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Der Benefiz-Stollen

Am Sonntag wird das leckere Weihnachtsgebäck angeschnitten. Die Bäckerei Berndt aus Elstra unterstützt damit die Denkmalsanierung.

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© privat

Von Manuela Paul

Elstra. Sonntag wird Elstras Bürgermeister Frank Wachholz auf dem Elstraer Markt das Messer zücken und einen Riesenstollen anschneiden. Der Elstraer Striezel ist zwar bei Weitem nicht so groß wie jener, der auf dem Dresdner Weihnachtsmarkt verkauft wurde, aber mit Sicherheit genauso lecker. Und auch das Elstraer Backwerk dient einem guten Zweck. Denn die Einnahmen aus dem Stollenverkauf erhält in diesem Jahr die jüngst gegründete Arbeitsgruppe, die sich um die Sanierung der Kriegerdenkmäler in Elstra und den Ortsteilen kümmern will.

Seit vier Jahren stiftet die Bäckerei Berndt den etwa ein Meter langen Stollen für den traditionellen Adventsnachmittag, den der Elstraer Gewerbeverein auf die Beine stellt. Der diesjährige kam erst vor fünf Tagen aus dem Ofen. Denn Berndts backen noch immer Striezel, so die Bäckersfrau. Wahrscheinlich noch bis zum Dienstag. Da sie kein Stollenlager haben, muss immer wieder nachgeschoben werden.

Eigentlich wird der Backofen in der Elstraer Bäckerei Berndt gar nicht richtig kalt. Na ja, am ersten Weihnachtsfeiertag vielleicht. Denn die Elstraer Bäckerei bietet ihren Kunden von Montag bis Sonntag frische Ware an. Auch am Heiligabend gehen Brot, Brötchen und Kuchen in Elstra über die Ladentheke. „Stollen will an diesem Tag aber keiner mehr“, weiß Ulrike Berndt aus Erfahrung. Außerdem wird die Filiale im Kamenzer Edeka beliefert, weil dieser Einzelhändler am 24. seinen Laden öffnet. Und ein Verkaufsmobil wird nach Bischheim rollen, verrät Bäckersfrau Ulrike Berndt. „Allerdings gibt es an diesem Tag nur Vorbestelltes.“ Das müssten die Kunden akzeptieren. Denn es wäre äußerst ärgerlich, wenn die Ware nicht reichen oder am Ende viel übrig bleiben würde.

Keine Zeit zum Plaudern

Sonntags in der Bäckerei und im Laden zu stehen, macht Ulrike Berndt nichts aus. Im Gegenteil. „Das macht mir Spaß“, erzählt sie. Obwohl es auch anstrengend sei. Das Einzige, was sie bedauert, ist, dass keine Zeit zum Plaudern bleibt. 156 Kunden bediente sie beispielsweise letzten Sonntag. Am Ende waren nur fünf Semmeln übrig. „Wenn die Kalkulation so klappt, freut man sich natürlich.“ Letztlich sei es aber auch ein Zeichen dafür, dass ihre Backwaren gern gegessen werden. „Wenn es nicht schmecken würde, kämen sicher nicht so viele“, schlussfolgert die Elstraerin.

Der Stollen für den Elstraer Adventsnachmittag ist übrigens nicht der einzige Striezel, den Berndts kostenlos abgeben. Auch die Organisatoren der Prietizer Schlossweihnacht bekommen jedes Jahr einen solchen Riesenstollen. Quasi aus alter Verbundenheit. Immerhin erlernte Meister Uwe Berndt sein Handwerk seinerzeit in Prietitz. Und sogar bis ins Bayrische gehen Stollen. Und zwar nach München – zum FC Bayern München. „Weil der Chef doch Bayern-Fan ist“, verrät Ulrike Berndt schmunzelnd. Da schiebe er gern ein paar Striezel zusätzlich in den Backofen.