
Diese Herren setzten sich für Werte und Kultur ein. Sie mussten eine weite Reise dafür antreten.
Pegida-Demonstration auf dem Altmarkt.
Pegida-Demonstration auf dem Altmarkt.

20.25 Uhr: Jetzt wird die Nationalhymne gesungen. Ehe wieder Ruhe am Altmarkt einkehrt, verkündet Lutz Bachmann die nächsten Termine. Demnach soll sich Pegida kommende Woche am Hauptbahnhof versammeln und einen „Spaziergang“ über die Prager Straße planen.

20.05 Uhr: Auf dem Altmarkt hält Lutz Bachmann jetzt noch eine kurze Rede. Er beschwert sich bei Stanislaw Tillich über dessen Äußerung, wonach sich die Sachsen nicht vom „Mob auf der Straße“ das Land wegnehmen lassen sollten. Anschließend übergibt Bachmann an einen Herrn Kran aus Nürnberg. Der Redner orakelt den Untergang der Nation und Europas metaphorisch herbei, sollte das „Ruder nicht herumgerissen“ werden. Nautisch geht es weiter. Der Franke versucht, den Zustrom von Flüchtlingen anhand des Untergangs der Titanic vor 104 Jahren herzuleiten. Damals habe ein verhältnismäßig kleiner Riss im Rumpf zum Sinken des Stahlkolosses geführt. Die Rede gipfelt darin, dass Europa auf den als verhängnisvollen Eisberg bezeichneten Islam zusteuert und sich nur durch Kurswechsel und Abschottung davor schützen könne. Schließlich verliest der Redner noch ein fiktives Parteiprogramm mit acht Punkten.

19.55 Uhr: Pegida ist zurück auf dem Altmarkt, Gepida steht noch an der Wilsdruffer Straße in unmittelbarer Nähe.

19.45 Uhr: Die Polizei filmt heute unentwegt den Gepida-Zug. Teilnehmer der Demonstration beschweren sich bei den Ordnungshütern.

19:40 Uhr: Pegida marschiert jetzt über die St. Petersburger Straße und begibt sich gleich auf den Rückweg zum Altmarkt.

19.35 Uhr: Bei Gepida haben laut der Studentengruppe „Durchgezählt“ 600 Personen teilgenommen. Diese Zahl sei beim Durchzug der Demonstration am Schlossplatz ermittelt worden, heißt es auf Twitter.

19.25 Uhr: Das Pegida-Märchen ist zu Ende. Jetzt beginnt der obligatorische „Spaziergang“ durch die Innenstadt.

19.20 Uhr: Während bei Pegida ein Hundemärchen erzählt wird, passiert der Demonstrationszug von Gepida den Altmarkt auf der Wilsdruffer Straße. Die Polizei hält beide Lager getrennt.

19.15 Uhr: Däbritz verlässt die Bühne. Die in Sachsen lebende Tschechin Bobina Kamenz übernimmt. Die mit slawischem Akzent sprechende Dame mittleren Alters erzählt ein Märchen von einem sächsischen Schäferhund namens „Peggy“ oder „Bäggi“. In der Geschichte begibt sich der Sachsenhund auf eine Reise nach Berlin zu „Angie“ und „Erdi“, der in einem türkischen Hundepalast lebt. Die Zuhörer sind amüsiert. Als auch ein Rüde namens „Putinus“ ins Spiel kommt, wird kurz gejubelt.

19.10 Uhr: Siegfried Däbritz rhetorisiert über die umstrittene Muslim-Aussage der AfD und kommt anschließend auf den in Dresden tagenden Integrationsrat zu sprechen. Als der Name Petra Köpping fällt, hallen Buhrufe über den Altmarkt. Bei Aydan Özoguz wird „abschieben, abschieben“ gerufen.

19.05 Uhr: Bachmann übergibt das Mikrofon an Pegida-Mitorganisator Siegfried Däbritz.

19.00 Uhr: Zum Abschluss seiner Rede wirbt Bachmann vor den Dresdnern um Unterstützung für den FPÖ-Kandidaten und Pegida-Sympathisanten Norbert Hofer bei der österreichischen Bundespräsidentenwahl. Applaus brandet auf. Der Grund dafür bleibt unklar - die erdrückende Mehrzahl der Anwesenden dürfte im Nachbarland nicht wahlberechtigt sein.

18.57 Uhr: Nun kommt Bachmann noch einmal auf den Fall Böhmermann zu sprechen. Begleitet von den üblichen gegen Kanzlerin Merkel geäußerten Schmähungen sagt er, dass er „geköpft“ worden wäre, hätte er das Gedicht vorgetragen.

