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Der Benefiz-Stollen

Das leckere Weihnachtsgebäck wird am Sonntag in Elstra angeschnitten. Die Bäckerei Berndt unterstützt damit das Prietitzer Kindercamp.

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© Ulrike Berndt

Von Manuela Paul

Elstra. Bürgermeister Frank Wachholz wird am Sonntag auf dem Elstraer Markt das Messer zücken und eine leckeres, gut einen Meter langes Backwerk anschneiden. Der Elstraer Striezel ist zwar bei Weitem nicht so groß wie der Riesenstollen, der auf dem Dresdner Weihnachtsmarkt verkauft wurde, aber mit Sicherheit genauso lecker. Und auch das Elstraer Backwerk dient einem guten Zweck. Denn die Einnahmen aus dem Stollenverkauf erhält der Prietitzer Jugendklub fürs Kindercamp, welches die jungen Leute schon seit mehr als zwei Jahrzehnten organisieren.

Seit drei Jahren stiftet die Bäckerei Berndt den Meter-Stollen für den traditionellen Adventsnachmittag, den der Elstraer Gewerbeverein auf die Beine stellt. Vorher kam das Weihnachtsgebäck immer von der direkt am Markt ansässigen Bäckerei Andritschke. Doch die existiert seit ein paar Jahren nicht mehr. Und weil Stollen nun mal zum Kaffeetrinken am Adventssonntag gehört, klopften die Organisatoren bei Berndts an. „Eigentlich haben wir in der Vorweihnachtszeit genug zu tun“, erzählt Ulrike Berndt. Zumal Berndts jeden Tag am Backofen stehen. Ihr Geschäft ist montags bis sonntags geöffnet. Deshalb sagte die Handwerkerfamilie auch nicht sofort zu. „Doch dann haben wir überlegt, dass wir eigentlich noch die einzige Bäckerei in Elstra sind.“ Also wurde auch der Stollen für den Adventsnachmittag noch ins umfangreiche Backprogramm aufgenommen. Immerhin haben Berndts auch Erfahrung mit überdimensional großen Stollen. „Früher haben wir mal den für Kamenz gebacken“, berichtet die Bäckersfrau. 3,33 Meter war der lang. So ein übergroßes Gebäck würde in Elstra gar nicht alle werden. Immerhin findet die adventliche Aktion nur an einem Nachmittag statt. Menschenmassen würden ohnehin nicht auf den Markt kommen. Da reicht ein Meter Stollen. Den können Berndts in einem Stück backen. „Wir würden sogar ein zwei Meter langes Teil in unseren Ofen bekommen“, verrät Ulrike Berndt. Einen übergroßen Stollen spendieren die Elstraer Bäcker aus alter Verbundenheit jedes Jahr auch für die Prietitzer Schlossweihnacht. Immerhin erlernte Meister Uwe Berndt sein Handwerk seinerzeit in Prietitz.

Hilfe für den Jugendklub

Im ersten Jahr habe man das Weihnachtsgebäck scheibchenweise kostenlos abgegeben. Doch im Nachhinein waren die Bäckersleute nicht so recht zufrieden damit. Zwar ließen es sich die Besucher munden, doch außer zufriedenen Gesichtern blieb am Ende nichts. Deshalb beschloss man, den Stollen künftig für einen guten Zweck abzugeben. Voriges Jahr bekam der Förderkreis Strohbachorgel die Einnahmen. Die Truppe um Sabine Göpfert bot Kaffee zum Stollen an und jeder, der sich ein Scheibchen abschneiden ließ, konnte in die Kasse legen, was er wollte. „Wir hatten mit dem Geld nichts zu tun“, erklärt Ulrike Berndt. Darum kümmerte sich der Verein. Dieses Jahr soll es wieder so laufen. Nur, dass diesmal der Prietitzer Jugendklub seine Kasse hinstellen wird. Denn fürs Kindercamp wird Geld gebraucht, weiß die Bäckersfrau. Immerhin sei es jede Menge Aufwand, tolle Ferientage für 60 Kinder auf die Beine zu stellen. „Das machen die jungen Leute alles ehrenamtlich.“