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Deponie Gröbern bald ganz dicht

Nach den Bauarbeiten kann kein Regenwasser mehr in den Deponiekörper eindringen und als belastetes Sickerwasser in das Grundwasser gelangen.

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© Claudia Hübschmann

Niederau. Derzeit lässt der Zweckverband Abfallwirtschaft Oberes Elbtal (ZAOE) das Plateau der Altdeponie Gröbern endgültig abdichten. Damit beauftragt ist die Firma Swietelsky Baugesellschaft, Niederlassung Meißen. Rund 3,8 Millionen Euro brutto wird die Baumaßnahme kosten, die planmäßig im Herbst 2017 beendet sein soll. Dann ist der Altdeponiekörper vollständig abgedichtet. Das Plateau ist bisher nur teilweise abgedeckt gewesen. In diesem Bereich wurden von 1990 bis 1997 Abfälle abgelagert. Diese bilden durch die Verrottung ein explosives Deponiegas, welches abgesaugt werden musste. Das geschah über 15 Gasbrunnen. Aufgrund des hohen Methangehaltes konnte das Gas in Blockheizkraftwerken in Strom umgewandelt werden.

Mit der umfangreichen und auch kostenintensiven Baumaßnahme wird der Forderung des Gesetzgebers nach dem ordnungsgemäßen Abschluss einer Deponie Rechnung getragen. Mögliche Schäden auf die Umwelt sollen damit ausgeschlossen werden. Durch die Abdichtung der Deponie kann zukünftig kein Regenwasser mehr in den Deponiekörper eindringen und als belastetes Sickerwasser in das Grundwasser gelangen.

In dem jetzt letzten Bauabschnitt wird der Rekultivierungsboden beräumt und zwischengelagert. Anschließend wird darauf das eigentliche Dichtungssystem als Kombinationsdichtung aufgebaut. Diese besteht aus einer gasdurchlässigen Ausgleichsschicht, einer zweifachen mineralischen Dichtung, einer 2,5 Millimeter starken Kunststoffdichtungsbahn und einer Dränmatte, die zur Entwässerung dient. Den Abschluss bildet der Rekultivierungsboden mit einer Stärke von 1,65 Metern. Abschließend wird der Bereich begrünt.

Von den 15 Gasbrunnen werden elf zurückgebaut. Über die restlichen vier Gasbrunnen wird noch Gas abgesaugt, welches allerdings perspektivisch zurückgeht. Das Gas wird zum Blockheizkraftwerk geleitet, in welchem auch das Gas aus dem Neudeponiekörper in Strom umgewandelt wird.

Die Deponie wird den Zweckverband weiterhin beschäftigen, denn auch die Deponienachsorge wird gesetzlich gefordert. Die Beobachtungsphase ist derzeit auf 30 Jahre festgelegt. Regelmäßige Kontrollen vor Ort sind notwendig.

Begonnen hat alles mit mehreren kleineren Sandgruben, in denen seit 1962, unter Umständen sogar seit 1944, Abfälle abgelagert wurden. 1998 ging die Deponie in das Eigentum des ZAOE über. Bis Mitte 1997 wurden Siedlungsabfälle auf der Altdeponie abgelagert. Das gesamte Ablagerungsvolumen beträgt zirka 3,1 Millionen Kubikmeter. (SZ/jm)