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Das sind die gefährlichsten Kreuzungen in Freital

In der Stadt gibt es zwei neue Unfallschwerpunkte, wie eine aktuelle Statistik verrät. Andere wurden entschärft.

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© Andreas Weihs

Von Tobias Winzer

Freital. Wenn es in Freital kracht, dann ist das ein Fall für die Unfallkommission. Die Gruppe, in der Vertreter des Straßenverkehrsamtes, der Polizei und des Straßenbauamtes sitzen, analysiert jedes Jahr, auf welchen Straßen und Kreuzungen es auffällig viele Unfälle gegeben hat und wie die Gefahr dort beseitigt werden kann.

Als Unfallhäufungsstellen gelten dabei alle Orte, an denen es binnen eines Jahres fünf Unfälle gleichen Typs gegeben hat oder an denen es in drei Jahren fünf Unfälle mit Verletzten und Toten gab. Wie die aktuellen Zahlen verraten, gibt es in Freital zwei neue Stellen, an denen es besonders häufig kracht. Berücksichtigt werden dabei Unfälle, die bis 2016 passiert sind.

Die Problemstelle 1: Abgeschaltete Ampel sorgt für Chaos an der Dresdner

Die Bilanz für die Kreuzung Dresdner Straße/Oberpesterwitzer Straße in Freital-Potschappel ist erschreckend. Sechs Unfälle mit verletzten Personen innerhalb von drei Jahren wurden hier registriert. Insgesamt wurden ein Mensch schwer und neun Menschen leicht verletzt. Die Hälfte aller Unfälle passierten bei abgeschalteter Ampel abends und am Wochenende. Die Freitaler Stadtverwaltung hat deswegen schon reagiert. Die Ampel an der Kreuzung ist nun wochentags immer bis 22.30 Uhr in Betrieb statt zuvor bis 19 Uhr. Am Sonnabend ist die Ampel von 7 bis 19 Uhr statt nur von 10 bis 17 Uhr eingeschaltet.

Ob das den gewünschten Effekt hat, wird sich im nächsten Jahr zeigen. Die Unfallzahlen für 2017 werden im März 2018 erwartet. Die Kommission berät dann im Sommer 2018 über eventuell neue oder bleibende Unfallschwerpunkte.

Die Problemstelle 2: Warum kracht es so oft an der Schachtstraße?

Neu zu den Unfallschwerpunkten zählt die Kreuzung Dresdner Straße/Schachtstraße. Hier gab es im Jahr 2016 gleich sieben Unfälle mit einem Leichtverletzten. Bei sechs Unfällen davon handelte es sich um klassische Auffahrunfälle. Die Stadt kann sich noch nicht schlüssig erklären, was die Ursache für die ungewöhnliche Häufung ist.

So haben die Verkehrszahlen in dem Zeitraum nicht erheblich zugenommen. Auch wurde die Kreuzung nicht verändert. Die Stadt will den Unfallschwerpunkt nun weiter beobachten. Einen Lichtblick gibt es aus Sicht des Rathauses aber bereits: Bis zum Mai 2017 gab es lediglich einen Unfall an der Stelle.

Unter Beobachtung: Probleme am Kulturhaus scheinen beseitigt

Im vergangenen Jahr hatte die Unfallkommission drei Unfallschwerpunkte ausgemacht. Diese drei Stellen standen nun in diesem Jahr erneut zur Diskussion. Wie haben sich die Unfallzahlen dort entwickelt?

An der Kreuzung Dresdner Straße/Krönertstraße waren damals fünf Unfälle in drei Jahren mit insgesamt einem Schwer- und sechs Leichtverletzten registriert worden. Die Kommission hatte sich schwergetan, eine konkrete Ursache für die Unfallhäufung zu benennen. Es war kein Muster hinter den Crashs zu erkennen. Deshalb wurden im vergangenen Jahr auch keine konkreten Gegenmaßnahmen eingeleitet. Wie die Stadt nun mitteilt, gab es im Jahr 2016 dort keine Unfallhäufung mehr. In diesem Jahr ist die Kreuzung Dauerbaustelle. Die Stelle bleibe dennoch weiter unter Beobachtung, so das Rathaus.

An der Kreuzung Poisentalstraße/Am Hexenberg waren damals fünf Unfälle in drei Jahren mit insgesamt sechs Leichtverletzten gezählt worden. Die Ursache dafür war relativ schnell gefunden. Weil die benachbarte Wartburgstraße 2015 saniert wurde, musste die Straße Am Hexenberg als Umleitung dienen. Die Verkehrszahlen stiegen stark – und damit auch die Zahl der Unfälle. Nachdem die Wartburgstraße wieder frei war, waren Am Hexenberg keine Unfallhäufungen mehr feststellbar.

Fünf Unfälle in drei Jahren, insgesamt ein Schwer- und fünf Leichtverletzte – so lautete die Statistik im vergangenen Jahr für die Kreuzung Dresdner Straße/Lutherstraße am Kulturhaus. Die Unfallkommission machte vor allem die Linksabbieger von der Burgker Straße kommend als Problem aus. Es kam immer wieder zu Auffahrunfällen. Die Stadt reagierte: Die Grünphase aus der Lutherstraße wurde verkürzt, sodass die Linksabbieger die Kreuzung schneller verlassen können. Seitdem gab es keine weiteren derartigen Unfälle.

Entschärft: Kreuzung Dresdner Straße/Wilsdruffer Straße sicher

Die Unfallhäufungsstellen müssen drei Jahre lang intensiv beobachtet werden. Gibt es dort weiterhin ungewöhnlich viele Unfälle? Greifen die Gegenmaßnahmen?

Beendet wurde dieser Beobachtungszeitraum nun für die Kreuzung Dresdner Straße/Wilsdruffer Straße. Nachdem die Schaltzeit der Ampel wochentags bis 22.30 Uhr verlängert wurde, gab es hier deutlich weniger Unfälle. Ebenfalls als entschärft gilt die ehemalige Unfallhäufungsstelle Kohlenstraße/Burgker Straße. Für die Kreuzung Carl-Thieme-/Oberpesterwitzer Straße läuft die Nachuntersuchungsfrist hingegen noch. Die Stelle war 2015 als Unfallschwerpunkt eingestuft worden. Die meisten Crashs hatten wohl mit der Ampel zu tun. Ob diese Grün oder Rot zeigte, war wohl teilweise schwer zu erkennen. Die Glasscheiben vor den LED-Lampen der Ampeln wurden daraufhin ausgetauscht. Seitdem sei die Zahl der Unfälle rückläufig, so das Rathaus. Kommentar