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Das wird laut

Mit so vielen Bands wie noch nie startet das Sebnitzer Wonnemond-Festival zu Himmelfahrt in ein langes Wochenende.

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Von Dirk Schulze

Sebnitz. Mehr Metal, mehr Punk, mehr Rock und hoffentlich mindestens genauso viele Besucher wie 2015 – mit einem vollen Programm wollen die Macher des Wonnemond-Festivals in Sebnitz an den Erfolg vom vergangenen Jahr anknüpfen. Zusammengenommen feierten 2015 rund 1 100 Besucher am langen Himmelfahrtswochenende vor der Bühne am Sebnitzer Skiheim. Höhepunkt war der Samstagabend mit exakt 499 zahlenden Gästen. Mit allen Bands, Veranstaltern und Helfern dürften aber gut 700 Leute auf dem Festival-Gelände gewesen sein, schätzt Klangmanufakturchef Oliver Pech. Die Strategie, mit einem großen Namen mehr Leute zu ziehen, ging auf.

Diesen Part sollen in diesem Jahr Hämatom übernehmen, die am Sonnabend als Letzte auf die Bühne gehen. Mit ihrem neuen Album „Wir sind Gott“ ist die Band, deren Mitglieder ausschließlich maskiert und unter Pseudonymen auftreten, gerade auf Platz fünf der deutschen Albumcharts eingestiegen und auch live entsprechend gut im Geschäft.

Ebenfalls gut dabei ist die Wiener Punk-’n’-Roll-Combo Kitty in a Casket. Die Band um die charismatische Frontfrau Kitty Casket hat neben Konzerten in ganz Europa bereits eine fünfwöchige US-Tour hinter sich. Auch im kommenden Herbst fliegen die Österreicher wieder auf Konzertreise in das Geburtsland des Rock ’n’ Roll. Vorher aber rollt der Bandbus erst einmal am Sebnitzer Skihang an. Die Wonnemond-Veranstalter wollten die Truppe schon einmal ins Elbsandsteingebirge holen. Das kam damals jedoch nicht zustande. Jetzt hat’s endlich geklappt.

So viele Bands wie noch nie

Wonnemond-Festival 2016

Donnerstag, 5. Mai: Himmelfahrtskommando mit der Partyband Jam & Eggs, Abendkasse: 3 Euro

Freitag, 6. Mai: Open Air Imperium Dekadenz (D), Deserted Fear (D), Fäulnis (D), Gorilla Monsoon (D), Path Of Destiny (D), Jig-Ai (CZ), Strydegor (D), Agonize (D)

Sonnabend, 7. Mai: Open Air mit Hämatom (D), Fightball (D), Stop Eating Robots (D), Kitty in a Casket (AT), Black Magic Six (FIN), Max Raptor (UK), Ceebra (D), The Colts (D)

Sonntag, 8. Mai: Katerfrühstück und Offizielle Sächsische Luftgitarrenmeisterschaft

Tickets: Karten gibt es in Sebnitz beim Lotto- und Presseshop auf der Kirchstraße sowie per E-Mail bei der Klangmanufaktur: [email protected]. Die Karte für das gesamte Wochenende kostet im Vorverkauf 27 Euro, Einzeltickets jeweils 15 Euro plus Gebühren.

Das Festivalgelände liegt am Skiheim Räumicht, Tannertstraße 52, in Sebnitz. Parken und Zelten sind kostenlos.

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Insgesamt spielen in diesem Jahr an zwei Tagen 16 Bands auf dem Festival und damit mehr als bei den vorangegangenen fünf Wonnemond-Auflagen. Wenn man die Himmelfahrtsparty zum Auftakt am Donnerstag mitzählt, die traditionell von der Partyband Jam & Eggs im Festzelt bestritten wird, sind es sogar 17.

Dementsprechend wird es kommenden Freitag und Sonnabend schon am Nachmittag ordentlich laut. „Wir haben mittlerweile einige Übernachtungsgäste, da können wir eher anfangen“, erklärt Organisator Oliver Pech. Sonst gab es immer das Problem, dass bei den ersten Bands noch kaum jemand da war. Mittlerweile hat sich die Veranstaltung aber weiter herumgesprochen – nicht nur als abendliches Konzertevent, sondern als mehrtägiges Festival mit Campingmöglichkeit. Und das ist genau die Richtung, in welche die Macher wollen. Zum ersten Mal gibt es diesem Jahr Stoffbändchen im Festivaldesign als Einlassnachweis, ganz wie bei den großen Festivals. Auch das Programm wächst weiter zusammen. Formal besteht die ursprüngliche Trennung in Metal am Freitag und Rock am Sonnabend zwar noch, weicht aber mehr und mehr auf. So sind Gorilla Monsoon, die am Freitag spielen, mit ihrem schweren Sound durchaus auch für den gemeinen Rockfan verträglich. Und die Sonnabend-Headliner Hämatom kommen musikalisch eher aus der Metal-Ecke.

Wird wohl das Wetter halten?

Vor einem Mangel an eingängigen Melodien braucht sich aber keiner zu fürchten. Dafür sorgen am Sonnabend unter anderem die Engländer von Max Raptor, deren Mitsing-Refrains durchaus an Billy Talent erinnern, mit denen sie schon auf Tour waren. Oder auch die Punkrocker von Fightball aus Berlin, die sich nach Ansicht der Wonnemond-Crew super als Tourbegleitung der Beatsteaks machen würden.

Das letzte und schwer kalkulierbare Risiko für ein erfolgreiches Festival-Wochenende unter freiem Himmel ist und bleibt natürlich das Wetter. Doch auch hier ist vorgesorgt. Wie bereits im vergangenen Jahr baut die Klangmanufaktur zwei große Zelte mit offenem Giebel auf, die sogar beheizt werden. So muss selbst bei Schlechtwetter keiner im Regen stehen und hat trotzdem freie Sicht auf die Bühne. Und wenn es trotzdem noch zu frisch ist, dann hilft vielleicht ein Glühwein von der Bar.