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Das neue Team für die Dippser 800-Jahr-Feier

Es wird ernst mit der Festvorbereitung. Der Oberbürgermeister geht persönlich mit Spenden sammeln.

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© Frank Baldauf

Von Franz Herz

Dippoldiswalde. In zwei Jahren feiert Dippoldiswalde ein besonderes Datum. Vor 800 Jahren, im Juni 1218 ist ein Pfarrer Johannes von Dippoldiswalde in einer Urkunde des Meißner Bischofs genannt. Damit ist die Stadt zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt, auch wenn vorher schon Bergleute hier Silber abgebaut haben, wie wir aus neuen archäologischen Forschungen wissen.

Diese Fotos entstanden beim Festumzug zur 775-Jahrfeier von Dippoldiswalde im Jahr 1993.
Diese Fotos entstanden beim Festumzug zur 775-Jahrfeier von Dippoldiswalde im Jahr 1993. © SZ/Archiv
Auch jetzt haben die Organisatoren wieder einen Umzug in ihre Planung aufgenommen.
Auch jetzt haben die Organisatoren wieder einen Umzug in ihre Planung aufgenommen. © SZ/Archiv

Auf jeden Fall soll das Jubiläum „800 Jahre Dippoldiswalde“ angemessen gefeiert werden. Dafür haben sich inzwischen auch drei engagierte Dippser gefunden, welche die Organisation in die Hand nehmen und von Oberbürgermeister Jens Peter (Freie Wähler) offiziell damit beauftragt wurden.

An der Spitze steht Bernd Wehner. Er ist Ortschaftsratsmitglied für die Linke und erfahrener Organisator. Vor seinem Ruhestand hat er im Sportpark gearbeitet und ehrenamtlich hat er die letzten beiden Stadtfeste und die Feste am Bahnhof mit vorbereitet. Jens Peter hat ihn als Koordinator eingesetzt, wie Peter den Stadtrat auf seiner jüngsten Sitzung informierte. Wehner zur Seite stehen Dirk Massi, Gastronom und ebenfalls Mitglied der Stadtfestgruppe, sowie Werner Irmscher. Er hat sich bereits als Ortschronist in Berreuth mit der Geschichte befasst.

Ein Festumzug gehört dazu

Die Arbeitsgruppe hat sich bereits erste Gedanken gemacht. „Ein Festumzug gehört zu einer 800-Jahr-Feier dazu“, sagt Wehner. Ihre Vorstellungen will die Gruppe bei einem Treffen am Donnerstag, dem 15. September, im Bahnhotel in Dippoldiswalde öffentlich vorstellen. Dabei wollen die Organisatoren aber keine große Diskussion eröffnen, sondern sie suchen in erster Linie Mitstreiter, die bereit sind, einzelne Aufgaben im Rahmen des Fests zu übernehmen. „Wir brauchen Macher, niemanden der nur redet“, sagt Wehner.

Außerdem brauchen die Organisatoren Geld. Ihr Fest soll zwar nicht so teuer werden wie die 200 000 Euro, die bei den ersten Planungen noch in Hoheit der Stadtverwaltung diskutiert wurden. „Wenn wir aber ein Fest haben wollen, das sich vom jährlichen Stadtfest abhebt, geht das nicht allein mit ehrenamtlichen Organisatoren und Spenden“, sagte Jens Peter auf der jüngsten Stadtratssitzung. Dort wurde über einen möglichen Zuschuss für die Jubiläumsfeier entschieden. Nach kontroverser Diskussion entschied der Rat mit Mehrheit, dass die Stadt bei Bedarf bis zu 60 000 Euro dazugeben wird.

Ziel ist allerdings, dass die Stadtfesttruppe mit möglichst wenig öffentlichen Geldern auskommen will. Dafür macht sich der Oberbürgermeister zusammen mit dem Cheforganisator ab 19. September auf den Weg und besucht Firmen im Stadtgebiet mit der Bitte um Unterstützung. So hoffen beide, dass sie den Zuschuss vonseiten der Stadt möglichst gering halten können.

Bernd Wehner geht aber gleichzeitig in die Spur für die Festorganisation. „Wir brauchen ein Verkehrskonzept“, weiß er jetzt schon. Und er will den Festtermin, das Wochenende vom 1. bis 3. Juni 2018, auch jetzt schon so bekannt wie möglich machen. „Das müssen zum Beispiel alle Bauämter wissen, damit nicht ausgerechnet dann irgendwo eine Straße aufgerissen wird, wo vielleicht der Umzug entlang führen soll“, sagt er.

Im August hat er sich auch den Umzug in Tharandt angesehen und zum Erfahrungsaustausch bereits ein Treffen mit den dortigen Organisatoren vereinbart. Auch mit den Landwirten in der Umgebung von Dipps will er sprechen, damit für die Festbesucher genug Parkplätze zur Verfügung stehen. Das müssen die ja wissen, wenn sie ihre Anbaupläne erstellen, damit die Parkflächen am Festwochenende auch tatsächlich frei sind. So gibt es viele Details dieses großen Fests, die heute schon bedacht sein wollen.

Es gab zwar Bedenken, dass inzwischen die Zeit zu weit fortgeschritten ist. Erste Überlegungen gab es ja schon vor Jahren noch unter Oberbürgermeister Ralf Kerndt (Freie Wähler). Aber die sind nicht weiter gediehen. Nun wird es mit dem neuen Team für die Jubiläumsfeier ernst. „Andere haben solche Feiern auch in anderthalb Jahren Vorbereitungszeit hinbekommen. Das ist zu schaffen“, zeigt sich Wehner zuversichtlich.

Vorstellung der Stadtfestpläne am Donnerstag, 15. September, um 18.30 Uhr im Bahnhotel Dippoldiswalde.