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„Den Eltern bleibt Zeit für ihre Kinder“

Geschichten zum Brückentag: Die Kita Storchennest in Mücka ist am Freitag geschlossen. Untätig sind Erzieherinnen und Kinder aber nicht.

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© André Schulze

Von Steffen Gerhardt

Zwischen Christi Himmelfahrt und dem Wochenende liegt der Freitag. Dieser wird gern als Brückentag genutzt und zum inoffiziellen Feiertag erklärt. Vor allem Ämter und Behörden nutzen diesen Tag, um ihren Beschäftigten ein langes Wochenende zu gönnen. Aber auch Kitas und Schulen sind geschlossen. Das passt nicht jedem Bürger, zumal es für andere Berufe kein langes Wochenende geben kann.

Im Grunde gibt so ein Brückentag, wie es der Freitag ist, den Eltern Gelegenheit, sich mit ihren Kindern zu beschäftigen. Dieser Überzeugung ist Kerstin Kiese. Sie leitet seit 16 Jahren die Kita „Zum Storchennest“ in Mücka. Voraussetzung ist aber, dass die Eltern oder zumindest Mutter oder Vater ebenfalls frei haben. Ganz wird die Arbeit die 46-Jährige an diesem Freitag aber nicht loslassen. „So ein freier Tag gibt mir Gelegenheit, Liegengebliebenes aufzuarbeiten.“ Damit meint die Mückaerin nicht nur, was ihre Tätigkeit als Leiterin betrifft, sondern auch den eigenen Haushalt.

Obwohl vier freie Tage ins Haus stehen, verreisen werden sie und ihre Familie nicht. Das hört sie auch von ihren sieben Kolleginnen. „Es wird zuhause geblieben“. In Mücka hat das in diesem Jahr einen besonderen Grund: Am Sonnabend fällt der Maibaum. „Wie jedes Jahr beteiligen wir uns als Kindergarten am Umzug zu diesem kleinen Volksfest. Da heißt es für uns, dabei zusein“, sagt die gelernte Erzieherin.

Dass in Mücka die kommunale Kita an dem Tag nach Himmelfahrt geschlossen bleibt, ist Gesetz. Niedergeschrieben in der Kita-Satzung der Gemeinde. „Schon bei der Anmeldung ihrer Kinder weisen wir die Eltern darauf hin, dass es feste Schließzeiten gibt“, erklärt Kerstin Kiese. Das betrifft nicht nur den Freitag nach Himmelfahrt, sondern auch die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr. Auch da bleibt das Storchennest leer, beziehungsweise die Kita zu. Beschwerden über diese Regelung habe es von Eltern bisher nicht gegeben. „Da die Termine bekannt sind, kann man sich langfristig darauf einrichten und auch Oma und Opa zurate ziehen“, ist die Leiterin überzeugt.

Selbst begrüßt sie diesen Tag, der ihr ein langes Wochenende verschafft. Hinzu kommt, dass ihre jüngste Tochter am Wochenende ihren runden Geburtstag feiert – und da bleibt ihr mehr Zeit für das Vorbereiten und Durchführen dieses Ereignisses.

Außerdem sei es nicht so, dass man als Erzieherin durchweg nur eine Arbeitswoche von Montag bis Freitag hat. „Im Juni stehen an den Wochenenden weitere Feste in der Gemeinde an, wo wir uns als Kindergarten einbringen.“ Kerstin Kiese spricht vom Mehrgenerationensportfest am 9. Juni, an dem sich Vereine aus der Gemeinde Mücka beteiligen. Am letzten Juni-Wochenende ist das Parkfest in Förstgen. Auch da werden die Kinder ihren Auftritt haben.

Groß ist die Freude aber jetzt schon, berichtet die Leiterin. Denn der Kindergarten hat ein neues Dach und eine neue, farbenfrohe Fassade bekommen. Seit vergangenem Oktober wurde daran gearbeitet, nun ist beides endlich fertig.