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Das Wasser läuft – der Bau geht weiter

Rund 20 000 Menschen bekommen ihr Trinkwasser über die neue Anlage. Die hat rund 1,6 Millionen Euro gekostet.

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© Dietmar Thomas

Großweitzschen/Eichardt. Der Hochbehälter Eichardt ist am Netz. Seit Anfang Juli erhalten etwa 20 000 Einwohner in Großweitzschen, Bockelwitz, Hartha/Waldheim und Sornzig/Ablass ihr Trinkwasser über das neue Bauwerk. Das Wasser kommt aus der Jahna-Aue. Eine Änderung der Wasserqualität gibt es nicht.

„Die Vorbereitungen vor dem Start liefen gut. Sowohl die Druckprüfung als auch die Hygienefreigabe durch das Gesundheitsamt sind ohne Komplikationen und Beanstandungen erfolgt“, berichtet Torsten Richter, Projektleiter bei der OEWA Wasser und Abwasser GmbH in Döbeln.

Der neue Wasserspeicher an der Staatsstraße 34 zwischen Döbeln und Leisnig verfügt über ein Fassungsvermögen von 1 700 Kubikmetern Wasser. Er ist damit etwa dreimal so groß wie der alte Behälter. Dieser war technisch verschlissen und musste ersetzt werden. Die Lage des Hochbehälters mit zwei Kammern auf der Eichardthöhe ist vorteilhaft für die Druckerzeugung. Rund 1,6 Millionen Euro werden in das Vorhaben investiert. „Mit der Speicherkapazität dieser neuen Anlage ist der Wasserverband Döbeln-Oschatz in der Lage, eine mögliche Versorgungsunterbrechung von bis zu zwölf Stunden zu überbrücken. Damit erhöht sich die Versorgungssicherheit für das Einzugsgebiet im Fall einer Havarie spürbar“, sagte Torsten Richter. Bei Hochwasser erhalten darüber hinaus rund 5 000 Einwohner der Stadt Leisnig ihr Trinkwasser aus dem Behälter.

Obwohl dieser mittlerweile in das Versorgungssystem eingebunden ist, wird im Umfeld noch eifrig gebaut. Eine alte Wasserkammer ist bereits abgerissen. Bis Ende Juli, schätzt Torsten Richter, dürfte der Teilabriss und Umbau der zweiten noch dauern. Sie bleibt stehen und kann später als Zwischenspeicher genutzt werden. Wenn das Trinkwasser im neuen Hochbehälter zum Beispiel für die Reinigung abgelassen werden muss, kann es über das Pufferbecken dosiert abgegeben werden. In den kommenden Wochen wird die alte Behälterkammer mit Erde angefüllt, das gesamte Gelände eingeebnet, begrünt und eingezäunt. Wege müssen auch noch angelegt werden. Richter geht davon aus, dass das Vorhaben bis September 2017 abgeschlossen ist.

Bereits im November 2015 wurde mit dem Bau des neuen Hochbehälters an der Eichardthöhe begonnen. Bevor es losging, waren sogar denkmalschutzrechtliche Untersuchungen erforderlich. In der Baugenehmigung erfolgte die Auflage, das Landesamt für Archäologie einzubeziehen, da eventuell Funde zu vermuten sind. Auf Freiflächen ist das üblich. Bei den Untersuchungen wurde nichts gefunden

Nachdem die Baustelle zwischenzeitlich nicht zuletzt witterungsbedingt ruhte, erfolgte im Frühjahr 2017 der gesamte Rohrleitungsbau, um die neue Anlage in das Versorgungsnetz einzubinden, und auch die Dichtheitsprüfung. Die technische und elektrotechnische Ausstattung des Hochbehälters war bis Ende Mai 2017 abgeschlossen. (DA/je)