Von Helene Krause

Döbeln. Silbern glänzt der große Backöfen im Lampenlicht und im Tageslicht, dass durch die Fenster in die Produktionshalle fällt. Zahlreiche Besucher schauen in der Bäckerei Erntebrot zu, wie der Weihnachtsstollen in und aus dem Ofen kommt. Bäcker Joachim Otto ist derjenige, der nach und nach die mit Stollen belegten Backbleche in den Ofen schiebt.

Doch zuvor ritzt er die rohen Laibe mit einem Messer ein. „Das muss sein“, sagt er. „Sonst platzen sie durch die Hitze.“ Damit verrät er gleich einen Tipp, wie ein Stollen besonders gut gelingt. Ein Lieblingsbackrezept für die Weihnachtsbäckerei hat er nicht. „Unser Stollen wird gelobt, dass er sehr gut schmeckt“, erklärt er. Das Rezept dafür will er nicht verraten. „Das ist das Geheimnis unserer Bäckerei.“ Traditionell wird in Sachsen Stollen gebacken.

Eine Spezialität der Bäckerei Erntebrot ist der Sächsische Rosinenstollen. 50 Minuten Backzeit brauchen die Stollen. Als Tipp verrät Otto weiterhin, dass die Stollen, damit sie gut durchziehen und ihr Aroma entfalten, mindestens 14 Tage gelagert werden sollen. „Je länger er liegt, desto besser“, meint Joachim Otto. „Aber kühl lagern und nicht länger als drei Monate“, sagt er weiter. Erfahrung und bewährte Rezepte über Jahre hinweg hält Produktionsleiter Johannes Fritzsch für die Erfolgsgeschichte des Weihnachtsgebäcks der Erntebrotbäckerei.

Seit zehn Jahren bäckt Rosmarie Peter aus Erlbach Quarkstollen für das Weihnachtsfest. Mit Nussplätzchen verwöhnt Sonja Weise aus Kriebethal ihre Familie zum Weihnachtsfest. Das Rezept dafür hat sie aus der Zeitung. Inge Hohmann aus Döbeln bäckt nicht mehr selbst. Sie kauft Stollen. „Früher habe ich mit den Kindern und Enkeln Plätzchen gebacken und auch Pfefferkuchen“, erzählt sie. Und zwar Pfefferkuchenmänner, Sterne und Tannenbäume.

Dafür hat sie ein Rezeptbuch aus DDR-Zeiten. „Das ist jetzt schon abgegriffen“, sagt sie. Im Backen nicht bewandert ist Ines Richter aus Polditz. Sie ist mit ihrer Tochter Zoe nach Masten gekommen und kauft Pfefferkuchenherzen mit ihrem und dem Bild der Tochter.

Auch in der Produktionshalle der Bäckerei Körner in Großweitzschen, duftet es nach frischem Teig, nach Mandeln und Plätzchen. In den großen Öfen backen Baumkuchen, Nussplätzchen und andere weihnachtliche Spezialitäten. Die Bäckerei hat zum elften Mal zum Stollenmarkt in ihre Filiale eingeladen.

Marita Rasser aus Kattnitz bäckt für ihre Familie zu Weihnachten Butterplätzchen. Dazu mischt sie 500 Gramm Mehl, 400 Gramm Butter und 250 Gramm Staubzucker zusammen, stellt alles kalt, rollt den Teigs später aus und formt die Plätzchen daraus. Ihr Tipp: Eine Prise Salz in den Teig. So schmeckt er besonders gut. „Die Plätzchen gelingen immer“, erklärt sie. Das Lieblingsgebäck von Monika Jentsch aus Roßwein sind Vanillekipfel oder kleine Makronenplätzchen sowie Spritzgebäck. Ein Lieblingsrezept hat sie dafür nicht. „Ich backe nach Zetteln, auf denen die Rezepte stehen“, erklärt sie. Zum Stollenmarkt nach Großweitzschen kommt sie mit den Kindern jedes Jahr. „Das hat bei uns Tradition“,

Ivonne Görl ist in der Bäckerei Körner Konditorin. Ihr Lieblingsgebäck sind Pflaumenschnitten und Lebkuchentaler. Ihr Geheimtipp für das Gelingen der Plätzchen lautet: „Mit viel Liebe an die Sache herangehen. Tricks für das gute Gelingen der Backwaren verrät sie nicht. „Die sind unser Geheimnis.“ Zum Stollenmarkt bietet sie Baumkuchen und verschiedene Plätzchen an. Kathrin Lehmann aus Waldheim und Anke Fichtner aus Steina stehen am Stand der Konditorin und probieren den Baumkuchen. Sie loben den luftigen Teig, die Zusammensetzung der Schichten, die Schokolade und die Dekoration. Die Lieblingsplätzchen von Kathrin Lehmann sind Zitronenplätzchen und die von Anke Fichtner Schokomakronen.

Rund um die Veranstaltungen in Döbeln-Masten und Großweitzschen erleben die Besucher ein buntes Programm. Es gibt verschiedene Verkaufsstände, Musik und Unterhaltung. Die Kinder können Teig kneten und Plätzchen ausstechen.