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Der Abgesang

Der langjährige Feuerwehrchef Klaus Bernhard sowie Frank Aigner und der Männerchor sind am Freitagabend geehrt worden.

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© André Braun

Von Heike Heisig

Roßwein. Die Sänger des Roßweiner Männerchores haben am Freitagabend das letzte Mal vor Publikum angestimmt. Zwei Lieder gaben sie zum Roßweiner Neujahrsempfang im Rathaus noch zum Besten. Noch in diesem Monat wird sich der Verein nach 70 beziehungsweise 177 Jahren – wenn sich die Ursprünge auf den 1838 gegründeten Männergesangsverein Liederkranz beziehen – auflösen.

Mit einem Durchschnittsalter von 72 Jahren fühlen sich die verbliebenen 16 Herren außerstande, an das hohe Leistungsniveau der zurückliegenden Jahre anzuknüpfen. In so langer Zeit hätten die Sänger dem Publikum viel Freude und manches Mal Gänsehaut beschert, sagte Bürgermeister Veit Lindner (parteilos). Er hielt die Laudatio für den Chor und Frank Aigner, der die Geschicke des Vereins in den letzten zwölf Jahren gelenkt, Proben, Ausfahrten und Auftritte organisiert hat. Aigner durfte sich stellvertretend für das Ensemble in das Goldene Buch der Stadt Roßwein eintragen. Darüber hinaus erhielt er die Roßweiner Ehrenmedaille.

Mit solch einer Auszeichnung kam am Abend auch Klaus Bernhard nach Hause. Dem Seifersdorfer wurde diese Ehre aufgrund seines außerordentlichen Engagements in der Feuerwehr zuteil. Bernhard trat 1977 als 21-Jähriger in die Hilfsorganisation ein. Von 1991 bis 2016 war er Leiter der Ortswehr Roßwein und parallel dazu noch bis 2002 stellvertretender Kreisbrandmeister im Landkreis Döbeln. Sein Nachfolger Wolfgang Störr erinnerte an diese Stationen. Störr hat Bernhard wie viele andere unter dem Namen „Bagadi“ kennengelernt. Der Bürgermeister verriet, dass dies auf einen Trickfilm und die Kopfbedeckung einer der Figuren zurückgeht.

Auch wenn er jetzt in die zweite Reihe getreten ist, will Bernhard der Feuerwehr treu bleiben, versicherte er. Der langjährige Feuerwehrchef bedankte sich für die Auszeichnung, vor allem aber bei „seinen“ Kameraden für das Vertrauen und bei seiner Frau Claudia. Sie habe ihm den Rücken freigehalten und ihn für dieses Ehrenamt immer ziehen lassen.

Insgesamt dankte der Rathauschef allen Ehrenamtlichen, die für Vielfalt, soziale Nähe und zu mehr Willkommenskultur in Roßwein beigetragen haben. Lindner bedankte sich bei den Unternehmern, die investiert und Arbeitsplätze gesichert haben. Er erwähnte die Sponsoren, mit denen so manches Zusätzliche möglich gewesen sei. Der Bürgermeister bedankte sich für den Einsatz privater Hauseigentümer, durch die die Stadt ein bisschen schöner geworden ist. Und auch ein Dankeschön an die Stadt- und Ortschaftsräte, Verwaltungsmitarbeiter und die Programmgestalter des Abends vergaß Lindner nicht.

Nachdem 2016 einiges geschafft, beispielsweise die neue Turnhalle übergeben und das Haus am Markt 14 gesichert und farblich gestaltet worden ist, motivierte der Bürgermeister die geschätzt 150 Vertreter aus allen Bereichen, auch 2017 mit anzupacken. Der Innenstadtring wird fertiggestellt, ein Spielplatz soll den Ort Ossig aufwerten. Die Dammsanierung in Otzdorf beginnt, wenn es Fördergeld dafür gibt. Und bessere Zeiten zeichnen sich Lindner zufolge für mehrere wichtige Gebäude ab: den früheren Bahnhof, das ehemalige AOK-Gebäude an der Poststraße und die alte Post selbst. Für den Umbau zum „Haus der Medizin“ liefen derzeit die Ausschreibungen, Baubeginn soll im März sein.

Über ihre Pläne für 2017 konnten sich die Gäste dann bei einem Glas Sekt unterhalten. Die Getränke reichten Schüler der Förderschule. Der Chor und die Instrumentalgruppe der Oberschule unter Leitung von Gerd Mundus hatten den musikalischen Auftakt gestaltet. Großer Beifall zeigte den Schülern, dass sich die Mühen der Proben gelohnt haben.