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Der Alaunplatz wächst

Nach langem Warten haben die Neustädter mehr Platz im Alaunpark. Doch was wurde von den Wünschen umgesetzt?

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© Sven Ellger

Sarah Grundmann

Auf diesen Moment haben die Neustädter lange gewartet. Nahezu pünktlich zum kalendarischen Sommerbeginn wurde die Fläche des ehemaligen Russensportplatzes im Alaunpark eröffnet. Um über 14 000 Quadratmeter ist die Grünanlage gewachsen, hat unter anderem einen neuen Spielplatz und Sitzbänke bekommen.

Doch was ist von den ursprünglichen Wünschen der Anwohner eigentlich übrig geblieben? Bereits 2013 hatte die Stadt die Fläche vom Freistaat gekauft, gleich im Anschluss gab es eine umfangreiche Bürgerbeteiligung. Fast 3 000 Leute hatten sich an einer Umfrage der Stadt beteiligt und dort ihre Wünsche zur Umgestaltung mitgeteilt. Die Liste war lang und vielfältig. Doch eines wurde dabei ganz deutlich: Die Neustädter wünschen sich mehr Platz für Sport und Freizeit. Tischtennisplatten, Möglichkeiten zum Klettern und ein Bolzplatz waren unter den meistgefragtesten Wünschen. Mit der Planung waren die Landschaftsarchitekten dann noch eine Weile beschäftigt, erst im August vergangenen Jahres rollten die Bagger an.

Zunächst wurde die Fläche von Schutt und Unrat beräumt, Gärtner legten dort eine Wiesenfläche an. Außerdem wurde die Sandsteinmauer am Kindergarten auf der Paulstraße erneuert, von dort wurde in Richtung Alaunplatz auch ein Fußweg gebaut. Für insgesamt rund 310 000 Euro wurden außerdem Bäume gepflanzt und Sitzbänke zum Entspannen aufgestellt.

Doch von dem ursprünglichen Wunsch nach mehr Freizeitmöglichkeiten ist eigentlich nur der versetzte und umgestaltete Spielplatz geblieben, an deren Kletterspinne mit Baumhaus die Kleinen am Dienstagnachmittag schon reichlich Spaß hatten. „Wir hätten gerne noch mehr Wünsche umgesetzt“, sagt Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Grüne) mit Blick auf die Bürgerbeteiligung. „Doch für noch mehr Möglichkeiten zum Bolzen, für Volleyball oder Tischtennis wären weitere umfangreiche finanzielle Mittel notwendig, die derzeit nicht im städtischen Haushalt zur Verfügung stehen.“

Manch einer fragte sich allerdings, was so lange gedauert hat. Denn nicht nur, dass zwei Jahre zwischen Kauf des Grundstücks und Baustart vergingen. Eigentlich sollte das Areal bereits im Frühjahr dieses Jahres geöffnet werden. Beendet waren die Arbeiten auch schon lange. Doch der Rasen musste noch anwachsen, brauchte dafür seine Ruhe. Dabei hätte sich der eine oder andere Besucher der Bunten Republik Neustadt (BRN) am vergangenen Wochenende sicher über 14 000 Quadratmeter mehr gefreut. Und nicht nur die.

Denn der Verein Kultur aktiv ist schon seit Längerem mit der Stadt in Verhandlungen um einen neuen Standort für das Lustgarten-Festival. Die ehemalige Fläche an der Bautzner Straße fiel weg, weil sie bebaut wurde. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Verein deshalb die Fläche des ehemaligen Russensportplatzes ins Auge gefasst. Der Stadtrat hatte einem Antrag zugestimmt. Doch Oberbürgermeister Dirk Hilbert legte sein Veto ein, da das Sicherheitskonzept Mängel aufweise. Vereinsvorsitzender Mirko Sennewald gibt trotzdem nicht auf und sucht weitere Gespräche, hofft auf einen Lustgarten zur BRN 2017.

Unterdessen hatten die Neustädter Ortsbeiräte bereits im Januar einen Antrag beschlossen, nach dem weitere Flächen an der Tannenstraße an den Park angeschlossen werden sollen. Doch diese sind noch im Besitz des Freistaats und in absehbarer Zeit nicht entbehrlich, so Andrea Krieger. Sie ist Pressesprecherin des Sächsischen Immobilien- und Baumanagements. Konkrete Pläne zur Nutzung gibt es allerdings nicht.