Merken

Das sagen Schiebocker zu den Lampen

28 LED-Lampen organisiert die Stadt. An der Kamenzer erwarten Privatleute, Schule und Händler die schnelle Lösung.

Teilen
Folgen
© Stadtverwaltung

Bischofswerda. Es wird abends, nachts und früh morgens bald auch ohne Tageslicht wieder etwas heller in Bischofswerda. Die Stadtverwaltung hat eine Lösung präsentiert, wie zumindest ein Teil der im Frühsommer wegen Baumängeln gekappten über 62 Straßenlaternen ersetzt werden kann. Beim Energieversorger Enso mietet die Stadt 28 Leuchten auf fünfzehn Jahre und wird danach Eigentümer.

Wahrscheinlich 24 dieser Lampen werden an der Kamenzer Straße aufgestellt, der Rest an der August-König-Straße. „Vielen Dank an den neuen OB, der in wenigen Wochen Amtszeit mehr erreicht, als andere über Jahre hinweg nicht“, sagt dazu Simon Jockwitz bei SZ-Facebook und ist sich damit unter anderem mit Dieter Hantsch einig, der an der Kamenzer Straße wohnt: „Der neue OB denkt anders als sein Vorgänger. Er würde bei mir sofort weiter im Ansehen steigen, wenn er das Lampenproblem wirklich in ganz kurzer Zeit umsetzt.“ Momentan, sagt der Rentner, sei die Situation katastrophal. Er habe Angst, wenn er aus dem Fenster schaut: „Ab um acht wird das ja hier zur Rennstrecke. Man kann nur hoffen, dass nichts passiert.“

Angst um die Kundschaft

Annerose Wehner vom Blumengeschäft Papaver an der Kamenzer hat Probleme mit den kaputten Leuchten, weil sie um Kundschaft fürchten muss. Direkt vor dem Laden steht ein Mast, der von einem Baustellengitter umgeben ist. „Einige Kunden denken, dass gebaut wird und trauen sich nicht, vor dem Geschäft zu halten“, sagt Wehner. Sie hat wie Anwohner Hantsch aber auch mit der Sicherheitslücke ein Problem. „Ab und zu steht man ja doch mal länger im Laden, und wenn man dann vor die Tür geht, ist es stockfinster und man fällt halb in die Baustelle. Das ist auch für die Kundschaft gefährlich.“ Die Frau vom Blumenladen hofft, dass die neuen Lampen bald kommen. „Aber daran glauben kann ich nicht.“ Ob es gut überlegt ist, die Lampen auf die alten Masten zu setzen, fragt sie sich, „Die rosten unten schon. In ein paar Jahren hat man wieder Arbeit.“

In der Schule zur Lernförderung setzt man auf die versprochene Lösung mit den neuen Lampen vor dem Herbst. „Die ersten Schüler kommen morgens um sieben. Wenn im Oktober der Regen kommt und es dunkel ist, wird die Gefahr akut“. Zumal die Kamenzer Straße nicht unbedingt leicht zu überqueren ist“, heißt es in der Schule. Einen Lotsen, der den Kindern über die Straße hilft, fordert die Förderschule schon seit Langem, bislang sei man damit aber auf taube Ohren gestoßen.

Bei aller Freude auf die neuen Lampen: Sie lösen das Straßenlicht-Problem in Bischofswerda noch lange nicht ganz. An der Kamenzer Straße (stockdunkel), an der August-König-Straße (bisher eine Lampe ersetzt), an der Kirchstraße (Teilersatz), an der Schulstraße (Teilersatz) an der Lindenstraße (Teilersatz) an der Beethovenstraße, am Goldbacher Weg und am Süßmilchring wurden Lampen abgebaut. OB Große hat versprochen, überall, wo die ersten neuen LEDs jetzt nicht installiert werden können, Übergangslösungen zu schaffen.

„Und was ist mit den Ortsteilen“, fragt Katja Schädel bei Facebook. „Da brennt nur jede dritte Lampe, ab 23 Uhr gar keine“. Auch in der Stadt ist das seit vielen Jahren weitgehend so. Aus Spargründen. (szo)