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Dem Kürschner über die Schulter geschaut

Der Kunst- und Handwerkermarkt eröffnet die Saison im Kloster Buch. Seit Jahren mit dabei ist Thomas Krebs aus Roßwein.

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© Dietmar Thomas

Von Helene Krause

Klosterbuch. Näherinnen, ein Korbmacher, Töpfer, ein Holzschnitzer und andere Handwerker haben im ehemaligen Kuhstall des Klosters Buch ihre Stände aufgebaut. In der Holzwerkstatt drängen sich Besucher um Tische mit Karten, Blaumalerei und Holzarbeiten. Der Kunst- und Handwerkermarkt ist die erste offizielle Veranstaltung in diesem Jahr im Kloster Buch.

28 Handwerker und Händler sind zum Markt gekommen. Mit dabei sind auch Kürschner Thomas Krebs aus Roßwein und seine Frau Kerstin. „Ich bin von Anfang an bei dem Markt mit dabei, auch auf dem Bauernmarkt“, sagt er. Seit 40 Jahren betreibt Krebs das Handwerk des Kürschners. Er hat es von seinem Vater übernommen, der das Geschäft in Roßwein gründete. Weil er in seinem Laden nur Waren verkauft, zeigt er auf dem Kunst- und Handwerkermarkt, wie er seine Produkte herstellt. In Arbeit hat er hier eine Gugel. Das ist eine mittelalterliche Kopfbedeckung, die wie ein Kapuzenumhang aussieht, der aber nur bis knapp über die Schultern reicht.

Die Felle erhält er von Jägern und Tierhaltern aus der Region. „Ich bekomme alles, was Wald und Flur hergeben, auch Kaninchen- und Waschbärfelle“, sagt der 59-Jährige. Einen Teil der Felle kauft er auf. Die daraus gefertigten Produkte verkauft er. Den anderen Teil bekommt er als Auftrag von seinen Kunden. „Das ist der größte Teil“, erklärt er und weist darauf hin, dass die Felle aus der Nutztierhaltung, wie Schaf- und Kaninchenfelle, bio sind. Bevor sich Thomas Krebs an die Arbeit machen kann, müssen die Tierhäute in einer Gerberei gegerbt werden. Seine Frau Kerstin hilft im Geschäft. Die Tochter kommt gelegentlich mit zum Bauernmarkt. Sie ist jedoch nicht mit in der Kürschnerei tätig. Zu sehen sind an seinem Stand Mützen, Handschuhe, Westen und andere Kleidungsstücke und auch verschiedene Felle.

„In diesem Jahr veranstalten wir den zehnten Kunst- und Handwerkermarkt“, sagt Karen Benndorf. Sie ist für die Öffentlichkeitsarbeit im Kloster Buch zuständig. „Er ist nur einmal im Jahr und findet immer zum Winterausklang statt. Der erste Markt war auch Ende Februar.“

Barbara und Günther Sachs aus Hof bei Oschatz kommen jedes Jahr zum Markt nach Kloster Buch. „Die Neugier treibt uns her“, sagt Barbara Sachs. Heute möchten sie Blütenbilder kaufen. Die Händlerin, die diese Bilder und Karten anbietet, kommt aus Rabenau. „Wir haben sie aber noch nicht gesehen“, bedauert Sachs. Weil Elke Demmig sich den Markt ansehen wollte, sind sie, ihr Mann Wolfgang und Enkel Lucas nach Klosterbuch gekommen. Von der Veranstaltung hat Elke Demmig in der Zeitung gelesen. Die drei wohnen in Wiederau bei Rochlitz. Steffen Reinwardt aus Altenhof animiert das schöne Wetter zu dem Ausflug. Yvonne Gehrmann aus Halsbrücke bei Freiberg möchte auf dem Markt eine Händlerin treffen, die Gardinen und Tischdecken bestickt.