Merken

Deponiebetreiber muss vor Gericht

Ihm wird vorsätzlicher Bankrott vorgeworfen. Großröhrsdorfer Bürgern von der AG Deponie geht es unterdessen um die Zukunft des Grubengeländes.

Teilen
Folgen
© SZ Archiv

Von Reiner Hanke

Großröhrsdorf. Der Ärger um die Großröhrsdorfer Deponie in der Lehmgrube der alten Ziegelei und ihren ehemaligen Betreiber, André Mehnert, nimmt kein Ende (SZ berichtete). Der Unternehmer aus Bretnig-Hauswalde muss sich nun vor Gericht verantworten. Das teilte am Donnerstag die Staatsanwaltschaft Görlitz mit.

Bei der Wirtschaftsabteilung des Amtsgerichts Görlitz laufe ein Verfahren gegen den Abrissunternehmer. Vorgeworfen werde ihm vorsätzliche Insolvenzverschleppung in zwei Fällen und der vorsätzliche Bankrott in sechs Fällen, so Staatsanwältin Irene Schott, Staatsanwaltschaft Görlitz: „Diese Vorwürfe betreffen insbesondere seine Tätigkeit als ,Director‘ der D.S.R. – Logistic und Entsorgungsfachbetrieb Limited.“ Die letzte Betriebsstätte war in Bretnig-Hauswalde. Der Hauptverhandlungstermin werde voraussichtlich im September sein, so die Görlitzer Staatsanwältin Irene Schott.

Neuer potenzieller Sanierer gefunden

Unterdessen hat sich auch die Arbeitsgruppe (AG) Deponie aus Großröhrsdorfer Bürgern wieder zu Wort gemeldet. Derzeit ruht die Sanierung des Geländes, weil die Betriebsgenehmigung für die Deponie ausgelaufen ist. Die Sanierungs-Auflagen der Kreisbehörde wurden bisher nicht erfüllt. Die Deponie sollte bereits bis Ende 2011 geschlossen und begrünt sein. Der Kreis ist nun mit einem neuen potenziellen Sanierer im Gespräch. Die AG verfolge das durchaus kritisch, so die frühere Stadträtin Antje Thomas. Denn der neue Betreiber werde ja auch Geld damit verdienen wollen. Also sei zu befürchten, dass wieder über Jahre Abraumlaster zur Lehmgrube rollen, was längst beendet sein sollte: Bis die Grube verfüllt und begrünt ist.

Die Bürger drängen auf eine andere Lösung und wünschen sich auch von der Stadt, dass sie ihren Druck auf den Kreis dahingehend ausübt. Der Kreis sollte die Deponie in eigene Regie übernehmen. Es sei genug Material dort vorhanden. So wurden offenbar Abraumberge auch weit über die Deponiegrenzen hinaus abgelagert. Das sei der AG auch vom Landratsamt bestätigt worden. Die Lehmgrube sollte aus Sicht der Arbeitsgruppe mit dem vorhandenen Abraum zugeschoben und das jahrelange Trauerspiel um die Sanierung endlich beendet werden. Ohne neuerliche Belastungen der Anwohner durch Lärm und Dreck. Fachleute in der AG hätten überschlagen, dass der Aufwand finanziell überschaubar sei und etwa bei 35 000 Euro liegen würde.