18.55 Uhr: Von Papst Franziskus kommt Bachmann jetzt zu „testosterongesteuerten Afrikanern“, gegen die man sich verteidigen müsse, um nicht zurück in den mittelalterlichen Abgrund zu stürzen.

18.45 Uhr: Pegida-Anführer Lutz Bachmann greift zum Mikrofon und eröffnet die Kundgebung des Bündnisses. „Wir schaffen das“, sagt er und legt los. Zunächst gibt es einen Seitenhieb auf Merkel und Erdogan. Anschließend geht es um den Bildungsstand von Flüchtlingen aus arabischsprachigen Ländern und einen Vorschlag des Chefs des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Frank-Jürgen Weise. Dieser regte an, dass Flüchtlinge auch ohne schriftliche Prüfung in Deutschland ihre Berufsausbildung abschließen könnten.

18.34 Uhr: Bei Pegida scheinen heute Karikaturen zu Merkel und Erdogan in Mode zu sein. Gerade eben wurden Plakate mit Abbildungen der beiden Staatschefs verteilt.

18.30 Uhr: Bald beginnt auch auf dem Altmarkt die Pegida-Kundgebung. Mehrere Hundert Menschen sind schon gekommen. Fahnen wehen, die Sonne geht unter - es wird Abend in Dresden. Lutz Bachmann ist auch schon gesehen worden. Er trägt noch Sonnenbrille. Morgen muss sich der Pegida-Mitbegründer vor Gericht für Äußerungen auf seiner Facebook-Seite wegen mutmaßlicher Volksverhetzung verantworten.

18.25 Uhr: Köppings Statement bei Gepida: „Wir wollen Engagierten Danke sagen. Dresden ist jeden Tag schön, wir wollen uns montags nicht verstecken.“

18.20 Uhr: Bei Gepida spielen „Banda Communale“ orientalisch angehauchte Musik. Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert ist vor Ort. Er folgte offenbar der Einladung von Petra Köpping (SPD), der sächsischen Integrationsbeauftragten.

18.15 Uhr: Auf dem Theaterplatz versammeln sich die Teilnehmer der heutigen Gepida-Demonstration. Kurz nach 18 Uhr sind etwa 200 Personen auf dem Platz. Unter ihnen sind viele Teilnehmer der heute und morgen in Dresden stattfindenden Bundeskonferenz der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.

+++ So haben wir bis 18.15 Uhr berichtet +++

In Dresden gibt es auch diesen Montag wieder Demonstrationen in der Innenstadt. Auf dem Altmarkt hat Pegida für 18.30 Uhr eine Kundgebung inklusive des üblichen „Spaziergangs“ angemeldet. Bereits 18 Uhr will sich das Bündnis Gepida auf dem Theaterplatz treffen und dem Anti-Asylprotest etwas entgegensetzen.

Diesmal haben die „Genervten Einwohner“ bei ihrer Demonstration auch prominente politische Unterstützer: Die rund 250 Teilnehmer der bis Dienstag in Dresden stattfindenden Bundeskonferenz der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration wollen der Protestaktion beiwohnen.

Gastgeberin der Konferenz mit den Delegierten aus Ländern und Kommunen ist Aydan Özoguz. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung sagte im Vorfeld zur Wahl des Tagungsortes Dresden: „Ich möchte ein Zeichen setzen: Wir überlassen nicht denjenigen das Feld, die gegen Schutzbedürftige hetzen und unser Klima vergiften, sondern wir unterstützen diejenigen, die ein weltoffenes, vielfältiges Sachsen repräsentieren.“ Ihre sächsische Amtskollegin Petra Köpping ergänzte: „Ich freue mich, dass die Konferenz in Dresden stattfindet, das gibt uns Rückenwind. Die Veranstaltung rückt die Arbeit der Ausländer- und Integrationsbeauftragten ins Blickfeld, die vor Ort Integration in all ihren Facetten begleiten und organisieren.“

Pegida kommentiert die Konferenz im Internet als Treffen der „Feinde der Freiheit“. Entsprechendes Vokabular dürfte auch am Abend auf der Kundgebung zu erwarten sein. Spannender ist die Frage, ob auch Lutz Bachmann wieder das Mikrofon ergreifen wird - einen Tag vor seinem Termin bei Gericht. Der Pegida-Anführer muss sich für fremdenfeindliche Äußerungen auf Facebook verantworten und ist wegen Volksverhetzung angeklagt.

Das Interesse an dem Prozess ist gewaltig. Dutzende Journalisten und Fernsehteams haben sich bereits angemeldet, um darüber zu berichten. Pegida-Anhänger haben eine Demonstration mit bis zu 500 Teilnehmern vor dem Haupteingang des Dresdner Justizzentrums angekündigt. (szo/dpa)