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Denkmalschutz prüft Umbau am Luisenhof

Das Amt will den Balkon von Dresden „vertiefend betrachten“. Bis zum 30. Juni passiert deshalb erst mal nichts.

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© Ronald Bonß

Von Kay Haufe

Nein, es geht nichts los am Luisenhof. Zwar hat die Eigentümerfirma Patria Casa aus Aachen bereits Ende Dezember einen Bauantrag gestellt, um das Restaurant zu verkleinern und sechs Wohnungen zu errichten. Doch die Entscheidung darüber ist noch bis Ende Juni ausgesetzt. Denkmalschutzbehörden hatten dies durchgesetzt. „Bevor entschieden wird, soll es eine vertiefende denkmalschutzrechtliche Betrachtung geben“, sagt Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne). Bevor nichts näher untersucht ist, will er sich nicht zu den Details einer Baugenehmigung oder zum Bauablauf äußern.

Kürzlich hat sich der Baubürgermeister mit den Eigentümern getroffen, um über die Zukunft des Luisenhofes vor allem als Gaststätte zu sprechen. Er schätzte das Treffen als sehr konstruktiv ein. Der Eigentümer erklärte, weshalb der Luisenhof mit bisher fast 500 Sitzplätzen und überdimensionierten Küchenräumen aufgrund der geänderten Bedingungen auf dem Gastronomiemarkt künftig mit einer reduzierten Zahl an Sitzplätzen weiterbetrieben werden soll, so ein Stadtsprecher. Deshalb soll eine Teilfläche zu Mietwohnungen umgebaut werden. Die Gastronomieterrasse bleibt jedoch erhalten. Der Bauherr habe Interesse, so rasch wie möglich zu bauen. „Im Gespräch herrschte das Bewusstsein, dass der Luisenhof eine gastronomische Institution am Elbhang ist“, sagt Schmidt-Lamontain. Ob die beantragten Nutzungen zulässig sind, könne aber erst gesagt werden, wenn sich der Denkmalschutz geäußert hat.

„Wir haben vor, einen kleinen Balkon zum Parkdeck anzubauen, der weder von der Bergbahnstraße noch vom Elbtal aus sichtbar ist“, sagt Immobilienverwalter Joel Rosenberg. Zudem sei geplant, ein Fenster zu einer Fenstertür umzubauen. Auch dies sei aufgrund der Brüstung nicht sichtbar. „Das sind aber nicht die Gründe, weshalb der Denkmalschutz mehr Prüfzeit haben will“, sagt Rosenberg. Er weiß, dass es dem Amt um die Aufteilung der Flächen im Gebäude geht.

Viele Dresdner wünschen sich, dass der Luisenhof bald wieder als Gaststätte öffnet. Nach Angaben des Verwalters stehen zur Betreibung des auf rund 150 Innenplätze sowie 130 Außenplätze verkleinerten Restaurants bereits mehrere Interessenten in den Startlöchern.