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Die Neuen in den Rathäusern

In der Sächsischen Schweiz beginnen heute sechs Bürgermeister ihre erste Amtszeit. Sie wollen viel bewegen.

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© Dirk Zschiedrich

Von Christian Eissner

Sächsische Schweiz. Die Bürgermeisterwahlen im Juni glichen in mancher Gemeinde einem Krimi. Vor allem dort, wo sich Wechsel an der Rathausspitze abzeichneten oder unvermeidlich waren wie in Bad Schandau, Königstein, Müglitztal oder Dürrröhrsdorf-Dittersbach. Dort mussten die Wähler zweimal an die Urnen, weil keiner der Kandidaten auf Anhieb die absolute Mehrheit schaffte. Seit reichlich einem Monat ist auch das schon Geschichte.

Die neuen Bürgermeister

Neustadt: Peter Mühle Er gehört zu den dienstältesten Stadträten in Neustadt. Jetzt hat Peter Mühle den Sprung an die Rathausspitze geschafft. Mit dem 56-Jährigen stellt zum ersten Mal nach der Wende eine Wählervereinigung einen Bürgermeister. „Neustädter für Neustadt“ ist aktuell die stärkste Fraktion in Neustadt. Peter Mühle, der verheiratet ist und drei Kinder hat, hing für den Bürgermeisterposten seinen Job an den Nagel. Er war beim Landratsamt in Pirna im Referat Rettungswesen tätig. Mühle steht für eine entschlossene und bürgernahe Politik. Er will sich dafür einsetzen, gute Bedingungen für die Industrie zu schaffen. Investieren will Mühle auch in die Kultur. Zum Beispiel in ein neues Stadtmuseum. Denn der jetzige Standort platzt aus allen Nähten. (SZ/kat)
Neustadt: Peter Mühle Er gehört zu den dienstältesten Stadträten in Neustadt. Jetzt hat Peter Mühle den Sprung an die Rathausspitze geschafft. Mit dem 56-Jährigen stellt zum ersten Mal nach der Wende eine Wählervereinigung einen Bürgermeister. „Neustädter für Neustadt“ ist aktuell die stärkste Fraktion in Neustadt. Peter Mühle, der verheiratet ist und drei Kinder hat, hing für den Bürgermeisterposten seinen Job an den Nagel. Er war beim Landratsamt in Pirna im Referat Rettungswesen tätig. Mühle steht für eine entschlossene und bürgernahe Politik. Er will sich dafür einsetzen, gute Bedingungen für die Industrie zu schaffen. Investieren will Mühle auch in die Kultur. Zum Beispiel in ein neues Stadtmuseum. Denn der jetzige Standort platzt aus allen Nähten. (SZ/kat)
Bad Schandau: Thomas Kunack Er ist gerade 37 geworden und lässt seine Werbefirma für die neue Aufgabe ruhen: Thomas Kunack regiert ab heute die Kurstadt Bad Schandau. Er weiß nicht nur die Wählervereinigung Tourismus hinter sich, die ihn aufstellte, sondern die meisten Bad Schandauer. Sie hatten ihn Ende Juni mit knapp 59 Prozent der Stimmen im zweiten Wahlgang zum neuen Rathauschef bestimmt. Vorgenommen hat Thomas Kunack sich viel. Er möchte den Einzelhandel stärken, einen Vereinsstammtisch etablieren, das Kulturleben fördern und erreichen, dass die Einwohner wieder mehr gemeinsam anpacken. „Bad Schandau“, sagt der Werbefachmann, „ist eine Marke, die man ausbauen muss.“ (SZ/ce)
Bad Schandau: Thomas Kunack Er ist gerade 37 geworden und lässt seine Werbefirma für die neue Aufgabe ruhen: Thomas Kunack regiert ab heute die Kurstadt Bad Schandau. Er weiß nicht nur die Wählervereinigung Tourismus hinter sich, die ihn aufstellte, sondern die meisten Bad Schandauer. Sie hatten ihn Ende Juni mit knapp 59 Prozent der Stimmen im zweiten Wahlgang zum neuen Rathauschef bestimmt. Vorgenommen hat Thomas Kunack sich viel. Er möchte den Einzelhandel stärken, einen Vereinsstammtisch etablieren, das Kulturleben fördern und erreichen, dass die Einwohner wieder mehr gemeinsam anpacken. „Bad Schandau“, sagt der Werbefachmann, „ist eine Marke, die man ausbauen muss.“ (SZ/ce)
Dürrröhrsdorf: Jens-Ole Timmermann Jens-Ole Timmermann war bislang schon als Ortsvorsteher des Ortsteils Porschendorf und Gemeinderat in der Kommunalpolitik aktiv. Jetzt leitet er hauptamtlich die Geschicke der gesamten Gemeinde Dürrröhrsdorf-Dittersbach. Seine Arbeit als selbstständiger Bauingenieur legt er dafür auf Eis. Timmermann, der zur Wählervereinigung der Unabhängigen Bürger gehört, setzte sich im zweiten Wahlgang gegen den Kandidaten der CDU durch. Die vergangene Woche hat Timmermann bereits im Dürrröhrsdorfer Rathaus verbracht und sich dort von Amtsvorgänger Jochen Frank auf den Stand der Dinge bringen lassen. Sein Ziel ist es, altersgerechtes Wohnen in der Gemeinde zu etablieren. Das gibt es bisher noch nicht. (SZ/dis)
