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Das ist Varnsdorfs neue Eishalle

Ab Februar kann soll hier wieder Eishockey gespielt werden. Sogar Kinder aus dem Gebirge sind im Verein.

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Von Katja Zimmermann

Riesige schräge Betonträger ragen in den Himmel. Sie tragen das Dach des neuen Varnsdorfer Eisstadions und tauchen damit das darunterliegende alte Wirtschaftsgebäude an der ehemaligen Eislauffläche in einen dunklen Schatten. Einige Wände der neuen Halle fehlen noch. Bis zum 31. Januar soll hier aber alles fertig sein, sagt Ingenieur Jaroslav Beránek. Er ist in der Varnsdorfer Stadtverwaltung der Verantwortliche für Eigentumsangelegenheiten und Investitionen.

Der Bau der Anlage hatte im März begonnen. Sie wird in der Wintersaison, von etwa Oktober bis März, vor allem zum Eishockey-Spielen und öffentlichen Schlittschuhlaufen genutzt werden, schildert Beránek. Zum Sportunterricht verwenden darüber hinaus Schulen die Halle. In den wärmeren Monaten – dann natürlich ohne Eisfläche – soll die Multifunktionshalle zum Rollschuhfahren und Floorball-Spielen genutzt werden. Es wird hier kulturelle Veranstaltungen geben. Die Tribüne, die auf dem „alten“ vorhandenen Wirtschaftsgebäude gebaut wird, kann dann etwa 200 Zuschauer fassen.

„Vor Kurzem lag hier noch ein Gewirr aus Schläuchen“, erinnert sich Varnsdorfs Stadtsprecher Martin Havlícek, der gerade den Hallenboden inspiziert. Mittlerweile ist über diesen verlegten Kabeln des neuen Kühlsystems eine Betondecke gegossen worden. Stofflappen sind schützend auf dem neuen Untergrund ausgebreitet. Die Eisfläche wird viel größer als die bisherige. Sie erhält „kanadische Maße“, sagt Havlícek. Eine Konkurrenz zu Einrichtungen wie beispielsweise der Tipsport-Arena in Liberec werde die Varnsdorfer Eishalle nicht, da ist sich Jaroslav Beránek sicher. „Es handelt sich um eine kleine regionale Einrichtung, die kein klassisches Eisstadion ist“, sagt er. Man könne eher sagen, dass es sich um eine Überdachung der vorhandenen offenen Eislauffläche handele. Deren Betrieb sei aufgrund der Wettereinflüsse einfach nicht rentabel gewesen.

„Cokovoko“ wird an einer Imbiss-Tafel am Wirtschaftsgebäude angepriesen, weiter unten heißt es auf dem mit Kreide geschriebenen Angebot, außer drei weiteren aufgeführten Getränken sei alles kostenlos. „Das ist bestimmt ein Scherz der Bauarbeiter“, sagt Martin Havlícek und lacht, „was Cokovoko sein soll, ist mir jedenfalls ein Rätsel!“ Die Toiletten nebenan und das Büro der Kassenfrau sollen erst einmal so bestehen bleiben, wie sie sind. Ob in die Renovierung dieser Räume zukünftig noch Geld fließt, hänge von den Haushaltsentscheidungen des neuen Stadtrats ab. Der werde jedoch erst am 10. und 11. Oktober gewählt. Im Moment dauern die Arbeiten an der neuen Überdachung an, Seitenwände werden gebaut. Danach wird unter anderem an der Beleuchtung gearbeitet, an der Entfeuchtung. Laut Ingenieur Jaroslav Beránek wird der Bau der Eishalle aus dem Haushalt der Stadt Varnsdorf finanziert. Fördermittel seien nicht genehmigt worden. Insgesamt koste alles 47 300 000 Kronen (etwa 1,7 Millionen Euro). Hinzu kommen noch die Steuern: 56,7 Millionen Kronen (reichlich zwei Millionen Euro).

Der Eishockeytrainer Zdenek Damasek indes freut sich schon riesig auf die neue Eishalle, die sich schräg hinter der St. Peter-und-Paul-Kirche im Varnsdorfer Stadtzentru befindet. „Nach der Überdachung des Winterstadions wird es in Varnsdorf endlich solide Bedingungen zum Schlittschuhlaufen und Hockeyspielen geben“, sagt er. Die Hockeyspieler seien froh, dass das öffentliche Interesse an ihrem Sport wachse. Im Varnsdorfer Eishockey gibt es das Vorschulteam, die Jahrgänge 2005 bis 2009, und die „Jüngeren Schüler“, Geburtsjahre 2003 und 2004. In den Teams, so Zdenek Damasek, spielen auch Kinder aus Seifhennersdorf, Großschönau und Olbersdorf mit. „Während des Umbaus trainieren unsere Mannschaften in Rumburk und Jonsdorf“, so Stadtsprecher Martin Havlícek.