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Der Bachelor und die Dresdnerin

Verkäuferin Katja zieht bei der Kuppel-Show das große Los. Schön, dass es vorbei ist.

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Von Doreen Reinhard

Die letzte Rose ist längst verblüht. Bereits vor Monaten wurde das Finale der dritten Bachelor-Staffel in Südafrika gedreht, aber erst am Mittwoch haben 4,5 Millionen RTL-Zuschauer miterlebt, wie TV-Hengst Christian Tews seine Stutenbeschau zu Ende bringt. And the final rose goes to: Katja Kühne, eine 28-jährige Parfüm-Verkäuferin aus Dresden.

Was für eine Entscheidung, was für eine Erleichterung nach einem 60-minütigen Fernseh-Weg, der so geschmacklos wie ein Airbrush-Poster war. Zu erzählen gab es nicht mehr viel und so bestand die letzte Folge vor allem aus Großaufnahmen der Kandidaten, die zermürbt von der Ungewissheit in Sonnenaufgänge starren. Weiße Tischdecken, knappe Kleider und blonde Haar-Extensions wehen im Wind.

So schwer kann die Entscheidung nicht gewesen sein, schließlich hat der 33-jährige Unternehmer das Angebot acht Folgen lang geprüft. Mit Zunge und mehr, im Pool und auf dem Sofa, beim Helikopterflug und beim Fliegenfischen. Geküsst und geknabbert wird bis zuletzt und dafür halten ihm die Damen bereitwillig sämtliche Körperteile hin. Aber weil das ja nicht alles ist, lässt der Bachelor zum Schluss seine Eltern einfliegen. Die Anschaffung einer Frau will schließlich gut überlegt sein. Makel haben nämlich beide, Angelina (ist doch noch so jung) und Katja (hat doch schon ein Kind).

Wenig Worte, viel Schmalz

Am Ende entscheidet das Herz. Oder was in seinem sorgfältig modellierten Körper eben so pocht. Als der Bachelor die Übriggebliebenen zur Schlussszene antreten lässt, fallen nicht mehr viele Worte. Nach dem „Nein“ für Angelina, fragt diese mit leerem Blick: „Darf ich jetzt gehen?“. Und nach dem „Ja“ für Katja, haucht diese: „Darf ich heute Nacht bei dir bleiben?“ Ob sich Christian und Katja immer noch das Bett teilen, darüber ereifert sich das Publikum nun im Internet. Inmitten der Strudel aus Gerüchten sind die Mitspieler längst Promis geworden. Auch Katja erschien gestern nicht an ihrem Arbeitsplatz, einer Parfümerie an der Frauenkirche, sondern jettete zu Interviews. Alles ist vorbereitet: Sie hat einen Manager, der ihre Booking-Anfragen sortiert, und füttert diverse Internet-Kanäle mit Neuigkeiten. Hier ein T-Shirt gekauft, dort eine Frisur drapiert – alles wird gepostet. Die rote Rose war nur der Anfang, nun wird die große Ernte eingefahren.