Die Wetterwarte in Zinnwald hat in diesem Jahr Jubiläum. Den Mitarbeitern ist aber gar nicht zum Feiern zumute.
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Von Mandy Schaks
Zinnwald. Ausgerechnet im 45. Jahr des Bestehens der Wetterwarte in Zinnwald wird das Personal von Bord geschickt. Der Deutsche Wetterdienst hat an seinen Plänen festgehalten und die Wetterstation still und leise zum 1. Februar auf automatischen Betrieb umgestellt. Die Wetterzentrale in Offenbach erklärte auf mehrfache Nachfrage der SZ lapidar: „Gegenüber unseren früheren Statements gibt es keine wesentlichen Änderungen.“ Die verbliebenen Mitarbeiter seien teilweise noch vor Ort oder haben neue Aufgaben übernommen.
Männer für jedes Wetter
Die meteorologischen Messdaten werden wie zuletzt schon nachts direkt nach Offenbach gesendet, erklärt Roman Kristof, der Leiter der Wetterwarte. Wie zuverlässig die Automaten sind, vermag er nicht einzuschätzen. Technisch sei heute vieles möglich. So könne auch die Schneehöhe automatisch gemessen werden. „Das funktioniert mit Ultraschall“, sagt er. Allerdings sei das nur eine Messung an einem Punkt. „Die Schneedecke bleibt aber nicht an einem Punkt, wir haben das Schnee-Mittel aus vielen Messwerten gebildet.“ Die Mitarbeiter, die hier nun noch tätig sind, werden noch gebraucht, um die Radioaktivität zu messen und das Messfeld zu betreuen. Auch wenn irgendwann eine Vollautomatisierung aller Messungen erfolgt, werden nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes wegen der besonderen Standort- und Messbedingungen die Geräte im Gebäude belassen – nach jetzigem Stand.