Dürrröhrsdorf: Jens-Ole Timmermann Jens-Ole Timmermann war bislang schon als Ortsvorsteher des Ortsteils Porschendorf und Gemeinderat in der Kommunalpolitik aktiv. Jetzt leitet er hauptamtlich die Geschicke der gesamten Gemeinde Dürrröhrsdorf-Dittersbach. Seine Arbeit als selbstständiger Bauingenieur legt er dafür auf Eis. Timmermann, der zur Wählervereinigung der Unabhängigen Bürger gehört, setzte sich im zweiten Wahlgang gegen den Kandidaten der CDU durch. Die vergangene Woche hat Timmermann bereits im Dürrröhrsdorfer Rathaus verbracht und sich dort von Amtsvorgänger Jochen Frank auf den Stand der Dinge bringen lassen. Sein Ziel ist es, altersgerechtes Wohnen in der Gemeinde zu etablieren. Das gibt es bisher noch nicht. (SZ/dis)
Rathmannsdorf: Uwe Thiele Lange hatte sich in Rathmannsdorf kein Kandidat fürs Bürgermeisteramt gefunden. Der bisherige Ortschef Reiner Hähnel trat aus Altersgründen nicht noch einmal zur Wahl an. Ihm nachzufolgen, galt gemeinhin als schwierig – weil Hähnel im Ort stark polarisierte. Zudem ist der Bürgermeisterposten in der kleinen Gemeinde nur ein Ehrenamt. Einer wagte dann doch die Kandidatur: Uwe Thiele von der CDU. Mit ihm bekommt Rathmannsdorf einen erfahrenen Unternehmenslenker als Bürgermeister. Thiele ist Geschäftsführer der Oberelbischen Verkehrsgesellschaft OVPS und des Regionalverkehrs Dresden. Wie viel Zeit da fürs Ehrenamt bleibt? Er nehme die Aufgabe ernst, sagt Thiele. Sein erstes Ziel: die Bürgerschaft im Ort wieder einen. (SZ/ce)
Rathmannsdorf: Uwe Thiele Lange hatte sich in Rathmannsdorf kein Kandidat fürs Bürgermeisteramt gefunden. Der bisherige Ortschef Reiner Hähnel trat aus Altersgründen nicht noch einmal zur Wahl an. Ihm nachzufolgen, galt gemeinhin als schwierig – weil Hähnel im Ort stark polarisierte. Zudem ist der Bürgermeisterposten in der kleinen Gemeinde nur ein Ehrenamt. Einer wagte dann doch die Kandidatur: Uwe Thiele von der CDU. Mit ihm bekommt Rathmannsdorf einen erfahrenen Unternehmenslenker als Bürgermeister. Thiele ist Geschäftsführer der Oberelbischen Verkehrsgesellschaft OVPS und des Regionalverkehrs Dresden. Wie viel Zeit da fürs Ehrenamt bleibt? Er nehme die Aufgabe ernst, sagt Thiele. Sein erstes Ziel: die Bürgerschaft im Ort wieder einen. (SZ/ce)
Königstein: Tobias Kummer Raddampfer im Mini-Format – die machten bisher das Arbeitsleben von Tobias Kummer aus. Jetzt hat der 39-Jährige seinen Posten als Geschäftsführer der Modell-Raddampfer-Manufaktur in Königstein abgegeben, um als neuer Bürgermeister die Geschicke der Festungsstadt zu lenken. Das Rathaus kennt Kummer als Stadtrat, wo er zuletzt auch Vorsitzender der CDU-Fraktion war. Im Wahlkampf musste sich Kummer gegen vier Kandidaten durchsetzen. Schließlich machte er im zweiten Wahlgang das Rennen gegen den langjährigen Bürgermeister Frieder Haase. Ganz oben auf seiner Agenda steht die Grundschule, für die es ab dem Schuljahr 2016/17 voraussichtlich nicht genügend Erstklässler gibt. (cb)
Königstein: Tobias Kummer Raddampfer im Mini-Format – die machten bisher das Arbeitsleben von Tobias Kummer aus. Jetzt hat der 39-Jährige seinen Posten als Geschäftsführer der Modell-Raddampfer-Manufaktur in Königstein abgegeben, um als neuer Bürgermeister die Geschicke der Festungsstadt zu lenken. Das Rathaus kennt Kummer als Stadtrat, wo er zuletzt auch Vorsitzender der CDU-Fraktion war. Im Wahlkampf musste sich Kummer gegen vier Kandidaten durchsetzen. Schließlich machte er im zweiten Wahlgang das Rennen gegen den langjährigen Bürgermeister Frieder Haase. Ganz oben auf seiner Agenda steht die Grundschule, für die es ab dem Schuljahr 2016/17 voraussichtlich nicht genügend Erstklässler gibt. (cb)
Müglitztal: Andreas Burkhardt Der 1. August hatte in diesem Jahr für Andreas Burkhard doppelte Bedeutung. Er wurde 47 und gleichzeitig war es offiziell sein erster Tag als Bürgermeister von Müglitztal. Damit hat er nun zwei Jobs, den ehrenamtlichen als Bürgermeister und seine Selbstständigkeit als Handwerker. Burkhard hatte die Wahl im zweiten Anlauf gewonnen, nachdem nach der ersten Runde alle drei Kandidaten nah beieinander lagen. Burkhardt, der erst im vergangenen Jahr nach Falkenhain zog, galt ein bisschen als Außenseiter. Doch gerade damit hat er letztlich bei den Wählern gepunktet. Seine erste große Aufgabe: Die Sanierung und damit der Erhalt der Mühlbacher Schule. (SZ/sab)
Müglitztal: Andreas Burkhardt Der 1. August hatte in diesem Jahr für Andreas Burkhard doppelte Bedeutung. Er wurde 47 und gleichzeitig war es offiziell sein erster Tag als Bürgermeister von Müglitztal. Damit hat er nun zwei Jobs, den ehrenamtlichen als Bürgermeister und seine Selbstständigkeit als Handwerker. Burkhard hatte die Wahl im zweiten Anlauf gewonnen, nachdem nach der ersten Runde alle drei Kandidaten nah beieinander lagen. Burkhardt, der erst im vergangenen Jahr nach Falkenhain zog, galt ein bisschen als Außenseiter. Doch gerade damit hat er letztlich bei den Wählern gepunktet. Seine erste große Aufgabe: Die Sanierung und damit der Erhalt der Mühlbacher Schule. (SZ/sab)

