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Demitz steinhart

Das Granitdorf wirbt erstmals auf der internationalen Grünen Woche in Berlin. Auch Rammenau nutzt diese Chance.

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© Thorsten Eckert

Von Carolin Menz

Granit hat die Demitzer Bürgermeisterin immer an der Frau. In der Hauptstadt Berlin, die Demitz nun erobern will, wird sich Gisela Pallas ein Stück vom ortstypischen wertvollen Gestein ans Revers ihres Blazers heften. Erstmals ist das Dorf mit dem Granit als Marke auf der Internationalen Grünen Woche vertreten, die heute zum 80. Mal startet. Ein neuer Weg, Gäste auf das steinreiche Dorf aufmerksam zu machen, das erst kürzlich zum zweitschönsten im Landkreis Bautzen gekürt wurde. Am Stand der Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien (MGO) wird Gisela Pallas die Gemeinde Demitz-Thumitz am 24. Januar präsentieren.

„Die MGO hat uns als regionalen Partner angesprochen“, sagt sie. Anfangs sei sie skeptisch gewesen, verband sie mit der Grünen Woche bisher wie die meisten doch eher eine kulinarische Verbrauchermesse. Doch die MGO mit Geschäftsführer Holm Große nutzt die Möglichkeit gern, die Oberlausitz hier als Ferien- und Genussregion mit kultureller, handwerklicher und kulinarischer Vielfalt vorzustellen. Demitz mit seinen Entdeckungsmöglichkeiten rund um den Granit passt da gut zu anderen Ausstellern am Stand, unter anderem Lausitzer Ölmühle aus Hoyerswerda, Herrnhuter Sterne, Krabat Milchwelt Kotten, Wurst- und Fleischwaren Bautzen, Geha Mühlen Weißenberg oder Förderverein für Natur der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft mit Biokrapfen.

Ein attraktives Reiseziel

Locken konnte die MGO Bürgermeisterin Gisela Pallas vor allem mit der Möglichkeit, kostenfrei vor großer, internationaler Kulisse für ihr Dorf als attraktives Reiseziel zu werben. Standgebühren fallen keine an. „Bisher besuchten wir jedes Jahr die Dresdner Reisemesse, für die wir recht teure Standgebühren zahlten. Doch mit der Resonanz danach waren wir nicht unbedingt zufrieden. In Gesprächen haben wir immer wieder erfahren, dass uns die Leute nicht von der Reisemesse kennen, sondern über Mundpropaganda“, sagt Gisela Pallas.

Die Grüne Woche ist ein anderes Kaliber. Antje Lehmann von der Marketing-Gesellschaft kann nicht sagen, wie viele Gäste am Stand vorbeikommen werden, doch es werden Tausende sein, die Demitz wahrnehmen. Im Vorbeigehen oder beim direkten Plausch. „Erfahrungsgemäß herrscht dichtes Gedränge an unserem Stand, wir sind ständig mit Gästen im Gespräch“, so Antje Lehmann. 2014 kamen insgesamt über 400 000 Besucher zur Grünen Woche.

Granitschnaps aus Neukirch

Die Chancen für Demitz stehen also besser denn je, das viele neugierig werden. Gisela Pallas und ihre drei Begleiter können am Stand einiges bieten – typisch demitzerisches, das in enger Zusammenarbeit mit starken Partnern entsteht. Den Granitschnaps aus der Spirituosenfabrik Jonas aus Neukirch. Die von Marion Müller vom Medewitzer Gasthof „Buckan“ gebackenen Granitpflastersteine, Mohnkuchen der besonderen Art. Oder Kunstwerke aus Granit von Schülern der Demitzer Steinmetzschule, die einmalig ist im Osten. „Und natürlich haben wir Flyer, Prospekte und unseren druckfrischen Veranstaltungskalender dabei“, sagt die Bürgermeisterin. Vor allem darüber wird sie ins Gespräch kommen mit denen, die neugierig sind auf Demitz. Sie werben für all das, was im Rahmen der (Dorf)-Entwicklung seit 2009 zum Themendorf „Granitdorf“ entstand: Die Granitroute, die Gestaltung des Infoplatzes mit Wissenswertem rund um den Stein, der die Geschichte prägte oder das recht junge Erlebnismuseum „Alte Steinsäge“, dessen Außengelände 2014 mit neuen Exponaten kräftig erweitert wurde. „Das Granitdorf ist unser Weg der Dorfentwicklung“, sagt Gisela Pallas. „Die meisten im Dorf gehen ihn mit. Doch gewiss nicht alle.“ Touristen jedenfalls überzeugt die Marke „Granitdorf“ immer mehr: Über 1 700 Besucher buchten die Führung entlang der Granitroute mit gleichzeitigem Besuch der Steinsäge 2014. Ein Jahr zuvor waren es noch 1 300. Ausgeschöpft ist das Potenzial noch nicht – auch nicht an weiteren Ideen. So wird die neue „Klosterberg Route“ 2015 ausgeschildert, das Außengelände des Erlebnismuseums mit Exponaten erweitert und die noch junge Führung „Steinstarke Kräuter am Klosterberg“ im Programmkalender intensiver beworben.

Werbung für sich macht auf der Grünen Woche auch die Gemeinde Rammenau – vertreten von Mitarbeiterin Grit Schülke am 17. Januar am Stand der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen, die hier auf „Sachsens Dörfer“ neugierig macht. Rammenau ist darunter die einzige Gemeinde aus der Schiebocker Region.

In Berlin präsentiert sich auch die Firma Komet aus Großpostwitz unter anderem mit der Neuheit Blaubeerpudding. Die Zwieback-Fabrik Neukirch ist mit ihren Produkten am Stand des Weißenfelser Mutterbetriebes vertreten.

www.gruenewoche.de