Merken

Das neue Huthaus wird bunt

Die Bauarbeiten in Zauckerode sind beendet. Das Gebäude wurde nun von Jugendlichen gestaltet.

Teilen
Folgen
© Andreas Weihs

Von Rudi Sebrein

Freital. Es klackert auf dem Gelände des Freitaler Jugendtreffs „Oppelschacht“. Der ehemalige Förderturm in Burgk, der Marienschacht in Bannewitz und Bergarbeiter – all das ist an der Wand zu sehen, die Kinder und Jugendliche mit Spraydosen gestalten. Auch eine gemütliche Sitzecke für Besucher entsteht. Durch das Wandbild im Hintergrund soll auch diese schöner werden.

Die Idee kam von den Nutzern des Jugendtreffs selbst. Schon lange war ein gemeinsames Spray-Projekt ein Wunsch der Acht- bis 21-Jährigen. Die Suche nach einer passenden Stelle erschwerte jedoch die Umsetzung. „Es ist nicht leicht, geeignete Orte zum erlaubten Sprayen hier in Freital zu finden“, sagt Jugendtreffleiter Ole Plischke. Das neu gebaute Huthaus an der Ecke Oppelstraße/Wilsdruffer Straße – direkt neben dem Jugendtreff – kam daher wie gerufen.

Das Huthaus ist Teil eines 22 Millionen Euro teuren Projektes. In dem Gebäude befinden sich Lüfteranalgen für den neu gebauten und jetzt gefluteten Wismut-Stolln. Dieser soll den Tiefen Elbstolln, welcher Grund- und Regenwasser Richtung Elbe führt, entlasten. Die für die Errichtung verantwortliche Wismut GmbH ist dabei nicht nur Bauherr, sondern stimmte auch der Graffiti-Aktion zu. Das Unternehmen stellte sogar die Materialien dafür bereit.

Die Erlaubnis eingeholt, startete das Projekt. In der vergangenen Woche arbeiten die Kinder und Jugendlichen an den Entwürfen. Die Wände des Huthauses wurden grundiert. In dieser Woche wurde von Montag bis Mittwoch gesprüht. Hilfe bekamen die Nachwuchs-Sprayer von Künstler Nico Roth. Er und Ole Plischke brachten den rund 15 Teilnehmern verschiedene Techniken im Umgang mit der Spraydose bei und versuchten, die kreativen Vorstellungen der Sprayer in die Tat umzusetzen. Das Projekt solle den Sinn für die eigene Arbeit schärfen, die Verbindung zwischen den Akteuren verstärken, erklärt Plischke. Offen blieb lange, wie man den Jugendtreff auf der Wand verewigen sollte.

Die Antwort ist ein selbst gestaltetes Logo, welches den Namen des Jugendtreffs trägt. Stil, Form, Position und Farbgebung wurde dabei ganz den Kindern und Jugendlichen überlassen. „Es macht einfach Spaß“, so die zehnjährige Milena. Der Öffentlichkeit präsentiert wird die Wand am 6. September mit der Übergabe des Gebäudes an die Stadt Freital.

Unterdessen sind weitere Projekte des Treffpunkts „Oppelschacht“ bereits in Planung. „Die Kinder sind vor allem stolz auf die Sachen, die sie selbst organisieren. Das merkt man an dem respektvolleren Umgang“, sagt Leiter Ole Plischke. Der nächsten Höhepunkt des Jugendtreffs ist das jährliche Sommerfest.

Dieses wird am 25. August stattfinden. Geboten wird ein Programm mit Live-Darbietungen aus Kunst, Musik und Tanz. Die unter dem Motto „Vielfalt am Oppelschacht – ein kunterbuntes Sommerfest“ stattfindende Veranstaltung soll um 15 Uhr beginnen. Neben den Highlights auf der Bühne werden auch weitere Beschäftigungen für Groß und Klein geboten. Kinderschminken und ein Schachtriathlon finden ebenso Platz wie die neue Rollenrutsche – ähnlich einem Fließband, auf der man mit Matten oder Schlitten über Rollen hinabrutscht. Auch Spiele mit der Freiwilligen Feuerwehr Freital und ein Lesecafé mit Märchenstunden sind geplant.