Das Landratsamt Pirna hat Kraft seiner Aufsichtsfunktion die diesjährigen Bürgermeisterwahlen in 19 Kommunen des Landkreises für gültig erklärt – selbst in jenen Gemeinden, in denen es zunächst Bedenken gab. So hatte das Landratsamt in Rosenthal-Bielatal einen möglichen Wahlrechtsverstoß wegen einer Veröffentlichung im Dorfblatt festgestellt. Amtsinhaber Gebhard Moritz hatte auf der Titelseite des Blattes kurz vor der Wahl seine Erfolge als Bürgermeister gepriesen. Die Wahlrechtskommission des Landkreises entschied, dass die Wahl dennoch gültig ist, Moritz bleibt weiterhin Ortschef von Rosenthal-Bielatal.

Im Gegensatz dazu hat es in sechs Gemeinden in der Sächsischen Schweiz einen Wechsel an der Spitze der Kommunalverwaltungen gegeben. In Königstein übernimmt Tobias Kummer (CDU) das Amt vom langjährigen Bürgermeister Frieder Haase (parteilos), der bei der Wahl unterlag. In Bad Schandau, Dürrröhrsdorf-Dittersbach, Müglitztal, Neustadt und Rathmannsdorf waren die Amtsinhaber nicht noch einmal angetreten, sodass auch dort ab heute neue Chefs in den Rathäusern und Gemeindeverwaltungen ihren Dienst beginnen. Die SZ gibt einen Überblick, wer sie sind und was sie sich vorgenommen haben.