Von Peter Redlich
Radebeul. Manches ist klammheimlich verschwunden oder einfach abgefallen, wie das Relief am ehemaligen AWD-Klubhaus in Radebeul. Aber einiges an Kunstwerken aus der DDR-Zeit gibt es noch.
Skulpturen wie die „Sterngucker“ von Walter Howard an der Radebeuler Sternwarte sind beliebt, und keiner käme auf die Idee, die Kinder aus Bronze zu verbannen. Ganz anders das Wandbild „Vermächtnis Ernst Thälmanns“ von den Künstlern Gerold Schwenke und Uwe Beckmann an der Oberschule Kötzschenbroda. Hier gehen die Meinungen gehörig auseinander. Manche sagen sehr drastisch: „Hackt den Sozialismusmist endlich ab.“ Andere fordern, dass das Wandbild als Zeitgeschichte bewahrt und dann auch mal saniert wird.
Andere Denkmale sind wie selbstverständlich angenommen und bleiben. Etwa die „Weintraube“ von Wolf-Eike Kuntsche im Pausenhof des Gymnasiums Luisenstift oder die „Liegende“ vor der Radebeuler Schwimmhalle. Auch beim Druckmaschinenhersteller KBA in Naundorf gehören ein Wandbild und die Plastik eines jungen Arbeiters, auch von Walter Howard, wie selbstverständlich zum Pausenhof – warum auch nicht, sagen viele hier. Der Betrieb existierte ja auch quer durch viele Kunstepochen.
Auch die farbigen Glasfenster „Mensch – Erde – Weltall“ von Werner Juzza in der Sternwarte Radebeul bleiben. Wie ganz sicher das Zille-Denkmal an der Radeburger Oberschule. Gerüchte gibt es allerdings, die Strukturplastik „Lichtschatten“ von Gerlinde Queißer in der Radebeuler Elblandklinik sei durch Sanierungsarbeiten gefährdet. Michael Schmidt, Verwaltungsdirektor der Klinik, beruhigt jedoch: „Wir nehmen das Werk vorsichtig ab, lagern es sicher ein und werden es auf jeden Fall in der Klinik wieder anbringen.“
Die Coswiger haben ihre Plastik „Kraniche“ zwar von der ehemaligen Gaststätte Freundschaft umgesetzt an die Siedlerstraße, aber die wird bleiben, heißt es von Anne Zabel aus dem Stadtmuseum.
Übrigens: Eine richtig gute Übersicht zur Kunst im öffentlichen Raum gibt es im Radebeuler Kulturamt. Die Kunstpädagogin Gudrun Täubert hat die Objekte sehr detailliert mit Künstler und Standort beschrieben.