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Das kann die neue DVB-App

Die Dresdner Verkehrsbetriebe mischen jetzt auch auf dem Markt der Fahrplan- und Ticket-Apps mit. Das Unternehmen startet eine eigene App. Was kann „DVB mobil“?

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Fabian Schröder

Dresden. Öffi, DB-Navigator, Touch&Travel und viele weitere Angebote gibt es schon längst. Doch jetzt wollen auch die Dresdner Verkehrsbetriebe auf dem Markt der Fahrplan- und Ticket-Apps mitmischen. „Ab sofort gibt es eine neue App der DVB für das Handy“, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Doch warum soll man sich „DVB mobil“ jetzt aufs Telefon laden, wenn es doch schon andere erprobte Miniprogramme dieser Art gibt?

Pluspunkt: Lokaler Bezug

Wer die DVB-App herunterlädt, tut dies höchstwahrscheinlich deshalb, weil er in Dresden und Umgebung öffentliche Verkehrsmittel nutzt. In der App, die von DVB und Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) gemeinsam entwickelt wurde, steht der regionale Faktor deshalb klar im Vordergrund. Service, Angebot, Fahrpläne - alles ist zugeschnitten auf den hiesigen Bus- und Bahnfahrgast. Zudem werden Fahrtdaten dem Nutzer in Echtzeit und Störungsmeldungen per Mitteilung angezeigt. „Bisher griffen insbesondere die privaten Apps teilweise auf Solldaten zurück und waren dadurch manchmal recht unscharf“, erklärt DVB-Sprecher Falk Lösch und verspricht, dass die App genauer als die Konkurrenz ist.

Pluspunkt: Interaktive Karte

Dieses Feature vermisst man meist in anderen Apps: eine interaktive topographische Karte, die dem Nutzer in Echtzeit verrät, wo die nächste Haltestelle ist, welche Linien dort verkehren und wann genau der nächste Bus oder die nächste Bahn kommt. Die meisten Smartphone-Programme zeigen auf integrierten Karten oft nur die Haltestellen und Linien an, nicht aber die tatsächliche voraussichtliche Wartezeit.

Pluspunkt: Personalisierung

Einmal kurz die Mühe machen und sich ein Profil einstellen, kann Zeit sparen. In der App lässt sich beispielsweise festlegen, dass nur Informationen zu ausgewählten Linien angezeigt werden. Auf diese Weise bekommt man auf einen Blick mit, ob es auf der eingestellten Linie, die man vielleicht auf dem Weg zur Arbeit nutzt, aktuelle Störungen, Verzögerungen - oder schon alternative Routen gibt.

Pluspunkt: Geschwindigkeit

In Wahrheit ist die App gar keine richtige App, sondern ein Hybrid. Daraus machen die DVB auch kein Geheimnis, denn schließlich liegt darin einer der größten Vorteile des Miniprogramms: die Beschleunigung der Information. Bislang konnten DVB-Kunden nur über eine mobile Website Fahrplanauskünfte abrufen. Das führte zwangsläufig zu Verzögerungen, weil die Seite immer erst in einem Browser aufgerufen und geladen werden musste. Die App speist sich zwar aus den gleichen Daten wie die mobile Website, muss aber beispielsweise bei der Suche nach einem Fahrplan für die Linie 6 auch nur genau diesen laden- und nicht den gesamten Rest der Website. Der Nutzer spart so Zeit und Datenvolumen.

Minuspunkt: Ticketkauf

Der Kauf eines Handytickets in Form eines QR-Codes wird von den DVB als großes Feature gewürdigt. Jedoch erfolgt der Kaufvorgang nicht aus der App heraus, sondern über den Dienst Handyticket Deutschland, der auch eine eigene App betreibt. Eine integrierte Lösung mit der Möglichkeit zur Abwicklung eines in-App-Kaufs gibt es nicht, würde das Prozedere aber erheblich vereinfachen. Das wissen auch die Verkehrsbetriebe und streben deshalb ein entsprechendes Update an. „Bis Ende 2018 soll es eine Weiterentwicklung geben, bei der ein Handyticket auch direkt aus der DVB-App gekauft werden kann“, so Lösch. Kunden müssen zum Kaufen und Vorzeigen eines Tickets die „Umschalterei“ zwischen der App und dem Ticketdienst also noch eine Weile hinnehmen.

Gut zu wissen: Mehrsprachigkeit

Die App lässt sich in der aktuellen Version in Deutsch und Englisch bedienen. Die Zuschaltung von Tschechisch und Polnisch werde wahrscheinlich nächstes Jahr erfolgen, erklärte Lösch. Ob auch weitere Sprachen folgen, werde später geprüft. Mit dem mehrsprachigen Angebot zahlen die DVB auf das von Dresdens angestrebte Image als internationale Stadt ein. Den Vorteil der Mehrsprachigkeit dürften vor allem ausländische Studenten und Touristen auf Einkaufstouren nutzen. Einen genauen Termin gibt es noch nicht. Zunächst sollen Tschechisch und Polnisch folgen. Vermutlich im Laufe des kommenden Jahres. Unsere Experten müssen natürlich auch noch Erfahrungen sammeln, die dann in die Weiterentwicklung der App einließen wird.

Kein iOS oder Android: Was nun?

Die App gibt es bislang ausschließlich für die beiden am häufigsten verwendeten Betriebssysteme: iOS und Android. Nutzern von Windows Phone bleibt nur die weiterhin abrufbare mobile Website der DVB.

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