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Das Volkshaus schwingt im Walzertakt

Zur Großen Johann-Strauss-Gala gab es neben Musik, Gesang und Tanz auch Anekdoten und Spaßeinlagen.

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Von Helene Krause

Zur Musik des Donauwalzers scheinen die vier Tänzerinnen des Johann-Strauss-Balletts leichtfüßig über die Bühne zu schweben. Im Volkshaus Döbeln präsentieren sie gemeinsam mit den Solisten Anna Klamo (Sopran), Ginger McFerrin (Sopran), Mario Lapian (Tenor) und dem Gala Sinfonie-Orchester Prag unter der Leitung von Konzertmeister Wenzel Plasil die Große Johann-Strauss-Gala.

Dargeboten werden die schönsten Musikstücke aus den Johann-Strauss-Operetten. Unter anderem erklingt aus der „Fledermaus“ das Lied „Mein Herr Marquis, ein Mann wie sie...“. Aus dem „Zigeunerbaron“ wird beispielsweise „Ja das alles auf Ehr, das kann ich und noch mehr“ gesungen Die Sängerinnen und Tenor Mario Lapian beeindrucken nicht nur mit ihren wandlungsfähigen Stimmen, sondern auch mit schauspielerischem Talent.

Doch nicht nur gesungen wird in der Veranstaltung. Es werden auch Tänze und Märsche gespielt, so die Tritsch-Tratsch-Polka, Csardas und Tarantella. Beim Radetzkymarsch marschieren die Solisten samt Balletttänzerinnen über die Bühne und beim Cancan werden außer den Beinen auch die Röcke geschwungen. Das Publikum in dem nicht ausverkauften Haus klatscht begeistert im Takt zur Musik. Die meisten der Zuhörer sind älter als 60 Jahre.

Moderiert wird die Veranstaltung von Rolf Hartge. Neben den Überleitungen von Musikstück zu Musikstück weiß er gekonnt, Wissenswertes und Anekdoten über die Komponisten und die Straussdynastie zu erzählen: Als Johann Strauss’ Sohn in Amerika sein einziges Konzert hatte, wurde extra eine große Konzerthalle gebaut und Tausende Musiker verpflichtet. Damit er die vielen Musiker dirigieren konnte, hatte man etliche Subdirigenten engagiert. Zu Beginn ertönte ein Kanonenschuss. Für Johann Strauss war der Beginn nicht das Problem, sondern der gleichzeitige Abschluss aller Musiker. Als man Strauss bat, einen zweiten Teil der „Fledermaus“ zu komponieren, lehnte er das ab. Ebenso lehnte er eine Tournee durch die USA ab. Auch soll er gesagt haben: „Mein Bruder Josef ist der Begabtere von uns beiden, aber ich bin der Berühmtere.“

Doch nicht nur Anekdoten über die Strauss-Familie weiß der Moderator zu erzählen. Er fordert das Publikum zum Mittanzen auf. Weil sich keiner traut, holen sich zwei Tänzerinnen Männer auf die Bühne. Und um dem Publikum Spaß zu bereiten, gibt es lustige Einlagen von Solisten und Musikern. Auf einem Tisch an der Bühnenseite steht ein Kübel mit einer Flasche Sekt. Solisten und Konzertmeister mimen, sich zu betrinken. Damit es niemand merkt, hält Plasil seine Geige vor das Sektglas. Später setzt er den Sektkelch als Hut auf. Doch der Kelch fällt ihm vom Kopf.