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Den Autodieben zum Trotz

Mehrfach wurde das Neustädter Autohaus Angermann bestohlen. Jetzt hat sich der Betrieb erweitert und den eigenen Schutz verstärkt.

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© Dirk Zschiedrich

Von Nancy Riegel

Neustadt. Der Blick von Ulrich Angermann richtet sich auf den Kreisverkehr. Dort, wo potenzielle Kunden ein- und abfahren, in die Innenstadt oder die Ortsteile abbiegen und dem Schild in Richtung Autobahn folgen. „Neustadts gute wirtschaftliche Position hilft auch uns“, sagt der Geschäftsführer vom Autohaus Angermann in Neustadt. Nicht nur Touristen kämen hier lang, auch die immer größerer werdende Zahl von Mitarbeitern der Unternehmen in der Stadt. Von seinem neuen Büro aus kann Ulrich Angermann jetzt den Kreisverkehr sehen. Und es hat sich noch mehr getan an der Bischofswerdaer Straße.

In den letzten Monaten hat sich der Betrieb vergrößert. Noch einmal rund die Hälfte der bisherigen Fläche ist dazu gekommen. Der Ausstellungsbereich wurde erweitert, in der Werkstatt sind Arbeitsbereiche dazu gekommen und für die Mitarbeiter wurden ein Pausen- und ein Seminarraum und eben das neue Büro für den Geschäftsführer gebaut. 24 Jahre lang teilte sich Ulrich Angermann mit seiner Frau Silvia ein kleines Zimmer. „Wenn eine ganze Familie zum Autokauf kommt, sitzen wir bisher dort wie die Heringe.“

Angermann investierte rund 1,3 Millionen in den Umbau, den er seinen Kunden an diesem Sonnabend präsentieren will. Wer schon jetzt im Autohaus unterwegs ist, sind fünf neue Mitarbeiter, die in den letzten Monaten eingestellt wurden. Dazu zählen Mechaniker und Angestellte im Verkauf und der Verwaltung. 25 Leute arbeiten insgesamt im Ford-Autohaus.

Männer stehen auf Pick-up

Der Geschäftsführer freut sich, dass er positiv aus seinem Unternehmen berichten kann. In letzter Zeit machte das Autohaus eher traurige Schlagzeilen, denn mehrfach stahlen Diebe neuwertige Fahrzeuge vom Gelände. Zwölf Autos insgesamt. Der letzte Diebstahl war in diesem Jahr, mitten im Umbau.

Ulrich Angermann sagt, dass nur eines der Fahrzeuge wiedergefunden wurde – „in Einzelteile zerlegt in einer polnischen Werkstatt“. Zwar hat die Versicherung einen Großteil des Schadens abgedeckt. Verlust hat das Autohaus trotzdem gemacht. Mit jedem Diebstahl stieg die Höhe der Selbstbeteiligung. Außerdem hätten die Autos teurer verkauft werden können als der reine Fahrzeugwert.

Um künftig besser vor Banden geschützt zu sein – der Geschäftsführer und die Polizei gehen von professionellen Dieben aus – hat Ulrich Angermann einige Maßnahmen ergriffen. Ein Zaun und ein Tor wurden errichtet, außerdem die Alarmanlage verbessert. Hochwertige Wagen wurden mit einer Lenkradsperre versehen. Trotzdem steht draußen, auf der noch unbebauten Wiese, eine Reihe Pick-ups. Wieso? „Die Diebe hatten es nur auf Autos mit Startknopf, nicht mit Zündschlüssel abgesehen“, erklärt Angermann. Die moderne Startautomatik sei für erfahrene Kriminelle leicht zu umgehen. Die Pick-ups jedoch müssen mit Schlüssel angelassen werden. Und verstecken will der Geschäftsführer sie nicht. „Vor allem Männer fühlen sich von diesen Autos angezogen. Dass wir immer einige davon auf Vorrat haben, kommt bei den Kunden gut an.“

Tag der offenen Tür im Autohaus Angermann am Sonnabend, 14. Oktober, 9 bis 17 Uhr, Bischofswerdaer Straße 37d, Neustadt