Merken

Das zweite Fensterchen geöffnet

Im Pfarrhaus bei Familie Koch war am Freitagabend Adventskalender-Zeit. Es gab eine ganz besondere Stimmung.

Teilen
Folgen
© Klaus-Dieter Brühl

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Strauch. Der Mond hängt als schmale Sichel am Himmel. Die Sterne funkeln um die Wette. In Strauch zeigt eine Laterne am Hofeingang den Weg. Bei Kochs im Pfarrhaus wird das zweite Fenster des lebendigen Adventskalenders der Kirchgemeinde Skäßchen-Oelsnitz-Strauch geöffnet (SZ berichtete).

Zum Auftakt am 1. Dezember bei Schmidts in Skäßchen kamen 22 Erwachsene und vier Kinder, wie Pfarrer Frank Seffer freudig berichtet. Er hat seine beiden Kinder mitgebracht nach Strauch und lässt sich kurzerhand den Schlüssel für die Kirche geben – zum Glockenläuten. Das war zwar nicht vorgesehen, gibt aber einen schönen Beginn für den zweiten Adventstreff. „Das wär die Sache wert“, schmunzelt Seffer.

Ein gutes Dutzend Gäste ist diesmal gekommen. Alle stehen erwartungsfroh vor der kleinen Holzveranda des Pfarrhauses. Ein rotes Tuch hängt hier davor und wird nun von Angela Koch herabgelassen. Leuchtende Kerzen und ein funkelnder Lichterbogen werden sichtbar. Der Herrenhut-Stern hat Gesellschaft bekommen.

Und Michael Koch kann mal wieder „einen auf Diakon machen“. 18 Jahre war er in dieser Funktion tätig. Dann hat der Straucher den Beruf gewechselt, muss in der Nacht noch zum neuen Dienst. Doch jetzt wird erst einmal gesungen: „Ich bringe Euch die Weihnachtszeit“, und „Alle Jahre wieder.“ Sogar mit vierter Strophe, die „etwas in Vergessenheit geraten ist“.

Wie bei jedem öffentlichen Adventsfensteröffnen– ein Novum in der Kirchgemeinde und damit auch in Strauch – gibt es eine kleine Geschichte. Die hat der frühere Diakon in seinen Unterlagen gefunden. Gemeinsam mit Frau Angela und Tochter Josephine liest er mit verteilten Rollen die wundervolle Weihnachtsgeschichte vom verschenkten Licht. Es geht um Sterne, die auf die Erde kommen und ihr Strahlen abgeben. Richtig theatralisch zelebrieren die Kochs das Geschehen. „Auch wir sollten im Advent Licht weiterschenken und anderen Menschen Freude bringen“, meint Michael Koch zum Abschluss. Genau das will der lebendige Adventskalender der Kirchgemeinde erreichen.

Nun gibt es noch Plätzchen und heißen Tee zum Aufwärmen. Man schwatzt und bleibt noch ein Weilchen beieinander. „Eine besinnliche, ruhige Zeit zum Innehalten und für gute Nachbarschaft“, findet Katrin Bernd die Aktion. Ihre kleine Johanna, erst zwei Monate alt, ist die jüngste Teilnehmerin dieses Abends. Am heutigen Sonnabend wird die Laterne in Oelsnitz an einem Hofeingang stehen. Bis 23. Dezember wandert sie durch die ganze Kirchgemeinde.