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Denkmale im Rakotzsee müssen saniert werden

Die Basaltorgel und die große Brücke drohen einzufallen. Angelaktionen und Spenden sollen bei der Sanierung helfen.

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Von Sabine Larbig

Die große Rakotzbrücke spannt sich im hohen Bogen über den Rakotzsee im Kromlauer Park. Ihre Spiegelung im Wasser ergibt eine vollständige Kreisform, weshalb die Brücke ein beliebtes Fotomotiv bei Touristen ist. Dies gilt auch für die im See stehende Basaltsäulengruppe. Im Volksmund wird sie „Basaltorgel“ oder „Basaltkirche“ genannt. Doch die Idylle trügt. Die Bauwerke sind marode, müssen saniert werden.

„Die Frage ist, wie wir das Geld dafür aufbringen. Denn die Gemeinde muss alle Kosten für den Erhalt des öffentlichen Parks samt Bauwerken selbst tragen“, weiß Peter Weszkalnys, stellvertretender Bürgermeister von Gablenz. In der Hoffnung auf Unterstützung für die neuen Sanierungsprojekte hat die Gemeinde kürzlich CDU-Landtagsmitglied Lothar Bienst und seinen Parteikollegen im Bundestag, Michael Kretschmer, zum Vor-Ort-Besuch eingeladen. Ihrem Engagement verdankt Gablenz bereits die Sanierung des Kromlauer Schlosses und der kleinen Rakotzbrücke mit Fördermitteln. Auch für die noch im Herbst 2014 geplante Modernisierung des Schlossinneren fließen, laut Michael Kretschmer, weitere rund 200 000 Euro Fördermittel aus dem Bundesprogramm für Denkmalschutz.

Für die Sicherung der Bauwerke am und im Rakotzsee haben die Politiker noch keine Lösungen – aber Finanzierungsideen. „Was ist mit der theoretischen Parkeinzäunung, sodass Eintritt genommen werden kann?“, fragt Lothar Bienst. „Den Vorschlag gab es von der Landesregierung Sachsen schon. Er ist vom Tisch, weil der Park 200 Hektar groß ist und durch ihn die Kreisstraße geht“, erklärt Gemeinderat Dirk Thorausch. „Und wie wäre es, wenn beispielsweise zweimal im Jahr am Rakotzsee zum öffentlichen Angeln eingeladen wird und die Gebühren in die Sanierungsvorhaben fließen?“, so Bienst weiter. Bei nur zwei Euro für 15 Minuten Angeln, meint er, komme einiges an Geld zusammen, wie ähnliche und anderswo praktizierte Aktionen bereits erfolgreich zeigen.

Die Idee stößt bei den Gablenzern auf offene Ohren. Ein kurzzeitiger Besatz mit Karpfen sei, meint Thorausch, mit Unterstützung regionaler Partner sicher machbar. Auch Spendenaktionen, ähnlich der für die Neupflanzung der Rotbuche am Festplatz im Park, sind für ihn vorstellbar.

Das Problem ist jedoch, dass relativ kurzfristig viel Geld für die neuen Sanierungsprojekte zusammenkommen muss. „Die Säulen der Basaltorgel lösen und neigen sich bereits. Einige sind schon eingefallen. Wir vermuten auch Schäden im Fundament“, begründet Dirk Thorausch. Denn das Bauwerk steht auf Geröll, wie frühere Tests und Bohrungen ergeben haben. Im Gleichgewicht gehalten wird es vom Wasserdruck des Rakotzsees. Da dessen Wasserspiegel enorm schwankt, verschlechtert sich der bauliche Zustand stetig.

Selbiges gelte, so Peter Weszkalnys, für die überwiegend aus Basaltsteinen bestehende große Rakotzbrücke. „Die Brücke zeigt bereits Schäden, ist unser nächster Schwerpunkt im Park. Deshalb muss ihr Zustand über und unter Wasser schnell untersucht werden“, erklärt er. Erst dann sei bekannt, was gemacht werden muss, und wie teuer das wird. „Auf jeden Fall muss was passieren“, so Weszkalnys weiter. Gehofft wird in Gablenz daher auf weitere Unterstützung und Gelder aus Denkmalschutz-Förderprogrammen. Ob es klappt, ist noch fraglich.